Hört mir auf mit eurem Kürbis! Wieso ich keine Herbstküche mag

© Franzi Simon

Ich bin ein absoluter Frühlings- und Sommermensch. Dennoch muss ich da jedes Jahr aufs Neue durch, wenn die Pumpkin Spice Season losgeht und es in wirklich jedem Hamburger Restaurant und Café vor orangefarbenen Herbstspecials nur so wimmelt. Kürbissuppe hier, Pumpkin Pie dort. Bei mir ist dann Alarmstufe Garfield angesagt und ich will am liebsten die Zeit bis mindestens Weihnachten vorspulen, denn ich finde, Herbstküche wird absolut überbewertet, allen voran der Kürbis.

So hat er angefangen, mein Kürbishass

Wieso ich keinen Kürbis mag? Genau genommen ist meine jüngere Schwester daran schuld. Immer alles schön auf andere schieben, auch kulinarische No-Gos. Sie ist im Mai geboren, wie ich, nur zehn Jahre später. Aufgrund ihrer zahlreichen Lebensmittelunverträglichkeiten mussten wir ihr Essen von Babytagen an selbst zubereiten. Heute macht das jede*r, weiß ich. Im Jahr 2000 gab es also im Hause Rieck selbst gemachten Babybrei. Matschige Kartoffeln, fade Karotten-Pantsche und ihren sowie meinen absoluten Endgegner: bis zum Abwinken pürierter sowie ungewürzter Kürbis. Unsere Choreografie (ein Flugzeug für mich (würg!) und eins für meine liebe Babyschwester) hat über Jahre hinweg zu einer dermaßen heftigen Abneigung meinerseits geführt, dass es mich einen Haufen Überwindung kostete, das Amt der Fütterschwester im Herbst nicht an den Nagel zu hängen und sie für sich selbst jagen lassen zu gehen.

© Martyna Rieck

Was für eine schlimme und traurige Existenz ich seitdem jedes Jahr von Mitte September bis Ende November führe, könnt ihr nur erahnen. Mein Job hier bei Mit Vergnügen dreht sich öfter als nicht ums Essen und außer mir hat gefühlt jede*r in dieser Kürbis-verrückten Gesellschaft einen Countdown zur "Pumpkin Spice Latte" Season auf seinem Handy, danke Starbucks. Für einige ist die laut des Internets sogar wichtiger als Weihnachten. Alles Freaks! Die PS-Latte-Fraktion ist jedoch bei Weitem nicht mein größtes Problem. Sollen sie halt ihren überteuerten, orangen Kaffee schlürfen, bis sie zu einem Gilmore Girl mutieren. Ich würde zwischen Oktober und Dezember nur gern in ein Restaurant gehen können, ohne dass ich fast brechen muss. Überall ist mein orangefarbener Fluch entweder dran oder anbei, untergemixt, an der Seite flambiert oder (immer noch am allerschlimmsten) direkt püriert. Nope!

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden

Kürbis schmeckt nach nichts. Glaubt mir jetzt niemand, ist klar. Bestes Beispiel: Habt ihr schon mal eine schlechte Kartoffelsuppe gegessen? Nein! Aber eine schlechte Kürbissuppe hatte jede*r schon mal vor sich auf dem Teller. Da kann man dann noch so viel Butter hineinschmelzen, wie man mag, dieser fade Geschmack im Mund bleibt. Denn selbst meine Freundin, die ebenfalls dem Kult des Kürbiskaffees angehört, meinte nach einer medium geilen Schale Kü-Su folgendes: "Bei Kürbis verhält es sich für mich ein bisschen wie mit Spargel. Entweder ist der heftig oder richtig eklig!" Word! Also ich spiele mit meinem Essen ungern Russisch Roulette und kann es deswegen kaum abwarten, bis die Grünkohlsaison endlich losgeht. Ist zwar weniger ästhetisch, aber viel leckerer. Sorry an alle Pinterest-People!

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