11 Liebesromane – von Herzen empfohlen von der Redaktion
Schnulzen, Romanzen, Liebesromane. Für jene Bücher, die man in der Bahn lieber ohne Umschlagseite oder auf dem Kindle liest, gibt es viele Kosenamen. Was vielen zu peinlich ist, im heimischen Bücherregal auszustellen, macht uns bei Mit Vergnügen keine Sorgen, wir stehen zu unserer Liebe für romantische Bücher. Deswegen teilen wir gerne mit euch unsere liebsten Geschichten über Liebe, Leid und Liebeskummer. Diesmal mit dabei: eine Berliner Lovestory, Krötensex (ja, richtig gelesen) und einige Klassiker, die nie nie nie nicht der Inbegriff von Romantik sein werden!
Franzi weint vor lauter Romantik dicke Tränen
1. Das Lied des Achill – Madeline Miller
Haltet die Taschentücher bereit, denn dieses Buch wird euch definitiv zum Heulen bringen. Habe ich zwar erst einmal nicht mit gerechnet, schließlich behandelt Das Lied des Achill von Madeline Miller einen Teil griechischer Mythologie und die ist ja gerne mal eher staubtrocken als zu Tränen rührend. Es geht um die Geschichte von Achilles, dem jungen Halbgott, den wir wohl alle von Brad Pitt gespielt aus Troja kennen. Erzählt wird sie von Patroklos, einem Jungen, der zusammen mit Achilles aufwächst – und zu seinem Geliebten wird. Eine unglaublich berührende Beziehung zwischen zwei ungleichen Männern entsteht, bald auch inmitten eines Schlachtfelds. Und leider, das ist jetzt auch kein Spoiler, endet sie tragisch. Eines der schönsten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe!
2. If I never met you – Mhairi McFarlane
18 Jahre lang sind Laurie und ihr Freund ein Paar, da serviert er sie eiskalt im gemeinsamen Haus ab. Für Laurie bricht eine Welt zusammen, sie fühlt sich gedemütigt und ist völlig überfordert, da sie und ihr Ex für die gleiche Firma arbeiten und sie ihm nicht aus dem Weg gehen kann. Ihr Ex scheint jedoch sehr schnell neue Wege zu gehen und Laurie beschließt sich zu rächen – indem sie eine Romanze mit dem Bad Boy des Büros vortäuscht. Und wie bei allen guten Storys mit erfundener Liebe entsteht sehr bald ein sehr realer Funke zwischen den beiden. Mhairi McFarlane gehört zu meinen Lieblingsautor*innen, da sie es wunderbar schafft, in einem Liebesroman auch ernstere Themen wie Sexismus am Arbeitsplatz zu behandeln.
3. Beach Read – Emily Henry
January ist Autorin von Liebesromanen und leidet unter einer akuten Schreibblockade. Um diese zu durchbrechen, reist sie in das Haus am See ihres verstorbenen Vaters. Zufällig wohnt nebenan Gus, ebenfalls Autor, der gerade versucht, den nächsten großen "American Novel" zu schreiben und Romanzen für absoluten literarischen Müll hält. Für eine Wette tauschen sie ihre Projekte – und kommen sich dabei widerwillig näher. Ein klassisches Enemies to Lovers-Buch, das mit einigen unerwarteten Aufdeckungen und vielschichtigen Charakteren wirklich sehr viel Spaß macht zu lesen. Von dem Titel Beach Read solltet ihr euch übrigens nicht überzeugen lassen, denn der Roman spielt im Winter und hat nichts mit einem Summer-Read zu tun.
4. Zwei an einem Tag – David Nicholls
Was, wenn es den perfekten Menschen für einen gibt, man sich aber immer zum falschen Zeitpunkt trifft? Emma und Dexter verbringen im College eine Sommernacht zusammen, danach denken sie an jedem 15. Juli aneinander, treffen sich sogar oder verpassen sich knapp. Immer steht ihrem Glück etwas im Weg – meistens sie sich selbst. Der Roman von David Nicholls ist wirklich herzzerreißend schön und war bei seiner Veröffentlichung so erfolgreich, dass er mittlerweile auch verfilmt wurde. Für mich eine Romanze, die ich immer wieder gerne lese und bei der mir auch beim wiederholten Male die Tränen kommen.
Stella mag Reisen, Liebe und Feminismus
5. Krötensex – Franka Frei
Der Name des Buches klingt jetzt erst einmal nicht sonderlich romantisch und tatsächlich hat das Buch auch ein bisschen mehr mit Selbstliebe zu tun als mit Beziehungen. Es dreht sich um die Studentin Frieda, die für ein hippes Leben nach Berlin gezogen ist, aber mit der Großstadt manchmal nicht so ganz klar kommt und sich manchmal einfach "ein bisschen zu viel für diese Welt" fühlt. Dabei will sie ihren Shit doch so unbedingt together haben. Ob das was wird? Mich hat das Buch mit oder ohne lustigen Titel wahnsinnig erheitert!
6. Das kleine Cafe in Kopenhagen – Julie Caplin
Wer auf Reisen und Liebe steht, sollte unbedingt Das kleine Café in Kopenhagen lesen. Ich glaube, ich habe das Buch selbst an zwei Tagen verschlungen, weil ich so gefesselt von dem hyggeligen Lebensstil war, wie er im Buch beschrieben wird. Auf einer Pressereise lernen sich Kate und Ben kennen und wie es bei einer guten Liebesgeschichte so ist, mögen sie sich am Anfang nicht besonders. Kate organisiert die Reise durch Kopenhagen und der Journalist macht es ihr nicht besonders einfach. Aber natürlich lassen auch ihn der dänische Charme und die herrlichen Zimtschnecken nicht ganz kalt.
7. Love to share – Beth O'Leary
Was tun, wenn man in London wohnt, aber nicht genug Geld für eine eigene Wohnung hat? Genau: man teilt sich eine. Tiffy arbeitet tagsüber und Leon nachts, also beschließen sie, dass sie sich einfach alles teilen, weil sie sowieso nie zur gleichen Zeit zu Hause sind. Aber es kommt natürlich, wie es kommen muss und der Plan der beiden geht nicht so wirklich auf... Das Schöne an diesem Buch ist, dass es trotz des einfachen Plots mit einigen Irrungen und Wirrungen durchgehend spannend bleibt. Zudem sind mir die beiden Hauptcharaktere mit all ihren Macken richtig ans Herz gewachsen.
Martyna träumt von Großstadtliebe und verdrückt einige Tränen
8. Das Schicksal ist ein mieser Verräter – John Green
Ja, das Buch ist besser. Ist doch meistens so, oder? Deswegen will ich hier jetzt nicht so etwas hören wie: "Ich habe den Film schon gesehen, warum sollte ich das Buch lesen?". Wer die wirklich gut gelungene Verfilmung von Das Schicksal ist ein mieser Verräter noch nicht kennt, hier ein paar Infos, die euer Interesse wecken könnten: an Krebs erkrankte Jugendliche lassen sich von ihrer Krankheit mal mehr und mal weniger unterkriegen, treffen einander in einer Selbsthilfegruppe, verlieben sich selbstverständlich ineinander und beschließen, gemeinsam den Autor von Protagonistin Hazels Lieblingsbuch zu besuchen. Ganz schön meta, oder?
9. "P.S. Ich Liebe Dich"
Jedes Genre hat so seine Klassiker. P.S. Ich Liebe Dich ist für alle Buchguides rund um das Thema Liebe fast schon vorinstalliert in den Bestenlisten. Vergleichbar ist das nur mit dem unangefochtenem Erfolg des Romance-Films The Notebook – Wie ein einziger Tag, dessen Ursprung ein Buch des Godfathers aller Schnulzen (und ich benutze dies hier in aller Liebe), Nicholas Sparks, ist. Zu ihm komme ich gleich. Vorher möchte ich noch einmal sicherstellen, dass jede*r hier so viele Taschentücher nass flennt, wie ich, als ich mit 14 Jahren höchstpubertierend zum ersten Mal in die herzzerreißende Geschichte der trauernden Witwe Holly eintauchte, die Briefe von ihrem nach langem Leiden verstorbenen Ehemann bekommt. Ist aber auch traurig alles!
10. Allegro Pastell – Leif Randt
Meist bevorzuge ich die amerikanische Kultur und Sprache beim Lesen, hier hat mich aber ein deutsches Buch überzeugt. Dieser Roman des literarischen Wunderkindes Leif Randt ist so herrlich echt und so herrlich deutsch: Ein Pärchen versucht, das Leben zu meistern. Alles beginnt im Rekordsommer 2018. Sie ist 30, wohnt in Berlin (was so etwas wie die dritte Hauptfigur ist), er wohnt bei seinen Eltern auf dem Land. Mehr Spoiler gibt es nicht. Auf Irrwege müsst ihr euch gefasst machen, denn mal schweift der Autor so weit ab, dass man gar vergisst, dass man gerade einen Liebesroman in der Hand hält. Außerdem macht sich das sehr Millennial-mäßig aussehende Cover total chic auf dem Coffeetable oder wo auch immer man sowas heutzutage hinlegt, damit Besuch einen darauf anspricht…
11. Maybe Someday – Colleen Hoover
Kein Buch, das Liebe ehrlich betrachtet. Na ja, vielleicht so halb. Colleen Hoover hat eine ganze Reihe an Liebesromanen geschrieben, aber Maybe Someday hat einen ganz besonderen Flair. Kurz die Story von Protagonistin Sydney in einigen Schlagworten: Der Partner geht mit der besten Freundin fremd, sie zieht beim Nachbarn ein (what?!), schreibt Songs mit ihm, küsst ihn – er hat selbst eine feste Freundin (ups!). Am Ende dieses sehr schnell lesbaren Romans hat man als Leser*in mehrere Meinungen zu allen Hauptfiguren. So ist es doch in der Liebe, mal macht man alles richtig und manchmal ist man Schuld an den Tränen anderer. Wer nicht genug von Sydneys Liebesleben bekommen kann, darf direkt mit der Fortsetzung Maybe Now weitermachen.