Wieso sind wir so scharf auf Urlaubsflirts?

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Die Urlaubssaison ist in vollem Gange und das bedeutet nicht nur überfüllte Flughäfen, volle Strände und ausgebuchte Hotels, sondern auch Flirts, so weit das Auge reicht. Dann wollen die Singles unter uns nicht nur die Bräunungsstreifen, Souvenirs und die Aperol-Spritz-Flatrate im Urlaub erleben, es ist die Idee der Urlaubsromantik selbst, die so berauschend ist. Doch was genau daran unterscheidet sich von einem regulären Flirt daheim?

Vielleicht liegt es daran, dass unsere Beziehungen und unser Leben in der "realen Welt" das Gegenteil von romantisch, unbeschwert und sonnengeküsst sind. Das soll nicht heißen, dass man in der Hansestadt keine Liebe finden kann, wenn man sich durch eine Dating-App swiped und sich am Donnerstagabend nach einem langen Arbeitstag auf zwei Drinks in der Schanze trifft, sonst würde das Schulterblatt echt ein finanzielles Problem bekommen – aber es ist natürlich schwieriger, als sich in einer echten Strandbar (sorry, Strandpauli!) auf Korsika in einen braungebrannten Adonis zu verlieben, mit dem man in der realen Welt nie etwas gemeinsam hätte.

Urlaubsflirts, die vergisst man nicht

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Also, was genau macht unsere Obsession mit dem Flirt im Urlaub aus? Ist es, weil wir uns neu erfinden und für zwei Wochen eine Traumversion unserer Selbst sein können? Sind wir gar unser eigener Crush und gar nicht der oder die schöne Fremde in einem fernen Land? Oder sind es die Dating-Shows wie "Love Island", "Ex on the Beach", "Are you the One", "Too Hot to Handle", et cetera pp., die im TV und bei sämtlichen Streaming-Anbietern rauf und runter laufen (jetzt mal ehrlich, wir werden damit seit einigen Jahren förmlich zwangsgefüttert!), die uns eine neue Form des Urlaubs unter die Nase reiben, bei der es um nichts anderes geht, als zu flirten?

Bücher und Filme zu dem Thema sprießen ebenso viele aus dem Boden. Wer könnte "Call me by your name" vergessen oder den Klassiker "Roman Holiday" mit Audrey Hepburn? Egal aus welcher Generation man kommt, Urlaubsflirts wurden uns schon immer als etwas Spannendes, Verrücktes, aber Akzeptables verkauft. Als ein Ausbruch aus dem Alltag, eine Erinnerung fürs Leben.

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Denn gegen die chilligen Urlaubsvibes ist das echte Leben inklusive Verantwortungen jeglicher Art natürlich stressig, es steckt voller schlechter Nachrichten und noch schlechterer Politik und wir alle brauchen eine kleine Auszeit, um den Alltag zu bewältigen. Und für einige von uns bedeutet das eben, in ein tropisches Paradies zu jetten (oder auch nur nach Dänemark) und dort zu flirten, bis sich die Balken biegen. Abenteuer accepted sozusagen. Ich, als Mensch in einer Beziehung, sage dazu: Nur zu, erweitert euren Radius bei Tinder am besten um 2.500 Kilometer und flirtet, solange der Sommer euch lässt, denn Urlaubsflirts können durchaus länger halten, als zwei Wochen – wenn man es denn auch wirklich versucht und Lust auf eine Fernbeziehung hat.

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