Mein Lieblingsort in Hamburg #15: Der alte Elbtunnel

@ Henning Klimczak

Wir empfehlen euch täglich jede Menge vergnügter Locations, mit viel Liebe von uns und unseren Autor*innen für euch ausgesucht. Und auch wenn Hamburg so viele verschiedene Facetten hat, die es zu erkunden gilt, hat doch jede*r von uns diesen einen Platz, an den es ihn*sie immer wieder zieht. Das eine immer gleiche Café, die immer gleiche Bar oder diese eine Ecke der Stadt, mit der immer gleichen Aussicht und den immer gleichen Menschen. In dieser Reihe rücken wir unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in Hamburg in den Fokus.

Ich mag Tunnel. Irgendwie haben sie etwas Endliches an sich. Einen klaren Anfang und ein klares Ende. Irgendwie vereinen sie aber auch Gegensätzliches miteinander, sie bündeln Licht und schaffen Dunkelheit, sind Verbindung und Grenze gleichzeitig. Aber deswegen ist der Alte Elbtunnel nicht mein Lieblingsort. Ich liebe ihn vor allem wegen des Vibes und weil man von der anderen Seite aus Hamburg so schön sehen kann. Und weil er einfach einzigartig ist.

Wusstet ihr beispielsweise, dass der St. Pauli Tunnel, wie er auch genannt wird, bei seiner Fertigstellung im Jahr 1911 der erste Flusstunnel der Welt war? Sein Bau war damals ein großes Spektakel und galt als technische Sensation. Erst 1970 wurde er vom neuen Elbtunnel, wie wir ihn heute kennen (und hassen), abgelöst. Seit 2003 steht "der Alte" sogar unter Denkmalschutz. So weit die harten Fakten.

Der alte Elbtunnel und sein ganz besonderer Charm

Alter-Elbtunnel-©-Florian-Schleinig
© Florian-Schleinig

Wo früher das Hufklackern der Pferde zu hören war, quietschen heute hier die Reifen der Radfahrer*innen. Und ich liebe es, auf gut geteerten Straßen und Wegen zu radeln und die findet man hier allemal. Hier fühlt man sich als Radler*in wie ein King oder eine Queen, denn Autos sind im alten Tunnel verboten – dafür ist ja der neue da. Es hat schon was von einer Zeitreise und so riecht es auch, aber nicht eklig. Erinnert mich irgendwie an diesen Kellergeruch aus der Kindheit. Ja, das ist es, polnische Keller unter unseren Wohnblocks. So riecht's da!

Die Aussicht von der Elbinsel aus

Hat man die 426,5 Meter schließlich durchquert, geht es mit einem der Fahrstühle wieder gen Tageslicht. Kommt man auf der Elbinsel Steinwerder wieder an die frische Luft, wird man zu jeder Tages- und Nachtzeit mit einem fantastischen Blick auf unsere schöne Hansestadt belohnt. Die Elphi, den Michel und sogar unser schönes Treppenviertel kann man von Steinwerder aus erblicken. Und es riecht herrlich – nicht mehr nach einem polnischen Kellerlabyrinth. Hier mache ich meist Rast, trinke ein Alster und freue mich einfach nur, dass ich genau hier wohne. Dazu ist ein Lieblingsort doch da, oder?

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