Artvergnügen: 11 Kunsttipps, die ihr im Mai nicht verpassen solltet
Da wir dem Sommerbeginn in Hamburg noch nicht so ganz trauen, ist ein Abstecher in die Museen und Ausstellungshäuser der Stadt eine gute Alternative bei spontanem Schmuddelwetter. Im Mai starten vor allem in den großen Häusern viele spannende Ausstellungen mit weltweit bekannten Künstler*innen.

1. Sesamstraße – 50 Jahre: Wer, wie, was!
In diesem Jahr haben wir bereits häufiger Ausstellungen zur Sesamstraße vorgestellt. Das ist auch kein Zufall, schließlich feiern die beliebte Straße und ihre Bewohner*innen in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Besonders groß ist unsere Vorfreude auf die Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe. Dort gibt es einen weitreichenden Einblick in die Produktion. Noch nie zuvor waren so viele originale Puppen und Kostüme aus der Sendung an einem Ort versammelt. Außerdem lernen die Besucher*innen auch die kreativen Köpfe hinter der deutschen Version der Sesamstraße kennen.

2. Ralph Gibson: Secret of light
Der Fotograf Ralph Gibson blickt auf eine lange Karriere zurück. Die Ausstellung "Secret of Light" in den Deichtorhallen gibt jetzt einen Überblick und zeigt Arbeiten, die seit den 60er-Jahren entstanden sind. Gibson gilt als einer der renommiertesten Künstler Amerikas und stellte bereits öfter im New Yorker MoMA aus. Sein Ansatz ist dabei oft sehr künstlerisch und seine Bilder erzeugen eine surreale Anziehungskraft.

3. ERNSTHAFT?! - ALBERNHEIT UND ENTHUSIASMUS IN DER KUNST
Kunst muss nicht immer ernst sein. Das wird in der aktuellen Ausstellung in der Sammlung Falckenberg in Harburg besonders deutlich. Zahlreiche Werke aus der Kunstgeschichte belegen, dass es auch ohne eine große Botschaft oder besonderen künstlerischen Wert gehen kann. Mit dabei sind bekannte Künstler*innen wie René Magritte, Sigmar Polke und Martin Kippenberger, aber auch zeitgenössische Arbeiten von Paul McCartney und Nicole Eisenmann.

4. VIJA CELMINS und GERHARD RICHTER - Double Vision
Gerhard Richter ist wohl der weltweit bekannteste deutsche Künstler der Gegenwart. Eine neue Ausstellung in der Kunsthalle bringt seine Arbeiten erstmals mit der lettischen Künstlerin Vija Celmins zusammen. Eine große Doppelschau macht überraschende Verbindungen sichtbar. Auf den ersten Blick haben die beiden Kunstschaffenden wenig Gemeinsamkeiten. Bei der Frage nach der Art der Darstellung tauchen dann jedoch viele spannende Überschneidungen auf.

5. preisGeben
Wie so oft in der "xpon gallery" versteckt sich hinter dem Titel der aktuellen Ausstellung eine Doppeldeutigkeit. Zum einen geht es um die Preise in der Kunstwelt, die oft zu Diskussionen führen. Natürlich geht es aber auch um das Mitteilen und wie viel Künstler*innen in ihren Arbeiten von sich preisgeben wollen. Zu sehen sind dazu Werke von Anna Grahlmann, Anna Rose, Matthias Will, Simone Fezer und Timothy Barnes.

6. Periskopisch!
Kennt ihr das große Wandbild an der Häuserfront des Grünspan-Musikclubs in St. Pauli? Das Kunstwerk stammt von Werner Nöfer. Der in Essen geborene Künstler entwarf 1968 das Wandbild und erschuf damit eines der ersten Wallpaintings Europas. Anlässlich des 10. Hamburger Architektur Sommers stellt die Hamburger Kunsthalle nun die graphischen Arbeiten von Werner Nöfer aus, die oftmals als Vorlage für die Arbeiten im öffentlichen Raum dienten. So auch der Siebdruck periskopisch, der sich fast identisch am Grünspan wiederfindet.

7. ELBWÄRTS
Wir lieben sie alle: die Elbe. Ob der romantische Blick am Hafen, der uns das Tor zur Welt öffnet oder ein verträumter Besuch am Elbstrand. Die Elbe gehört sicherlich zu den großen Stärken Hamburgs. Die neue Ausstellung im Jenisch Haus ist ganz der Schönheit des Flusses gewidmet. Zu sehen sind wunderschöne Gemälde von Tobias Duwe, Lars Möller und Till Warwas. Im Jenisch Haus und dem benachbarten Park gibt es dann direkt einen der schönsten Aussichten auf die Elbe mit dazu.

8. Sina Niemeyer – The Many Wives of Mr. L.
Angefangen hat alles mit einer Kiste voller Briefe. Sina Niemeyer entdeckte Schreiben von heiratswilligen Filipinas, die alle an denselben Empfänger im damaligen West-Berlin gerichtet waren. Sie spürte die Frauen auf, um die Geschichten dahinter zu erfahren. Dabei konnte sie nicht nur einige der Frauen ausfindig machen und sie fotografieren, sondern entdeckte auch das jahrhundertealte Geschäft der Ehevermittlung, das es heute noch gibt.

9. Harburg von oben
Der Hamburger Stadtteil Harburg wurde während des Zweiten Weltkriegs stark zerstört. Die Ausstellung "Harburg von oben" zeigt den Besucher*innen unter anderem die Zerstörung. Jedoch geht es auch um den Wiederaufbau in den 50er- und 60er-Jahren und wie stark sich der Stadtteil seitdem wieder verändert hat.

10. Sarah Morris – All Systems Fail
Die Kunst von Sarah Morris ist stark von der modernen Gesellschaft inspiriert. Überall in ihrem Werk finden sich Versatzstücke aus Architektur, Globalisierung und Digitalisierung. In 30 Jahren sind viele spannende Kunstwerke zusammengekommen. Die Deichtorhallen stellen jetzt Arbeiten, die alle Aspekte ihres Oeuvres zeigen, aus.

11. Anna Resei - Wasserträger
Wie wollen wir künftig leben? Diese Frage beschäftigt uns alle. Natürlich taucht dieses wichtige gesellschaftliche Thema immer wieder in der Kunst auf. Designerin Anna Resei ist ebenfalls auf der Suche nach einer Antwort. Bei ihrer aktuellen Arbeit, die im Rahmen des Förderprogramms Junges Design im MK&G gezeigt wird, hat sie sich vom Hamburger Hafen inspirieren lassen. Die Ausstellung zeigt Wasserträger. Dabei geht es um die Konsequenzen des Klimawandels und die Ideen für künftige Lebensformen.