11 Tipps für Geflüchtete aus der Ukraine, die neu in Hamburg sind

Neu in der Stadt zu sein ist nicht einfach. Vor allem ist dem so, wenn du als Geflüchtete*r hergekommen bist, dein geliebtes Heimatland verlassen und dich nun zeitweise oder für immer in einer komplett neuen Stadt, deren Sprache du wahrscheinlich nicht einmal sprichst, zurechtfinden musst. Um den vielen Millionen Menschen aus der Ukraine, für die genau dieses Schicksal aktuell die Realität ist, den Start in Hamburg wenigstens ein kleines Bisschen zu erleichtern, haben wir
diesen Artikel für euch übersetzen lassen. Hier gelangt ihr zur Übersetzung.

Denn eines ist ganz sicher: Du bist nicht allein und in unserer schönen Stadt gibt es viele Möglichkeiten, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und gemeinsam mit ihnen die Hansestadt Hamburg kennenzulernen. Deswegen haben wir für dich einen Guide zusammengestellt, der dir beim Ankommen helfen soll. Hier findest du heraus, wo du umsonst Kultur, Kunst und Spaß haben kannst, welcher Kaffee und welches Eis sich wirklich lohnt, wo du entspannt ein Bierchen oder einen Wodka mit deinen neuen Freund*innen trinken kannst und welche Ecken unserer schönen Hafenstadt du unbedingt sehen musst.

© Lisa Greis | © Tyron Kennan Wellendorf | Unsplash

1
Umsonst auf die Elbphilharmonie steigen

Über den Hafen schauen und gleichzeitig das berühmteste Bauwerk Hamburgs angucken? Klar, das geht sogar völlig umsonst! Nämlich auf der Plaza der Elbphilharmonie. Wenn ihr euch hier anstellt, statt vorab Tickets zu buchen (die kosten euch nämlich zwei Euro), kommt ihr kostenlos mit den Rolltreppen auf die Plaza und könnt hier einmal rund um das Gebäude laufen und den Ausblick genießen. Und das lohnt sich sowas von!

© Lisa Greis

2
Herrlichen Kaffee im Elbgold genießen

Das Elbgold ist in Hamburg ein bisschen so etwas wie der Superstar unter den Kaffeeröstereien. Demzufolge ist der Laden zu fast jeder Tageszeit immer voll. Das mag zum einen an der hervorragenden Location in den Schanzenhöfen liegen oder eben auch an der guten Qualität, die dort geboten wird. Die Zubereitungsmethoden sind umfangreich und reichen vom Handfilter bis hin zum Cold Brew. Die Baristas beschränken sich glücklicherweise nicht nur auf Cappuccino oder Milchkaffee, wodurch man sich nach Herzenslust herumprobieren kann. Draußen sitzt ihr ganz wunderbar im Innenhof oder schnappt euch den Coffee to go und macht einen Spaziergang. 

© Andreas Baur

3
Sportlich werden beim Dockland-Treppenlaufen

Kurz, schmerzhaft und unfassbar effektiv – so lässt sich eine Trainingseinheit am Dockland am treffendsten beschreiben. Das Bürogebäude gleich hinter dem Cruise Center an der Elbe ist als Parallelogramm mit Outdoor-Treppe entworfen und liefert so ambitionierten Läufer*innen 140 Stufen voller Spaß und Quälerei. Wie oft man hoch und runter rennt, bevor man oben auf der Aussichtsplattform zwischen erstaunten Tourist*innen kollabiert, hängt natürlich ganz von eurem Fitnesszustand ab. Es lohnt sich in jedem Fall! Denn so anstrengend eine Dockland-Session auch ist, so viele Pluspunkte hat sie auch: Ihr seid draußen, es kostet nichts, es macht – bei regelmäßiger Durchführung – einen echt sexy Hintern und belohnt werden die Mühen mit einer Wahnsinns-Aussicht über den Hafen, Muskelkater inklusive.

© Talika Öztürk

4
Auf dem Wasser sitzen im Café Entenwerder 1

Das Café Entenwerder 1 ist besonders bei gutem Wetter einen Besuch wert, denn hier sitzt man schön am Wasser. Ob ein kühles Bier, eine heiße Tasse Kaffee oder auch etwas zur Stärkung für den vielleicht bevorstehenden Spaziergang, hier bekommt ihr es! Nicht nur für euch ist ein Besuch in Entenwerder etwas Besonderes, ihr unterstützt obendrauf auch noch den guten Zweck. Das Café finanziert nämlich unter anderem die Entenwerder Elbpiraten – ein schönes Projekt vom Initiator Thomas Friese, bei dem Kinder kostenlos Segeln lernen dürfen.

© Anna Nguyen

5
Köstliches Zimt-Eis schlecken bei den Eisprinzessinen

Ein wenig versteckt am Rathenaupark im schönen Ottensen gelegen, findet ihr die Eisprinzessinnen. Seit 2014 zaubern die Inhaberinnen Katrin und Lara hier so köstliches Eis, dass sich die Schlange an Fans bis um den Block schlängelt. Jede der mittlerweile 100 Sorten (täglich sind 13 davon im Angebot) wird hausgemacht und im eigenen Eislabor entwickelt. Neben den Klassikern wie Vanille oder Mango gibt es auch außergewöhnliche Variationen zu probieren, einige davon auch vegan. So schwören viele der Besucher*innen auf das Gurken- oder Zimt-Eis der Prinzessinnen. Unbedingt mal probieren!

© Franzi Simon

6
Kanu fahren auf der Alster

Hamburg hat 2496 Brücken. New York hat ein paar mehr mit 2891, Berlin einige weniger mit 2100. Aber sind nur so ein paar kleiner Fun-Facts am Rande. In allen Städten gibt es viel Wasser – hier bei  uns gibt es neben der Elbe vor allem die wunderschöne Alster mit etlichen Armen und Kanälen. Und die führen mitten durch die schönsten Stadtteile. Etliche Verleiher*innen bieten günstig Kanus oder Tretboote an und für die beste kleine Pause paddelt oder strampelt man bis zum Café Canale. Dort gibt es Kaffee, Kuchen oder Eis direkt ins Boot serviert. Einfach klingeln!

© Max Ebert

7
Kostenlos ins Museum

Kunst und Kultur muss nicht teuer sein! Es gibt eine Menge Museen in Hamburg, in die ihr ganz ohne Eintritt zu zahlen reinkommt. Zum Beispiel in das Zoologische Museum, um fast 90.000  Tierpräparate anzugucken, oder auf die alten Lastenschiffe im Museumshafen Övelgönne – oder werft doch mal einen Blick in eine Wohnung wie aus den 50er Jahren entsprungen in Dulsberg! Hier findet ihr eine genaue Übersicht.

© Sarah Schafer

8
Gratis Bötchen fahren: Landungsbrücken – Linie 62

Die Hamburger Hafenfähren sind viel mehr als nur gewöhnliche Fähren. Sie sind wie eine Minikreuzfahrt, die im normalen City-Ticket des hvvs enthalten ist. Bei der Hafenrundfahrt kannst du sogar dein Rad mitbringen und so Sightseeing mit Frischluftgarantie genießen. Die Fahrt ist der perfekte Ort für ein Date oder den Hamburg-Besuch, inklusive bestem Blick auf die Stadt, die an vorbeizieht – Möwengeschrei und Hafensound inklusive. Folgende Idee: Ihr macht euch gemeinsam auf zu den Landungsbrücken, steigt in die Linie 62 ein, kauft euch an Bord ein paar kleine Snacks und einen Kaffee (oder bringt das Ganze einfach mit!) und sucht euch den Platz mit der besten Aussicht an Deck. Dann geht es über den Museumshafen, entlang am Övelgönner Ufer auf die andere Seite der Elbe ins Alte Land und wieder zurück. Und wenn die Zeit zu schnell vergeht, hängt ihr einfach noch eine Runde dran!

© Ardian Lumi | Unsplash

9
Einen kostenlosen Salsakurs in der Großen Freiheit besuchen

Jeden Donnerstag lädt die Große Freiheit zu einem kostenlosen Salsakurs ein. Bei der "Galeria del Latino" lernt ihr Salsa, Merengue und Co. und könnt direkt auf der anschließenden Latinoparty zeigen, was ihr gelernt habt. Der Tanzkurs beginnt ab 21.30 Uhr, dauert 1,5 Stunden und holt auch aus den größten Grobmotoriker*innen ein Tanzass heraus.

© Tim Börner

10
Fußball gucken und kickern für umme in der Bodega Bar

Die Bodega ist eine der wenig verbleibenden ehrlichen Bierkneipen, die Eimsbüttel noch zu bieten hat. Die Tresenleute – auf welcher Seite auch immer – sind immer verdammt freundlich und potenzielle neue beste Freund*innen. Kickertische und Dartboards sind im Nebenzimmer reichlich vorhanden und können gratis bespielt werden. Fußball wird auch gezeigt. Außerdem könnt ihr euch die Zeit hier mit dem beliebten Pub-Quiz vertreiben oder euer Glück beim Bingo versuchen, das jeden Monat stattfindet. Die Getränkepreise in der Bodega können sich auch sehen lassen und liegen eher unterm Durchschnitt. Prost!

© Eylin Heisler

11
Gratis Kunst und Techno erleben im Gängeviertel

Ein Stück alternativer Lifestyle direkt am fancy Gänsemarkt. Im 19. Jahrhundert bewohnten das Gängeviertel besonders Arbeiter*innen. Heute ist der Großteil der Fachwerkhäuser abgerissen – aber ein kleiner Teil ist geblieben. Als auch diese weichen sollten, wurde das Viertel von Künstler*innen besetzt. Hier könnt ihr Ausstellungen bestaunen, über die Stadtentwicklung diskutieren, in der Jupi Bar, die nach dem Solidaritätsprinzip funktioniert, einen Drink zu euch nehmen, für den ihr den Preis entscheiden könnt, oder die eine oder andere geile Techno-Party ohne Eintritt mitnehmen.

Noch mehr zum Thema Ukraine

„Stand with Ukraine“: So könnt ihr von Hamburg aus helfen
Der Krieg in der Ukraine berührt seit Wochen die ganze Welt, deshalb haben wir hier einige Möglichkeiten zusammengestellt, wie wir gemeinsam von aus Hamburg helfen können.
Weiterlesen
Wie es sich anfühlt, den Krieg als Polin von Hamburg aus zu erleben
Unsere Autorin wurde unweit der polnisch-ukrainischen Grenze geboren und beschreibt in diesem emotionalen Text, wie es sich anfühlt, das Böse in die eigene Heimat eingreifen zu sehen.
Weiterlesen
Zurück zur Startseite