Lebe lieber nachhaltig: 11 Tipps für den Haushalt
Oft geht es hier bei „Lebe lieber nachhaltig“ um die eher größeren Dinge wie Reisen, Heiraten oder Geldanlagen. Dabei gibt es auch direkt in der eigenen Homebase viel Potential, um schon im kleineren Kontext nachhaltig zu leben. Was dafür wirklich wichtig ist? Lies selbst!
1. Müll, Baby!
Auf wenn es langweilig klingt, aber eine ordentliche Mülltrennung ist super wichtig und ressourcenschonend. In den Gelben Sack gehört hochwertiges Material wie Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech sowie Getränkeverpackungen. Altglas gehört natürlich in den Container. Und bitte nur Glas, keine Deckel, kein Porzellan, kein Keramik! Ins Altpapier gehört Papier, Pappe, Kartons, aber zum Beispiel keine Kassenzettel! Die gehören aufgrund ihrer Struktur und der oft giftigen Druckfarbe in den Restmüll. Mit Lebensmittelresten verschmutzte Pappe gehört übrigens ebenso in den Restmüll.
Ein bisschen tricky sind die Holzfaserfolien, die viele Biohersteller zum Beispiel für Teeverpackungen nutzen. Diese gehören auch in den Restmüll und nicht in den gelben Sack. Wichtig: Die als kompostierbar deklarierten Mülltüten sind für die Maschinen in Recyclinganlagen nicht zu erkennen, das bringt alles durcheinander. Also bitte für den Biomüll nur die dafür vorgesehenen Papiertüten nutzen oder den Biomüll in die Tonne kippen, und die Folientüte in den Restmüll entsorgen.
2. Persönliche Energiewende
So simpel, so gut: Licht aus, wenn Du ein Zimmer länger verlässt. Das gleiche gilt für den Stand-by-Modus – deshalb TV und Co. immer komplett ausschalten. Viele Kilowatt-Stunden verbrauchst und zahlst Du nur für die Bequemlichkeit, also aus damit! Achte beim Neukauf von Geräten auf die Energielabel. A++ sollte es schon sein, um Dein Konto und die Umwelt zu erfreuen. Arbeite beim Kochen viel mit dem Wasserkocher. Das geht viel schneller und energiefreundlicher, als Wasser auf dem Herd zu erhitzen. Mit der App Amphiro kannst Du übrigens täglich Deinen Energie- und Wasserverbrauch verfolgen.
3. Wassersparen an allen Ecken
Toilette, Waschmaschine und Dusche sind die größten Wasserfresser in unserem Haushalt und bieten damit das höchste Einsparpotential. Die Waschmaschine sollte immer gefüllt sein, und nicht jedes Kleidungsstück muss nach einmaligem Tragen gewaschen werden! Auslüften tut es oft auch. Duschen verbraucht naturgemäß weniger Wasser als Baden. Mithilfe eines Sparduschkopfes kannst Du hier sogar noch mehr sparen, ohne davon überhaupt etwas zu bemerken. Und wenn Du die Möglichkeit hast, kannst Du Regenwasser auffangen und zum Blumen gießen verwenden. Das bekommt ihnen sowieso besser!
4. Blitzblanke Bude mit alternativen Putzmitteln
Putzen mit alten Hausmitteln ist dank der Zero Waste Bewegung wieder richtig sexy geworden. Pinterest ist voll von Anleitungen, eigenes Reinigungs-Elixier in hübschen Flaschen aus wenigen Zutaten herzustellen. Zumeist handelt es sich um Essig, Natron und Zitronensäure. All diese Inhaltsstoffe sind unbedenklich für unser Grundwasser – im Gegensatz zu den aggressiven Produkten bekannter Hersteller. Wiederverwendbare Schwämme, Kupfertücher und Holzbürsten machen Dein Set komplett!
5. Low waste einkaufen
Glücklicherweise gibt es mittlerweile in fast jeder größeren Stadt einen Zero Waste Laden, in Hamburg sogar gleich mehrere. Aber auch im klassischen Supermarkt kannst Du Deinen Müllverbrauch verringern – zum Beispiel durch Gemüse- oder Brotbeutel. Auch ein Wassersprudler hilft, Müll und Transportemissionen zu vermeiden. Denn auch Mehrweg-Glasflaschen sind in ihrer CO2-Bilanz gar nicht mal so gut aufgestellt.
6. Ein guter Essensplan
Strategisches Einkaufen spart Geld und hilft Essensabfälle zu vermeiden. Wenn Du jeden Sonntag Dein Wochenessen planst und eine entsprechende Einkaufsliste machst, kannst Du super genau einkaufen. Wenn Du dann noch auf saisonale und regional angebaute Ware setzt, hilfst Du nicht nur der Umwelt, sondern vor allem Dir selber. Oft vertragen wir kühlende Südfrüchte im Winter gar nicht so gut.
7. Fast Food selber machen, statt liefern lassen
Es gibt so Wochenenden, da will man nur Fast Food in sich reinschaufeln. Essen zu bestellen bedeutet aber leider auch oft ein Styropor-Schlachtfeld und im Worst Case Lieferung mit dem Auto. Warum nicht schon Freitag nach easy peasy Rezepten schauen, die oberleckeres, gesundes Fast Food zaubern? Unsere liebste Hamburger Schnecke Veganmom mit ihrem Kumpir oder die Lüneburgerin Lynn mit schmackofatz Pad Thai machen’s vor!
8. DIY – Made in Hamburg
DIY ist natürlich ein großes Thema der Kolumne. Ich erwische mich oft selber dabei, gerne mal was Neues an der Wand hängen haben zu wollen. Oder eine neue Vase, neue Deko und so weiter. Und hier sind DIY-Projekte einfach supersinnig und nachhaltig. Tolle Ideen gibt es zum Beispiel aus Treibholz.
9. Binge-watching einschränken
Laut des „The Shift Project“ ist das Streamen von Video- und Musikangeboten eine ausgemachte Katastrophe fürs Klima. Alleine das Bereitstellen von Onlinevideos ist energieintensiv. Die Serverfarmen, die dafür verantwortlich sind, müssen mit Energie versorgt und gekühlt werden. 2018 setzen Onlinevideos durchs Streaming mehr als 300 Millionen Tonnen CO2 frei – das ist mehr als der gesamte Ausstoß innerhalb Spaniens. Amazon Prime und Netflix sind für so viel CO2 verantwortlich, wie der gesamte Staat Chile – rund 100 Millionen Tonnen. Autsch! Vielleicht ab und zu mal den Fernseher ausschalten und zum Buch greifen – machen wir doch eh viel zu selten, oder?
10. Sharing is caring
Gehört zum Thema Haushalt einfach dazu: Der Kleiderschrank. Unvorstellbare 75 Milliarden (!!) Euro geben die Deutschen jährlich für Klamotten aus. Das ist weder nötig noch sinnig. Also lasst uns das ändern! Bei fairnica kannst Du Dir eine sogenannte Kapsel mit verschiedenem Umfang ordern, tragen und wieder zurückgeben. Alternativ dazu gibt es die Möglichkeit zu swapen. Und natürlich der Humana-Shop Deines Vertrauens. Vorsicht bei allzu fancy Vintage-Läden, die Dir nur Kohle aus der Tasche ziehen. Dann doch lieber Kleiderkreisel und Flohmarkt.
11. It’s getting hot in here? Besser nicht!
Heizen ist naturgemäß eine ressourcenverschlingende Angelegenheit. Und sorgt nicht selten als Posten auch auf der Betriebskostenabrechnung für schlechte Laune. Meine persönlichen Tipps: Wärmflaschen und dicke Socken. Warme Kleidung ist eh die bessere Wahl als direkt das Thermostat hochzudrehen. Apropos: Die Heizung, sofern bei Dir möglich, gehört zu Winterbeginn erstmal entlüftet. Quasi gedetoxt. Allgemein sollte es im Schlafzimmer relativ kühl bleiben. Hitze trocknet Haut&Haar ganz schön aus. Im Wohnzimmer können es dann auch 21 Grad werden. Kauf Dir gerne ein einfaches Thermometer, um das im Blick zu halten. Und der Klassiker: besser Stoßlüften und nicht das Fenster auf Kipp behalten!