11 Orte in Hamburg, an denen die Zeit stehen geblieben ist

Neu ist immer besser? Nicht an diesen Orten. Wir nehmen euch mit zu einer Reise durch die Zeit. Egal ob Fachwerkcharme des 17. Jahrhunderts in den Krameramtsstuben oder Industrieromantik im Barmbeker Arbeiterviertel – hier erlebt ihr ein wahres Stück Hamburger Geschichte und die perfekten Orte für eine ausgedehnte Stadttour im Herbst mit genau der richtigen Portion Kunst und Kultur.

© Eylin Heisler

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Bummeln bei den Krameramtstuben


Fachwerkcharme mitten in der Innenstadt. Direkt neben dem Michel landet Ihr plötzlich im 17. Jahrhundert. Ursprünglich wurden die kleinen Häuschen für Witwen wohlhabender Krämer erbaut. Heute könnt ihr die erhaltenen Zimmerchen bestaunen, feine Tees und andere Leckereien shoppen, original Hamburger Labskaus genießen oder einfach mal dem Trubel der Neuzeit entfliehen.

© Eylin Heisler

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Gratis Kunst und Techno erleben im Gängeviertel

Ein Stück alternativer Lifestyle direkt am fancy Gänsemarkt. Im 19. Jahrhundert bewohnten das Gängeviertel besonders Arbeiter*innen. Heute ist der Großteil der Fachwerkhäuser abgerissen – aber ein kleiner Teil ist geblieben. Als auch diese weichen sollten, wurde das Viertel von Künstler*innen besetzt. Hier könnt ihr Ausstellungen bestaunen, über die Stadtentwicklung diskutieren, in der Jupi Bar, die nach dem Solidaritätsprinzip funktioniert, einen Drink zu euch nehmen, für den ihr den Preis entscheiden könnt, oder die eine oder andere geile Techno-Party ohne Eintritt mitnehmen.

© Eylin Heisler

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Kultur und Drinks: Das Museum der Arbeit

Geschichte in einem Stück Geschichte. Auf dem 1871 erbauten Fabrikgelände in Hamburg Barmbek könnt Ihr den Wandel der Industrie der letzten 150 Jahre bestaunen. Der Ort allein, direkt am Osterbekkanal mit der alten Zinnschmelze und dem Kesselhaus ist einen Besuch wert. Nach einer ordentlichen Portion Kultur könnt ihr den Tag bei leckeren Cocktails in der Trude ausklingen lassen.

  • Museum der Arbeit Wiesendamm 3, 22305 Hamburg
  • Montag: 10:00-21:00 Uhr, Mittwoch – Freitag: 10:00-17:00 Uhr, Samstag – Sonntag: 10:00 - 18 Uhr
© Franzi Simon

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Hamburger Klassiker in der Oberhafenkantine verputzen

Etwas schief kommt das kleine, charmante Häuschen im Hamburger Hafen daher. Damals versorgte die Oberhafenkantine noch Werftarbeiter mit warmen Speisen. Gelegen direkt zwischen der Hafencity und der Oberhafenbrücke fängt das 1925, im typisch norddeutschen Klinkerstil erbaute Lokal den Hafenarbeitercharme auch heute noch ein. Neben regionalen und saisonalen Köstlichkeiten erwarten euch echte Hamburger Klassiker und selbst gebackenes Brot zu anständigen Preisen. Das Beste: alle Produkte kommen aus nachhaltiger Landwirtschaft.

© Eylin Heisler

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Durch die Speicherstadt schippern

Der Klassiker geht immer: Die Speicherstadt ist nicht nur der weltweit größte historische Lagerhauskomplex, sondern gilt auch als Weltkulturerbe. Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, erstrecken sich die eindrucksvollen Hallen mit ihren typischen Kupferdächern durch die Fleete des Hafens. Je nach Gezeitenstand sind die Hallen teils geflutet und können auch mit der Barkasse besichtigt werden. Aber auch schon für einen ausgedehnten Spaziergang mit Zwischenstopp in der Kaffeerösterei lohnt sich ein Besuch. Wem nach mehr Action ist, schaut nochmal im Minaturwunderland oder dem Hamburger Dungeon vorbei.

© Eylin Heisler

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Berühmt und berüchtigt: Die Davidwache

In der Davidwache will man während der Kieztour am Samstag vielleicht nicht zwingend landen, dennoch steht hier ein echtes Stück Hamburger Geschichte. Gelegen zwischen blinkenden Reklamen und modernen Clubs am Spielbudenplatz hat die kleinste Wache Europas auf der Reeperbahn seit 1914 ihren festen Platz – eine wahre Institution also und auf dem Weg zu Mexikanern auf dem Berg definitiv einen Besuch wert.

©Tama66, Pixabay | CC BY 0

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Auf die andere Seite und zurück: Der alte Elbtunnel

Ein Spaziergang durch den alten Elbtunnel muss jeder, der in Hamburg wohnt einmal gemacht haben. Fährt man mit dem altmodischen Fahrstuhl direkt an den Landungsbrücken nach unten, fühlt man sich wirklich in eine andere Zeit versetzt. Die Luft riecht modrig und feucht und die maritimen Verzierungen der schmalen Tunnelröhre vermitteln euch das Flair des frühen 20. Jahrhunderts. Autos kommen hier nur unter der Woche durch, aber mit dem Fahrrad könnt ihr den 500 Meter langen Untergrund jederzeit durchqueren. Abgesehen vom geschichtlichen Aspekt: Der Tunnel ist definitiv der schnellste Weg rüber auf die andere Elbseite.

© Eylin Heisler

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Märchenhaft spazieren im Jenisch Park

Mitten im märchenhaften Jenisch Park thront das malerische weiße Landhaus wie ein kleines Schloss. Am besten verbindet ihr einen Besuch im Jenisch Haus mit einer entspannten Bootstour nach Teufelsbrück. Nach einem ausgedehnten Parkspaziergang könnt ihr in der Villa Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts bestaunen.

© Eylin Heisler

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Bestes Bier seit 1780 im Alten Ritter

Willkommen in der ältesten Kneipe Hamburgs! Das Gasthaus „Zum Alten Ritter“ hat schon seit 1780 seinen Platz im Herzen St. Georgs. Das Ambiente ist der Geschichte treu geblieben. Dunkle Holzvertäfelungen und eine alte Zapfanlage schmücken den Saal der kleinen Kneipe. Hier ist alles authentisch norddeutsch. Hier wird noch geraucht und Darts gespielt – Ideal für einen gemütlichen Absacker nach einem Bummel durch die Lange Reihe.

© Eylin Heisler

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Tanzen im Golden Pudel Club

Zwar nicht historisch, aber dennoch voller Geschichte: Kein Hamburger Club erlebt solch turbulente Zeiten wie der Golden Pudel Club am Fischmarkt. Seit 1995 bietet der Club in einem 1872 erbauten Schmugglergefängis Nachtschwärmer*innen aller Art ein Zuhause. Von Eigentümerstreit über geplante Versteigerung bis hin zur Zerstörung durch Brandstiftung im Jahre 2016 – der Pudel trotzt allem. Jetzt steht der Kultclub wieder und schmeißt fette Techno-Partys, als wäre nie etwas passiert. Und so bleibt es hoffentlich auch die nächsten Jahre.

© Eylin Heisler

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Pakete verschicken mal anders im Fernsprechamt Schlüterstraße

Auch, wenn hier heute nicht mehr viel geht außer Pakete verschicken – das pompöse Gebäude direkt bei der Uni hat eine interessante Geschichte: 1902 wurde das Gebäude errichtet, um Stadtteile wie Altona und Wandsbek ans Telefonnetz anzubinden. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Fernsprechamt von der britischen Besatzungsmacht genutzt, um Telefonate abzuhören. So spannend ist das Postamt, das hier heute seinen festen Sitz hat, mit Sicherheit nicht – aber das Gebäude selbst mit seinen efeubewachsenen Mauern ist mal mindestens ein tolles Instagram-Motiv – besonders im Herbst.

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