Hamburg hakt nach: Wann eröffnet der Fernsehturm endlich wieder?
"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!": Die Sesamstraßen-Fans unter uns haben diese lebenswichtige Weisheit natürlich längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage dann doch nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel! Wir haken für euch nach. Denn wir finden: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen wir in Hamburg immer wieder kuriosen Dingen, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen jemanden, der das kann.
Martyna fragt: Wann eröffnet der Fernsehturm wieder für Besucher*innen?
Eins von Hamburgs eindrucksvollsten Wahrzeichen, der Hamburger Fernsehturm, ist seit beinah 20 Jahren für die Öffentlichkeit geschlossen. Das sollte sich eigentlich Ende kommenden Jahres endlich wieder ändern und ein Café mit bester Aussicht entstehen. Doch die geplante Wiedereröffnung, die den Turm endlich wieder für Kaffee- und Kuchen-Hungrige zugänglich machen würde, verzögert sich immer weiter. Wir haben uns mal für euch schlau gemacht, wie es um den "Telemichel" steht, denn wir wollen wissen, wann wir endlich wieder einen Cappuccino mit der besten Aussicht der Stadt trinken können.
Es ist leise geworden um den Hamburger Fernsehturm. Kaum ein Newsartikel zum Fortschritt des Umbaus lässt sich finden. Zumindest nicht aus diesem Jahr. Da fragt man sich schon, was denn genau da oben los ist. Man liest nicht nur nichts, man sieht auch keine großartigen Baumaßnahmen an der Messe fortschreiten. Er steht einfach da, ein bisschen ungeliebt fast – dabei ist er das ganz und gar nicht! Nach seinem Berliner Pendant ist der Telemichel der in Deutschland bekannteste. Doch seine Popularität bringt ihm zurzeit wenig, wie es scheint.
Erst hieß es, die Wiedereröffnung würde sich wegen Lieferproblemen und längeren Wartezeiten in der Baubranche, also Nachwirkungen der Corona-Pandemie, verzögern. Laut des Abendblatts kann es jetzt aber endlich losgehen, zumindest mit einem, wenn auch recht kleinen Teil: So sei der Bau des Empfangshäuschens endlich bewilligt worden. Etwas, worauf man sich zumindest architektonisch freuen kann, denn es soll laut des Antrages "modern und elipsenförmig" sein. Na, schau an! Leider lässt sich der Pressemitteilung weder ein detaillierter, noch ein flapsiger Zeitplan entnehmen. Irgendwo ist von einer Eröffnung Anfang 2024 die Rede, aber wir Hamburger*innen sind seit der Elphi und ihren jahrelangen Verzögerungen vorsichtig und schenken harten Deadlines selten Glauben.
Dass der Umbau eines Fernsehturms kompliziert würde, davon war auszugehen. Schließlich sind die Sorgen um das Wahrzeichen zahlreich und halten seit Jahren an. Und es muss viel gemacht werden. Nicht nur bautechnisch, auch ein kulinarischer Partner fehlt dem Kommunikationsturm noch. Die Suche um mögliche gastronomische Betreiber*innen wurde 2019 zum echten Krimi. In den Medien am präsentesten war Sternekoch und Bullerei-Mitgründer Tim Mälzer. Dieser wollte im Inneren gemeinsam mit einer Supermarktkette ein Konzept entwickeln, stieg jedoch schließlich aufgrund von "unzumutbaren vertraglichen Rahmenbedingungen" wieder aus, so liest man es im Abendblatt damals. Scheint, als wäre da hoch oben irgendwie der Wurm drin.
Der Hamburger Fernsehturm: 20 Jahre ohne Besucher*innen
Eine der wenigen Hamburger*innen, die in der letzten Zeit in den Genuss kam, auf den Fernsehturm zu dürfen, war meine Kollegin Stella, die sich Rahmen des OMR-Festivals (dessen Chef den Heinrich-Hertz-Turm neben dem Hamburg Messe und Congress Centrum unter anderem betreibt) den Status-Quo mal genauer angeschaut hat. Baustellenromantik sieht anders aus. Aber, so wird nun zugesichert, eine Telekom-Tochter sei dran, das Innenleben zu sanieren. Immerhin scheint der Umbau endlich voranzugehen. Bleibt zu hoffen, dass das so bleibt, denn wir sind sicher nicht die Einzigen, die große Lust auf ein begehbares Hamburger Wahrzeichen haben. Und auf ein Kaffeekränzchen auf 130 Metern, mit dem besten Blick über unser schönes Hamburg!