Ausflugsvergnügen: Mit dem Fahrrad über die Elbe bis nach Jork

© Lilly Brosowsky

Lust auf eine richtig lange, aber nicht schwere Fahrradtour? Dann schmiert euch Brotzeit, cremt die Nasenspitze ein und vergesst eure Cap nicht! Diese Route führt euch an richtig schöne Orte: nach Blankenese, auf die Elbe und ins Alte Land. Alles in allem etwa 40 Kilometer, von denen ihr aber nicht alles radelt, sondern zwei Strecken mit der Fähre fahrt. Bergauf geht es nur auf dem Rückweg, insofern könnt ihr diese Tour auch dann gut machen, wenn ihr weniger geübte Fahrradfahrer*innen seid. Wichtig ist nur, dass ihr nicht zu spät losfahrt, genug trinkt und euch gegen die Sonne schützt!

Startpunkt ist für uns der Teufelsbrückplatz an der Elbe, denn von hier aus können wir uns ganz gemütlich warm radeln. Es geht schnurgerade auf dem Fahrradweg nach Blankenese. Zur Linken habt ihr immer das Wasser; zur Rechten blüht es bunt, denn die Blankeneser*innen pflegen ihre Vorgärten wie Profis. Ihr fahrt circa 15 Minuten bis zur Station Blankenese Schiffsanleger und steigt dort auf die Fähre, um auf das andere Elbufer zu gelangen. Offiziell fahren die Fähren jede Stunde um halb. Genau nachsehen könnt ihr es hier.

HBEL-Fähre von Blankenese nach Cranz
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Fähre fährt nach Cranz im Hintergrund ist Blankenese zu sehen.
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Je nach Tide: Mit der Fähre von Blankenese über die Elbe

Auf der HBEL-Fähre von Blankenese nach Cranz, die zu einem privaten Unternehmen gehört, laufen die Dinge etwas anders als auf den gängigen Hamburger Fähren. Zum einen gelten hier andere Tarife, zum anderen gelten hier aber auch andere Umweltbedingungen: Die Fahrtzeiten sind abhängig von Ebbe und Flut. Die Tide spielt hier eine entscheidende Rolle! Wenn Ebbe (also Niedrigwasser) herrscht, können die Stationen Sperrwerk Neuenfelde und Cranz auf dem gegenüberliegenden Elbufer nicht angefahren werden. Das Wasser ist dann einfach zu niedrig. Haltet euch deshalb am Besten über den Twitter-Account der HADAG, dem Hamburger Fährunternehmen, auf dem Laufenden oder ruft unter 040 3117070 an und fragt nach.

Kommt die Fähre wie geplant, könnt ihr mit Fahrrädern ganz entspannt zusteigen. Die Fähre hat unten einen extra Bereich, in dem ihr eure Räder abstellen und an der Reling abschließen könnt. Anders als auf den HVV-Fähren, wo ihr euer Fahrrad kostenlos mitnehmen könnt, braucht ihr auf der HBEL-Fähre ein Ticket für jede Fahrt. Das kostet 1,50 Euro und kann an Bord mit Karte oder in bar bezahlt werden. Cool ist, dass ihr auf der HBEL-Fähre aktuell mit dem 9-Euro-Ticket fahren könnt!

Tide-Auskunft: Twitter oder per Telefon unter 040 3117070 | 9-Euro-Ticket gilt | HBEL-Ticket (Fahrradticket muss immer dazu gekauft werden): Montag – Freitag: HVV-Tarife und HVV-Zeitkarten (Studitickets, Monats- und Wochenkarten), Samstag & Sonntag: HVV-Zeitkarten, Erwachsene: 4 Euro, Kinder (bis 15 Jahre): 2 Euro | Fahrradticket pro Fahrt: 1,50 Euro | Mehr Info

Stationen Sperrwerk Neuenfelde auf dem Weg nach Jork
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Stationen Sperrwerk Neuenfelde auf dem Weg nach Jork
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Vorbei an Retrostahlgebäuden und Schrebergärten nach Cranz

Die Fahrt dauert ungefähr 20 Minuten und ist ziemlich cool. Ihr seht nicht nur die hübschen Blankeneser Häuser am Horizont kleiner werden, sondern fahrt auch durch einen Bereich des Hafens, den ihr sonst eher nicht zu Gesicht bekommt. Das Retrodesign der von der Sonne ausgeblichenen, bunten Metallkonstruktionen hat was von einem Wes-Anderson-Filmset. Und hier am Sperrwerk Neuenfelde liegt auch schon die erste Station. Wer hier aussteigt, kann das größte geschlossene Obstanbaugebiet Nordeuropas erkunden und Hamburgs älteste Werft besuchen, die Pella Sieta Werft.

Wir bleiben sitzen, denn wir wollen noch weiter ins Alte Land fahren. Es geht jetzt tiefer in das Sperrwerk hinein und schließlich auf einer schmaler werdenden Wasserstraße wieder hinaus. Hier ist es richtig idyllisch: Schrebergärten, Obstbäume, Sonnenschein und ein kleiner Biergarten! Als wir in Cranz ankommen, warten schon eine Menge Leute auf die Fähre. Der Ausstieg ist mit Fahrrädern genauso entspannt wie der Einstieg. Bevor die Fahrradtour so richtig losgeht, gucken wir der Fähre bei ihrem faszinierenden Wendemanöver zu: Sie ist fast so breit wie der Flussarm selbst, hier ist Millimeterarbeit gefragt. Chapeau an die Kapitän*innen!

Obstbäume im Alten Land auf dem Weg nach Jork.
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Altes Fachwerkhaus und Torbogen in Jork
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Apfelplantagen und Brotzeit in Jork

Von der Fährstation in Cranz folgt ihr der ruhigen Straße links und fahrt dann entweder am Deich entlang oder biegt noch einmal nach links ins Landesinnere ein. So oder so fahrt ihr ungefähr 30 Minuten über eine stetig flache Strecke nach Jork. Uns führt sie vorbei an Apfelplantagen und wunderschönen alten Häusern. Zum Glück ist die Strecke denkbar easy, so haben wir jede Menge Zeit, den Weitblick zu genießen. In Jork angekommen, machen wir eine Pause. Richtig schön ist zum Beispiel der Biergarten vom Hotel Altes Land! Der ist aber nicht ganz günstig, deshalb kann, wer wie wir Brotzeit dabei hat, auch zum Borsteler Hafen weiterfahren und dort picknicken.

Auf jeden Fall solltet ihr ein bisschen Zeit einplanen, um in Jork die Mühle zu besuchen. Sie ist quasi das Wahrzeichen der Stadt und heute befindet sich im Inneren ein Restaurant. Außerdem ist Jork natürlich bekannt für den Obstverkauf: So ziemlich an jeder Ecke könnt ihr frische und knackige Äpfel und Birnen aus der Region kaufen.

Fähre von Finkenwerder zu den Landungsbrücken
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Sonnenuntergang über der Elbe von Finkenwerder aus
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Hamburger Hafen in der Abenddämmerung, der Mond geht auf.
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Da wir auf dem Rückweg Ebbe erwischt haben und die Fähre nicht mehr nach Cranz fährt, müssen wir eine gute halbe Stunde länger bis nach Finkenwerder radeln. Insgesamt sind wir circa eine Stunde unterwegs. Hinter Cranz geht es jetzt zum ersten Mal richtig bergauf. Wir fahren am Deich entlang bis zum Sperrwerk Neuenfelde, wo wir statt Wasser nun das schlickige Flussbett sehen. Von dort geht es einmal rund um das Airbusgelände und schließlich zur Fährstation Finkenwerder, wo zu unserem Glück noch Fähren abfahren. Mittlerweile ist es nämlich schon etwas spät geworden.

Mit der letzten Fähre von Finkenwerder an die Landungsbrücken

Aber wir kommen genau zum richtigen Zeitpunkt an, denn hier geht gerade die Sonne über der Elbe unter und die letzte Fähre 62 legt an. Freitags und an Wochenenden fährt sie in Finkenwerder um 22.45 Uhr zum letzten Mal ab. Auf der Fähre gibt es diesmal im Innenraum Fahrradständer, sodass wir oben sitzen und den Mond über dem Hafen aufgehen sehen können. Ziemlich schön und wohlverdient nach der doch ziemlich anstrengenden letzten Strecke! Für uns geht es ab Landungsbrücken mit der U-Bahn zurück nach Hause, denn jetzt kündigt sich nach den ganzen  Kilometern dann doch der Muskelkater an.

Den Streckenverlauf findet ihr hier | Hinfahrt: HBEL-Fähre von Blankenese Schiffsanleger nach Cranz | Ticket am Wochenende: Erwachsene: 4 Euro, Kinder: 2 Euro, Fahrrad: 1,50 Euro | Rückfahrt: von Finkenwerder nach Landungsbrücken | Ticket Fähre 62: HVV-Tarif | Mehr Info

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