Lebe lieber nachhaltig: 11 Tipps für eine grüne Hochzeit

© Petr Ovralov | Unsplash

Der Wonnemonat Mai ist in vollem Gange und mit ihm fällt der Startschuss für die Hochzeitssaison 2019! Ganz mein Thema, plane ich doch für nächsten Sommer meine eigene. Doch ein Trend nervt mich jetzt schon: In den letzten Jahren sind Hochzeiten zu einem kleinen Spektakel herangewachsen. Man hat das Gefühl, es muss immer höher, schneller und weiter gehen. Das zeigt sich dann nicht nur bei Kosten und Stress, sondern auch bei Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung und dem Müllberg nach der Hochzeitsparty. Wer Lust hat, das ganze lieber nachhaltiger anzugehen, findet hier ein paar Tipps:

FlowerPower!

Zugegeben, der Brautstrauß ist eines der wichtigsten Accessoires auf einer Hochzeit. Aber möchtet ihr am Tag der Tage eine geballte Ladung Chemie an euren Händen kleben haben? Damit werden herkömmliche Schnittblumen nämlich gern behandelt, um erstens schnell (und zu jeder Zeit) zu wachsen und zweitens die langen Transportwege zu überstehen. Da geht doch lieber zum Blumenladen eures Vertrauens und besteht auf heimische und saisonale Blumen.

Put a Ring on it!

Uhhh... Die Eheringe... Noch so ein aufregendes Thema. Allerdings werden herkömmliches Gold und Silber sowie viele Edelsteine in der Regel unter katastrophalen Bedingungen gewonnen. Stichwort Blutdiamanten: Minenarbeiter*innen werden sklavenähnlich ausgebeutet und an der Natur selbst wird Raubbau getrieben. Da möchte man als Zeichen der Liebe doch lieber auf nachhaltige Alternativen setzen. Fair Trade Deutschland listet zum Beispiel deutsche Juweliere auf, die fair gehandeltes Gold verkaufen – auch Juweliere in Hamburg sind dabei. Oder wählt Hochzeitsringe aus Holz, zum Beispiel von Michelwald.

Catering

Okay, jetzt mal zum Allerwichtigsten auf einer Hochzeit: Essen und Trinken! Zugegeben, hier konsequent auf Bio-Catering zu setzen, kann sich sicher nicht jeder leisten. Aber saisonal und regional, das geht. Also bitte im Winter keine Erdbeeren oder Spargel auftischen. Das wird von sehr weit her eingeflogen – und oft unter schlimmsten Arbeitsbedingungen auf den Farmen geerntet. Ein findiger Caterer kann auch aus Wintergemüse Fantastisches zaubern und im Sommer sollte das sowieso kein Problem sein. Inspirieren lassen kann man sich übrigens bei unserer tollen Healthy-Food-Bloggerin Lynn Hoefer.

Aufhübschen

Sowieso im Trend und darüber hinaus super nachhaltig: Deko mit Kräutern. Die ätherischen Öle in den Kräutern duften und die unterschiedlichen Grünschattierungen ergeben ein tolles Farbspiel auf einer weißen Tafel. Rosmarinzweige, Töpfe mit Salbei, Basilikum, Majoran oder Thymian – ihr könnt euch so ziemlich alles auf den Tisch stellen. Und im Nachhinein natürlich verwerten. Großartig!

Honeymoon

Ja, der Punkt tut richtig weh. Aber let’s face it: Fliegen ist Klimakiller Nummer 1. Ein Hin- und Rückflug auf die Seychellen produzieren acht (!) Tonnen CO2. Laut Weltklimarat sollte jeder von uns gerade mal 2,3 t im Jahr verursachen. Selbst nach Malle sind es von Hamburg aus immer noch rund 700 Kilogramm CO2 pro Person. Da sollte man schon abwägen: Muss es die Karibik sein? Was ist mit den vielen traumhaften Urlaubsorten in Deutschland? Wunderschön gelegene Hotelanlagen an Nord- und Ostsee, edle Bio-Hotels, verrückte Tinyhouses oder gar mietbare Luxus-Baumhäuser locken zum individuellen Traumurlaub, der zudem meist noch deutlich nachhaltiger ist. Und: Wer will schon dahin, wo alle hinfahren?

Digital einladen

Geschenk
© Joanna Kosinska | Unsplash

So schön sie auch sind – klassische Einladungen per Post verschwenden eine Menge Papier, die Druckfarbe besteht meist aus Chemie und transportiert werden die Briefe per Flugzeug oder Transporter. Digitale Einladungen haben diese ganzen Nachteile nicht und ihr spart zudem noch Kohle. Auf Canva.com könnt ihr euch eure eigenen Einladungen super easy selber gestalten. Anbieter wie Paperless Post kreieren euch sogar für schmales Geld großartige Einladungen und helfen euch beim Verwalten von Zu- oder Absagen.

JGA

Dem Junggesell*inn*enabschied geht es ähnlich wie vielen Hochzeiten: Alles muss toller sein als das was Andere gemacht haben. Warum nicht mal einen Gang zurück schalten und das Ganze entspannter angehen lassen? Gemeinsam kochen, gemeinsam was in der Natur erleben – schlicht gemeinsam Zeit verbringen. Picknick im Stadtpark, Schwimmen in einem der umliegenden Seen oder – ganz verrückt – Spazierengehen mit Alpakas.

Make-Up

Keine Hochzeit ohne ein richtig geiles Make-Up! Von speziellen Naturkosmetik-Visagisten wie Lisa Scharff kann man sich ein traumhaftes Braut-Make-Up zaubern lassen – ganz ohne Mikroplastik, Tierversuche oder gemeinen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Benzoaten, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Natürlich gibt es bei Youtube auch Tutorials, wie man so ein Make-up auch ganz alleine hinbekommt – zum Beispiel von DariaDaria.

Gäste

Wer besonders nachhaltig heiraten möchte, schaut sich seine Gästeliste genau an. Je mehr Leute, je mehr Ressourcen. Es muss ja nicht immer die 80 Leute oder mehr Sause sein. Auch 40 oder 20 Leute ergeben eine tolle Hochzeitsgesellschaft. Und benötigen auch viel weniger Platz in einer Location. Natürlich soll man nicht auf seine Liebsten verzichten. Aber oft schleichen sich gar nicht mal so enge Freunde oder Verwandte auf die Liste, weil man das Gefühl hat, man müsste ja. Aber nö, muss man nicht und im Sinne der Umwelt heißt die Glücksformel wie so oft: weniger gleich besser!

Transfer

Natürlich wird es so sein, dass auch Familie und Freunde aus anderen Städten und vielleicht sogar Ländern zu eurer Hochzeit anreisen werden. Motiviert sie doch im Rahmen der Einladung, dass sie möglichst Fahrgemeinschaften bilden. Aber auch ihr könnt was tun: Bezieht in euren Überlegungen zur Wahl eurer Hochzeits-Location doch auch ein, ob sie gut mit dem ÖPNV oder der Bahn zu erreichen ist. Auch ein Shuttle-Service zur nächsten Bahnstation motiviert eure Gäste, das eigene Auto zu Hause stehen zu lassen – das verhindert zudem, dass jemand zu später Stunde alkoholisiert Auto fährt.

Weddingdress

Ganz zum Schluss das Hochzeits-Lieblingsthema – insbesondere das der Frauen! Hier gibt es mittlerweile unfassbar schöne Alternativen! Wie im echten Leben steht jedoch eines außer Frage: Der Second-Hand-Kauf ist der grünste aller Hochzeitskleid-Shopping-Wege. Tolle Designkleider findet man aber auch bei Therese&Luise, Akjuiji aus München, Wilderness Bride, SisterOrganics, Pur Magnoilia Couture oder eben etsy! Der Hubby in spe wird bei Gotsutsumu oder Hess Natur happy. Allerdings ist die Auswahl dort deutlich kleiner. Hier kommen Second-Hand-Apps wie Kleiderkreisel, Willhaben oder das gute Ebay-Kleinanzeigen wieder ins Spiel.

Zurück zur Startseite