Martyna Rieck 11 Tipps, wie man mit dem Ex in den Urlaub fährt und lebendig zurückkommt
Erster Tipp: Lasst es am besten. Ehrlich. Lasst es einfach. Aber manchmal geht es halt nicht anders. Einmal im Leben muss gefühlt jede*r mit dem*der Ex in den Urlaub. So was zumindest meine Wahrnehmung, als ich meinem Freundeskreis von meinem Dilemma erzählte. Ich war erstaunt, wie viele dieses mehr als suboptimale Szenario schon hinter sich hatten. "Absoluter Horror", hörte ich die einen sagen, andere gaben gut gemeinte aber irgendwie auch furchteinflößende Tipps: "Betrink dich einfach so viel wie möglich!" Na toll, dachte ich, und wickelte noch eine Flasche Rotwein in einen Pullover ein.
Tja, diesmal war also ich dran. Drei Tage vor meinem Geburtstags-Kurztrip nach Kopenhagen hatte ich die fantastische Idee, mich von meinem Partner von über einem Jahr zu trennen. Ich weiß, top Timing, ging aber nicht anders. Mir vorstellen, mit jemand anderes zu fahren konnte ich mir aber auch nicht. Zu kurzfristig, zu emotional, zu sehr auf uns als Paar zugeschnittene Pläne. Dazu muss ich sagen, die Trennung ist das Beste für uns beide, sauer war ich trotzdem. Mehr Infos gibt's nicht. Aber ich muss erwähnen, dass jede Trennung natürlich andere Umstände hat und wir echt noch Glück hatten, dass wir uns tatsächlich immer noch sehr mögen. Dennoch habe ich aus der Erfahrung ein paar Insights genommen, die, wie ich glaube, halbwegs universell anwendbar sind.
11 Tipps für einen halbwegs erholsamen Urlaub mit dem Ex
1. Seid nett zueinander
Zu versuchen, das Problem für ein paar Tage zu ignorieren ist wahrscheinlich die beste Methode für Urlaub mit dem*der Ex. Egal, wieso ihr euch gestritten, beziehungsweise getrennt habt, es existiert die kommenden Tage nicht. Fake it till you make it home, ist das neue Motto.
2. Versucht nicht, wieder zusammenzukommen
Gerade im Urlaub, im "keine Termine und leicht einen sitzen"-Modus, am besten noch an einem Traumstrand, bei entspannter Stimmung, kann es schon mal passieren, dass man beginnt, die Beziehung zu romantisieren. Lasst es! Ihr lebt nicht in der Realität. Der Grund, wieso ihr euch getrennt habt, kann nicht von einer Welle guter Laune und All-you-can-drink-Menüs weggespült werden – egal wie sehr ihr es versucht.
3. Habt keinen Sex…
… weder miteinander, noch mit anderen. Muss ich jetzt nicht erklären, nech?
4. Macht euer eigenes Ding
Gerade, weil dieser Urlaub über meinen Geburtstag stattgefunden hat, war es mir persönlich wichtig, meine eigenen Erinnerungen zu schaffen und Kopenhagen auf eigene Faust zu erkunden. Das habe ich zuvor auch offen kommuniziert. Ein bisschen Abstand vom Ex tat nach ein paar Tagen im gleichen, Mini-Hotelzimmer wirklich mehr als gut. Und ich habe jetzt ein Lieblingscafé in Kopenhagen, das nur mir alleine gehört – zumindest in meinem Kopf.
5. Habt Respekt für den*die anderen
Den Umständen der Trennung entsprechend verstehe ich, dass dies für manche keine Option ist. Ich meine, manche Menschen sind einfach echt einfach nur doof, verletzend und verdienen manchmal eben nur das Minimum an Respekt. Aber dennoch das Minimum. Heißt: Lasst euch nicht alleine zurück, flirtet nicht mit anderen, sagt nicht solche Sachen wie "genau deswegen sind wir nicht mehr zusammen!", versucht so offen wie möglich zu kommunizieren und gönnt euch Pausen von einander!
6. Stellt Regeln auf
Themen, die tabu sind, ob Küssen, Umarmungen oder Ähnliches für euch ok ist, all solche Dinge klärt ihr bitte VOR der Abreise. Nicht wie ich, Dulli.
7. Lacht zusammen
Ist besser, als zu weinen. Auch wenn Sachen schiefgehen, ihr kurz vor einem Streit oder einem Wutausbruch/Heulkrampf seid, versucht den Humor nicht zu verlieren. Wenn ihr nicht über eure mittelmäßige Situation lachen könnt, wird das eine Reise direkt in die Hölle sein.
8. Macht Fotos
Mein erster Instinkt war, dies nicht zu tun. "Wieso sollte ich Bilder von uns beiden wollen?", dachte ich. Naja, weil es eben ein gemeinsamer Urlaub ist, der so viel mehr signalisiert, als das Ende eurer Beziehung. Schafft gemeinsame Erinnerungen und scheut nicht davor zurück, euch gemeinsam ablichten zu lassen. Und wenn es nur dafür ist, in ein paar Jahren drüber lachen zu können – wahrscheinlich nicht gemeinsam aber immerhin lachen.
9. Redet miteinander, wenn ihr beide dafür bereit seid
Man wird es wahrscheinlich nicht umgehen können, irgendwann über die Beziehung und die Trennung zu sprechen. Mein Tipp: Macht es auf der Rückfahrt oder legt den Talk zumindest so weit nach hinten, dass ihr einen Exit-Plan habt, sollte es brenzlich werden.
10. Seid extra nett zu einander!
Ja, doppelt hält besser. Ich kann nicht oft genug erwähnen, wie wichtig dieser Tipp ist. Seid fast schon ZUUU nett zueinander! Denn jeder noch so kleine Funke kann zu einem riesigen Streit führen, besonders wenn Alkohol im Spiel ist und ihr zuvor nicht alle Fronten geklärt habt, was eigentlich unmöglich ist. Ich weiß, wovon ich rede, denn pushing Buttons ist eines meiner liebsten Hobbys und das hat mir fast einen ganzen Tag gekostet. Beißt euch auf die Zunge, wenn ihr müsst. ES IST ES NICHT WERT!
11. Macht Pläne für danach
Und zwar getrennt von einender – auch, beziehungsweise GERADE wenn ihr zusammenwohnt! Pläne, die ihr nicht umwerfen könnt. Sonst ist die Versuchung zu groß, doch gemeinsam nach Hause zu fahren. Immerhin habt ihr gerade eine ganze Zeit mit einander verbracht und habt den Urlaub überlebt – das hoffe ich zumindest.
