Artvergnügen #3 – 11 Ausstellungen, die ihr im Oktober nicht verpassen solltet

Der goldene Herbst in Hamburg hat so einiges zu bieten. Die Galerien und Ausstellungshäuser in Hamburg haben im Oktober ein vielfältiges Spektrum anzubieten. Sollte sich doch einmal ein fieser, nasser Regentag einschleichen, haben wir elf Ausstellungstipps, die euch bei Laune halten.

© Thomas Struth
© Thomas Struth

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Sammlung Viehof

Wer sich für moderne Kunst beziehungsweise gegenwärtige Kunst interessiert, sollte die Ausstellung der Deichtorhallen besuchen. Dort wird eine der bedeutendsten deutschen Privatsammlungen, die Sammlung Viehof, zeitgenössischer Kunst gezeigt. Über 850 Werke von 75 Künstlern werden das Haus der aktuellen Kunst und die Räume der Sammlung Falkenberg in ein temporäres Museum der Gegenwartskunst verwandeln.

Die Sammlung zeigt verschiedene Werke aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur, Installation und Video mit Schwerpunkt auf deutsche Kunst von der Nachkriegszeit bis heute. Wer mit den Namen Georg Baselitz, Joseph Beuys, Candida Höfer, Jörg Immendorff, Sigmar Polke, Daniel Richter und Rosemarie Trockel etwas anfangen kann, wird sich an der Sammlung intellektuell satt sehen können. Aber auch für alle anderen, die es nicht so mit der Kunst haben, ist ein Besuch alle Male wert.

An jedem ersten Sonntag im Monat verkehrt ein kostenloser Bus-Shuttle von den Deichtorhallen zur Sammlung Falckenberg in Hamburg-Harburg.

© Comic Festival
© Comic Festival

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Comic Festival Hamburg Nr. 10

Das 10. Comic Festival findet derzeit in unserer geliebten Hansecity statt. Im Rahmen des Festivals gibt es verschiedene Lesungen, Workshops und Ausstellungen rund um die Welt des Comics und der Graphic Novel. Im Kölibri in St. Pauli ist, wie jedes Jahr, die Festival Base eingerichtet, wo ihr verschiedenste Comics, Material und und und erstehen könnt.

Da es sich um das zehnte Jubiläum handelt, findet selbstverständlich auch eine Party statt, damit das Ganze auch gebührend gefeiert werden kann. Am Samstag, 01.10.2016 wir in der roten Flora wird das zehnte Comic Festival mit einem bunten Musik Programm gefeiert. Alle weiteren Infos zu Lesungen und Ausstellungen findet ihr auf der Website.

© Bucerius Kunstforum
© Bucerius Kunstforum

3
Venedig Stadt der Künstler

L'italia è un paese molto bello! Italien ist ein sehr schönes Land und Venedig ist wie die Kirsche oben auf der Torte. Die Stadt ist und war Muse vieler bekannter Künstler. Die Schönheit dieser mystischen Prachtarchitektur von Stadt und seinen vielen Kanälen hat seit des 16. Jahrhunderts Künstler dazu verleitet ihre Impressionen der venezianischen Szenen auf Leinwänden zu verewigen.

Die Ausstellung zeigt den Wandel der Wahrnehmung dieser beeindruckenden Stadt. Sie präsentiert u.a. Werke von Carpaccio, Canaletto, Tiepolo, Turner, Nerly, Ruskin, Monet, Kandinsky, Martin Kippenberger und Candida Höfer. Wer also nicht genug von Italien und Venedig bkommen kann, sollte sich diese Ausstellung auf keinen Fall entgehen lassen.

  • Bucerius Kunst Forum Alter Wall 12, 20457 Hamburg
  • 01. Oktober–15. Januar 2017| täglich: 11:00–19:00 Uhr, donnerstags: bis 21:00 Uhr
  • 8,00 Euro, ermäßigt 5,00 Euro
© picture alliance / AP Photo
© picture alliance / AP Photo

4
Sports/No Sports

Die Ausstellung Sports/No Sports befasst sich mit den Wechselwirkungen von Mode und Sportbekleidung. Das Phänomen, dass Sportbekleidung Einzug in unseren alltäglichen Dresscode gefunden hat ist allgegenwertig. Sneaker, Hoody und Co tragen wir nicht nur, wenn wir schwitzen und uns bewegen. Aus Bequemlichkeit und Stylegründen sind das feste Bestandteile unserer Alltagbekleidung sowie sogar unserer Arbeitskleidung geworden.

Die Ausstellung behandelt mit 110 Kleidungsstücken, Fotografien und Filmen den kulturhistorischen Wandel von Sportbekleidung , sowie die wechselnden Körperideale und den Einfluss von Textiltechnologie auf Kleidung. Ausgehend von der bewegungseinschränkenden Gesellschaftsmode des 18. und 19. Jahrhunderts (before sports) entwickelt sich die Liberalisierung der Kleidung. Die tatsächliche Sportkleidung seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts (sports) wird modischen Hybrid-Formen (sports?) gegenübergestellt. Die zeitgenössische Avantgardemode (beyond sports) verneint jegliche Funktionalität und schöpft aus vielen verschiedenen Quellen.

Ein spannender Einblick in die Welt der Mode, dessen Trends wir oft blind folgen, ohne uns Gedanken zu machen, welche kulturhistorischen Mechanismen einen Einfluss darauf haben, was wir tragen.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 02. September–26. Februar 2017 | Dienstag bis Sonntag: 10 - 18 Uhr
  • 12 Euro, ermäßigt 8 Euro
© Ernst Barlach Haus | Facebook
© Ernst Barlach Haus | Facebook

5
George Grosz

Georg Grosz (1893–1959) war Zeichner und hat vor allem mit seinen satirischen und spitz-zynischen Zeichnungen seine Gedanken über die Weimarer Republik zu Blatt gebracht.  Die Bildsatiren sind Klassiker, die unseren Blick der Zwischenkriegszeit prägen.

Spießbürgertum, Politik, Militär und Klerus wurden von Grosz  zeichnerisch attackiert und handelten ihm mehrfach Gerichtsprozesse wegen Beleidigung, Gotteslästerung und »Angriffs auf die öffentliche Moral« ein. Doch ließ sich der bekennende Dadaist, Kommunist und Pazifist nicht beirren, Widerspruch blieb sein künstlerisches Programm: Ein kleines Ja und ein großes Nein nannte George Grosz seine Lebenserinnerungen.

Die Ausstellung bebildert vor allem die Werke der 1910er und 20er Jahre aus den Beständen des Düsseldorfer Museums Kunstpalast und einer Privatsammlung. 90 Aquarelle, Zeichnungen und Lithografien werden hier gezeigt. Seine Bildreportagen aus Großstadtdschungeln, politischen Sumpfgebieten und den Niederungen des Privaten fügen sich zu einem Panoptikum der Extraklasse. Hereinspaziert!

© Galerie Affenfaust
© Galerie Affenfaust

6
MENSCHTIERWIR

Die Galerie AFFENFAUST lädt zur Gruppenausstellung ein. Unter dem Motto “MENSCHTIERWIR”stellen 55 Künstler aus dem In- und Ausland ihre Arbeiten aus.

Die Palette der gezeigten Arbeiten ist breit gefächert und spannt einen Bogen über diverse Stile, verschiedenartige Materialien und vielschichtige Techniken. Von filigranen Zeichnungen über Aquarelle, Collagen, Gemälde, Skulpturen, Fotografien bis hin zur großformatigen Installation, von der fotorealistischen Darstellung bis hin zur Abstraktion wird die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Tier in all’ ihrer gestalterischen Vielfalt gezeigt.

Die Thematik lässt viel Spielraum für Interpretationen. Tier und Mensch und das Zusammenspiel, die Wechselbeziehung und das Verhältnis werden von den jeweiligen Künstlern unterschiedlich behandelt. Nach dem großen Erfolg der Ausstellung „Das Eigene Ich“ ist dies die zweite Gruppenausstellung in der Galerie AFFENFAUST, die der Künstler Elmar Lause kuratiert.

© Hamburgisches Architekturarchiv
© Hamburgisches Architekturarchiv

7
Cäsar Pinnau: Zum Werk eines umstrittenen Architekten

Das Werk des Architekten Cäsar Pianaus ist vielseitig und international vertreten. Dennoch wurde ihm und sein Werk bisher in der Kunst wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das hängt mit seinem Wirken in der NS Zeit zusammen. Unter anderem wirkte er an der Innengestaltung der Reichskanzlei und an den städtebaulichen Planungen zur Berliner Nord-Süd-Achse unter der Leitung von Albert Speer mit.

Das Altonaer Museum widmet sich nun dem architektonischen Werk Cäsar Pinnaus und zeigt, an welchen Gebäuden in Hamburg er mitwirkte und behandelt nebenbei seine Biografische Schaffensgeschichte. Ein Muss für alle Architekturfreaks dieser Stadt.

© Museum für Kunst und Gewerbe
© Museum für Kunst und Gewerbe

8
Game Masters

In der Ausstellung Game Masters dreht sich alles um digitales Design. Seit 40 Jahren spielen wir Videospiele und Computerspiele. Seither haben die technischen Möglichkeiten eine digitalisierte Welt erschaffen, die fast nicht mehr realer sein könnte.

Welche Geschichte und welche Pioniere hinter diesem Fortschritt und der Entwicklung stecken, erfahrt ihr in der Ausstellung anhand von Entwurfsskizzen, Figurenmodelle und Interviews von Entwicklern, Programmieren und Künstlern. Die Ausstellung verschafft somit exemplarisch einen kulturhistorischen Einblick in die bunte Welt der Videospiele. Von Tetris über Super Mario bis hin zu World of Warcraft.

In Kooperation mit der Initiative Creative Gaming, Veranstalterin des PLAY – Creative Gaming Festivals, wird die Ausstellung um die Perspektive auf die Game Culture Hamburg ergänzt.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 28.Oktober – 23. April 2017 | Dienstag bis Sonntag: 10-18 Uhr
  • 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, Do ab 17 Uhr 8 Euro
© Roeler | FAcebook
© Roeler | FAcebook

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Hamburgs Heads und Hats – Hutladen Falkenhagen

Die Fotoausstellung Heads and Hats findet zum 100 jährigen Jubiläum des Hutladens Falkenhagen statt. Der Künstler Tom Roeler hat fünf Jahre, 50 Personen und ihre Hüte  auf Hamburgs Straßen porträtiert. Am 2. September findet die Vernissage im festlichen Rahmen mit Drinks und Häppchen statt.  Wer mehr über die Geschichten der Hüte erfahren möchte sollte sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen.

© Kunsthalle | Facebook
© Kunsthalle | Facebook

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Dalí, Ernst Miró, Magritte

Surrealismus par excellence mit Werken der großen Künstler Dalí, Ernst Miró und Magritte. Die Werke stammen aus Privatsammlungen des 20. Jahrhunderts. Gezeigt werden weltbekannte Ikonen wie das Mae-West-Lippensofa (1938) und ein vier Meter großer Paravant des jungen Salvador Dalí, geheimnisvolle Bildrätsel von René Magritte wie Reproduktion verboten (1937), poetische Formfindungen von Joan Miró und zukunftsweisende bildnerische Experimente von Max Ernst.

Neben weltbekannten Werken, können hier auch Neuentdeckungen gemacht werden, wie die in Deutschland nicht so bekannten Surrealistinnen Leonora Carrington, Dorothea Tanning und Leonor Fini. Gerade in Hinblick, dass es wenige bekannte Künstlerinnen gibt, ist diese Ausstellung sehr sehenswert.

© Sarah Baumann
© Sarah Baumann

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Kein Bier ohne Alster: Hamburg Brauhaus der Hanse – Museum für Hamburgische Geschichte

Die Ausstellung zeigt und vermittelt die kulturhistorische Bedeutung des Bieres für die Metropolentwicklung Hamburgs.  Das Brauen von Bier und die Entwicklung der Stadt Hamburg sind untrennbar miteinander verbunden. Bevor sich Kaffee und Tee in unseren Alltagsgebrauch etablierten, gehörte das Bier zu den Grundnahrungsmitteln und wurde für Hamburg das wichtigste Exportprodukt im 13. Jahrhundert. Damals wie heute gehört das Bier zu unserem Alltag. Die Ausstellung zeigt und erklärt, wie sich das Bier in unseren Alltag etablieren konnte und welche Bedeutung es über die kühle und  herbe Erfrischung hinaus hat.

  • Museum für Hamburgische Geschichte Holstenwall 24, 20355 Hamburg
  • 07. September bis 12. März 2017 | Dienstag – Sonntag: 10-18 Uhr
  • 9 Euro, ermäßigt: 5,50 Euro
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