Extreme Sailing Series: Wie ich als Landratte plötzlich auf einem Renn-Katamaran landete

© Anja Behrens

Hafenrundfahrt auf einer Barkasse? Das könnt ihr mit eurer Mutti machen! Wer, wie ich, mal wieder ein richtiges Abenteuer erleben möchte, der sollte nicht nur einfach aufs Wasser hinaus, sondern unbedingt zur Extreme Sailing Series.

Doch bevor es für mich auf eines dieser Hightech-Rennkatamarane geht, absolviere ich erst ein kleines „Boat Camp“. Denn die extremen Richtungswechsel und die Geschwindigkeiten von bis zu 75 km/h haben es in sich. Erahnen lässt sich dies bereits bei einem Blick auf den YouTube-Channel der Extreme Sailing Series.

Den eigenen Puls auf Betriebstemperatur bringen

Und Vorbereitung ist bekanntlich alles. Daher geht es für mich zunächst auf den Auto-Parcours, hinein in den Range Rover Sport und schon kann’s abgehen. Und das im wahrsten Sinne: Von einer Drop Off-Bühne werden wir ein paar Meter angehoben, um diese fast schon gemächlich, aber mit einer unglaublichen Neigung, wieder herunterzufahren. Mein Puls kommt so langsam auf Betriebstemperatur.

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Auf ins Abenteuer

Nach dieser Trainingsstunde an Land heißt es: Rein in die wasserabweisenden Klamotten, in die Schwimmweste und raus aufs Wasser. Für Landratten wie mich gibt es ein zweiminütiges Lehrvideo und kurze Zeit später sitze ich im Land Rover auf dem Weg zum Bootssteg. Neben mir wird sich via Funk mit der Crew koordiniert, die uns gleich abholt. Keine zehn Minuten später bin ich bereits auf einem kleinem Motorschlauchboot im Hamburger Hafen. Der Puls? Wahrscheinlich kaum noch messbar, aber ich lasse mir natürlich nichts anmerken.

Neben mir an Bord? Drei junge Segeltalente aus Großbritannien, alle Anfang 20. Seit Jahren trainieren sie schon in der Land Rover BAR Academy. Und nun sitze ich mit ihnen also hier im selben Boot. Mehr Kontrast geht wohl kaum. Meine Segel-Erfahrung: Das zweiminütige Lehrvideo und mit zwei zugedrückten Augen vielleicht die ein oder andere Tretbootfahrt auf der Alster. Der leichte Wellengang forderte mir da schon einiges ab. Die anderen können hierüber höchstens müde lächeln.

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Doch nicht nur das! Der Blick auf das Rennen vom Boot aus, treibt mir doch die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn. Unweit der Elphi beobachten wir von unserem Boot aus das Treiben vor uns. Und da gibt es einiges zu sehen: Hier im Hafenbecken wo sonst fast nur die dicken Pötte gemächlich hin und her schippern, liefern sich die acht Teams mit ihren 12 Meter langen Katamaranen unglaublich heiße Rennen. 75 Kilometer in der Stunde rasen sie dabei gen Kaimauer. Das alles auf engsten Raum, lediglich 600 mal 300 Meter ist die Strecke groß. Nur gut, dass sich das Wetter von seiner Hamburg typischen Seite zeigt, der Regen mir somit eine perfekte Tarnung bietet.

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Und Action …

Aber lange Zeit sich hierüber Gedanken zu machen, bleibt erst gar nicht. Los, rauf auf den Rennkatamaran! Das erste Gefühl? Es ist rutschig und auf dem zwischen den beiden Rümpfen gespannten Netz läuft es sich wie auf einem Trampolin. Wie ein Kleinkind werde ich an der Hand geführt. Auf einer markierten Position darf ich ganz vorn Platz nehmen. Die Beine am besten jetzt noch zu einem Schneidersitz kreuzen, werde ich angewiesen. Denn jeder Platz ist hier Goldwert, das werde ich gleich merken.

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Nach einer kurzen Pause und mehreren Kommandos, fahren wir auf unsere Startposition. Die erste Anfahrt des Renn-Katamarans ist unglaublich. Fliegen oder gleiten, beides kommt diesem Gefühl nicht ansatzweise nah. Schon nach wenigen Minuten kann ich, als passionierter Tretbootfahrer, die Leidenschaft meiner Crew teilen.

Kontrolliertes Chaos

3, 2, 1 – dann ertönt die Start-Sirene, es geht los … Gleich bricht eine gewisse kontrollierte Hektik aus. Ständig bewegen sich die Seile neben mir, so auch die Crew. Ständig tauschen sie sich laut rufend miteinander aus: Wie viel Platz ist es bis zum nächsten Katamaran? Zieht das Segel hoch! Der Ton ist manchmal rau, doch nie negativ. Jeder hat hier eine Aufgabe und die Abläufe sind präzise abgestimmt.

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Dabei ist es schon ein komisches Gefühl inmitten dieser Szenerie zu sitzen. So ganz ruhig, während hier alle hart arbeiten. Ich bin versucht zu fragen, ob ich ihnen helfen kann. Vielleicht ist etwas von dem Video hängen geblieben. Doch bevor ich dies überhaupt zu Ende denken kann, muss die Crew das erste Mal wenden. Gekonnt hüpfen sie dabei von der einen zu anderen Seite, lehnen sich weit über den Katamaran hinaus und plötzlich ragen wir auf der einen Seite mehrere Meter in die Luft.

© Anja Behrens

Wahrscheinlich ist Segeln eines der letzten Abenteuer unserer Zeit. Sich dabei auf die Natur zu verlassen und versuchen etwas Unkontrollierbares zu kontrollieren. Während dieser Gedanken, spritzt mir auch schon wieder etwas Wasser aus der Elbe direkt ins Gesicht. Touché!

Ohne meine Hilfe landen sie mit mir an Bord am Ende auf dem vierten Platz. Doch für mich ist unglaublich welche Technik und Präzision in diesem Sport steckt. Dennoch war ich wieder froh festen Boden unter den Füßen zu haben. Einmal Tretbootfahrer, immer Tretbootfahrer.

Wer von euch auf den Geschmack gekommen ist: Nach Hamburg stehen übrigens Cardiff, San Diego und Los Cabos auf dem Rennplan.

© Anja Behrens

Dieser Beitrag wurde von Land Rover gesponsert.

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