Artvergnügen: 11 Kunsttipps, die ihr im Juni nicht verpassen solltet
Viele Ausstellungen, die wir euch in diesem Monat vorstellen, beschäftigen sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Kolonialismus. Außerdem erlauben spannende Fotografien einen Blick auf den Wandel des Hamburger Stadtbilds. Eine besonders prominente Fotografin hat zudem ihre eigene Ausstellung im Bucerius Kunstforum.
1 WIKI WOMEN - Wissen gemeinsam ergänzen
Das Museum für Kunst und Gewerbe rückt den Fokus weiter auf Frauen in der Kunst. Passend zur Ausstellung der Guerilla Girls, die aktuell noch zu sehen ist. Der erste logische Schritt daraus soll die Schau Wiki Women sein. Dabei rücken die Werke von Grafikerinnen und Illustratorinnen in den Vordergrund, die sich in der Sammlung des Museums befinden.
2 Ragnar Axelsson – Where the world is melting
Seit mehr als 40 Jahren dokumentiert Ragnar Axselsson die Folgen des Klimawandels. Im hohen Norden sind sie besonders stark spürbar und sichtbar. Der isländische Fotograf begibt sich immer wieder in die abgelegensten Regionen der Arktis, Nordkanada oder Grönland. Seine beeindruckenden Fotografien zeigen, was sich dort in der Natur getan hat und wie der Klimawandel bereits die Landschaft verändert hat. Noch bis zum 18. Juni ist die Ausstellung zu sehen. Sie ist definitiv einen Besuch wert.
3 SPEAKING BACK
Wenn es um Kolonialismus geht, denken viele direkt an Afrika. Die Ausstellung "Speaking Back" erzählt vom Kolonialismus im Norden Europas. Denn auch dort wurden Ureinwohner*innen verdrängt. Das Kunst- und Rechercheprojekt beschäftigt sich mit den historischen und heutigen Bezügen zu Deutschland. "Speaking Back" zeigt dabei rassistische Strukturen des kolonialen Überlegenheitsanspruchs und wie aktuell die Denkmuster auch heute noch sind.
4 Lee Miller – Fotografin zwischen Krieg und Glamour
Lee Miller hat in ihrer Karriere als Fotografin ein vielseitiges Werk geschaffen. Als Model widmete sie sich der Mode- und der Portraitfotografie. Sie hat aber auch als Kriegsberichterstatterin gearbeitet und dokumentierte dabei die Schrecken in den Konzentrationslagern. Von Glamour bis Grauen reicht ihr Werk, das in der neuen Ausstellung im Bucerius Kunst Forum zu sehen ist.
5 Holz bewegt 2023
In der Ausstellung zum Nachwuchswettbewerb Holz bewegt sind 50 zukunftsweisende Exponate aus den Bereichen Möbel, Skulptur und Alltägliches zu sehen. Den Wettbewerb gibt es mittlerweile zum achten Mal. In diesem Jahr steht alles unter dem Motto "Verbinden". Dieses wurde auf unterschiedliche Art und Weise von den Teilnehmenden interpretiert. Dazu gehören Tischler*innen, Designstudierende und Absolvent*innen.
6 Keine Illusionen – Malerei im Raum
Wer Interesse an moderner Malerei hat und an den alten Meistern eher vorbeigeht als ehrfürchtig stehen zu bleiben, könnte Gefallen an der neuen Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle finden. Gleich mehrere zeitgenössische Künstler*innen stellen ihre Werke aus, die sie zum Teil extra für die Ausstellung kreierten. Damit loten sie die Grenzen der Malerei aus und zeigen, was heutzutage möglich ist. Material, Farben und Darstellungsformen sollen gezielt entfesselt auf die Betrachter losgelassen werden.
7 Geografisch Post/Kolonial – Wie aus Karten und Bildern Welt entsteht
Zahlreiche Hamburger Objekte, die Menschen oder Orte zeigen, prägen zwar unser Weltbild, stellen jedoch nicht immer die Realität dar. Die Ausstellung "Geografisch Post/Kolonial" wirft einen kritischen Blick auf diese Objekte und versucht die Frage zu beantworten, was dahintersteckt. Das Hamburger Kollektiv "Kartattack" hat dazu ebenfalls einen Film produziert. Die Ausstellung ist im Säulenhaus des Altonaer Museums zu finden. Der Eintritt ist deswegen frei.
8 Lose Enden Flechtkunst - Marshall Islands - Koloniales Erbe
Angefangen hat alles mit einer Kiste voller Briefe. Sina Niemeyer entdeckte Schreiben von heiratswilligen Filipinas, die alle an denselben Empfänger im damaligen West-Berlin gerichtet waren. Sie spürte die Frauen auf, um die Geschichten dahinter zu erfahren. Dabei konnte sie nicht nur einige der Frauen ausfindig machen und sie fotografieren, sondern entdeckte auch das jahrhundertealte Geschäft der Ehevermittlung, das es heute noch gibt.
9 Eine Stadt wird bunt
"Eine Stadt wird bunt" wird um ein halbes Jahr verlängert. Die beliebte Ausstellung wirft einen Blick in die Geschichte der Straßenkunst in Hamburg. Genauer gesagt geht es um die Jahre 1980 bis 1999. So stehen insbesondere der Beginn der Kunstform und die Etablierung innerhalb der Popkultur im Mittelpunkt. Wegzudenken sind die Graffitis aus dem Stadtbild zumindest nicht mehr, denn sie sind mittlerweile ein fester Bestandteil Hamburgs.
10 Eyes on Hamburg
Hamburg ist im ständigen Wandel. Fotoprojekte, die diesen dokumentarisch einfangen, werden jährlich mit dem Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie ausgezeichnet. In der Ausstellung "Eyes on Hamburg", die im Rahmen des diesjährigen Hamburger Architektursommers gezeigt wird, gibt es ausgezeichnete Fotografien aus den Jahren 2019 bis 2023 zu sehen.
11 Can you hear it? – Musik und künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz wird immer wichtiger und ist eines der aktuell großen Themen unserer Gesellschaft. Mittlerweile Komponiert KI Musik und analysiert sie. Außerdem ordnet sie Klänge von Instrumenten und sortiert sie nach Emotionen. Prof. Rolf Bader und sein Team forschen zu diesen Themen. Die Wissenschaftler*innen präsentieren ihre Ergebnisse erstmals in der Ausstellung "Can you hear it?" Dabei geht es auch um Streaming-Dienste und Instrumentenbau.