11 Dinge, die ihr braucht, wenn ihr nach Winterhude zieht

© Lisa Greis

Hamburg, das sind 104 Stadtteile, 104 Mikrowelten, 104 Mal Klischees. Jedes Viertel hat so seine Eigenarten, sei es der Häuserstil, die Verkehrslage oder – und vor allem ganz vorne vorweg – die Bewohner*innen. Ein Stadtteil, der ziemlich viele Klischees erfüllt, ist Winterhude. Das schöne Viertel im Norden der Alster kann einiges: Wassernähe zu den Alsterfleeten, Grünflächen dank Stadtpark und Co., aber auch teure Sportwagen, fast genauso teure Designertaschen und gut frisierte Hunde plus Herrchen und Frauchen. Falls ihr also in Erwägung gezogen habt, nach Winterhude zu ziehen, könnten diese 11 Dinge dabei helfen, nicht so aufzufallen. Falls das euer Wunsch ist.

1. Eine Designersonnenbrille

Ob der Abend im Henny's zu feuchtfröhlich wurde oder der Jetlag nach der Fernreise noch kickt: Ohne Sonnenbrille verlassen Winterhuder*innen niemals das Haus. Wichtig ist dabei natürlich nicht etwaige Fältchen oder Augenschatten zu vergeben, sondern auch zu zeigen, was man hat, nämlich Kohle. Und die fliest eben auch in eine Designersonnenbrille.

2. Eine Stempelkarte für den täglichen Hafer-Cappu vom Elbgold

© Franzi Simon

Obwohl zu Hause in einem extra eingerichteten Coffee-Nook die tausend Euro teure Siebträgermaschine inklusive Kaffeemühle steht, kommt man als Bewohner*in des Viertels nicht umher, täglich dem Elbgold einen Besuch abzustatten. Hier nimmt man den Hafer-Cappu schnell auf die Hand oder auf der Terrasse zu sich – und bewertet mehr oder weniger diskret die Outfits der vorbeieilenden Menschen auf dem Mühlenkamp.

3. Eine Steppweste für kalte Tage

I'm looking for a man in Finance – oder auch: Wie man einen klassischen Winterhuder mit prallem Bankkonto erkennt. Diese Spezies sitzt oft lange auf dem Klo, um die Aktienkurse zu beobachten und noch schnell was zu traden, geht alle zwei Wochen zum Friseur und trägt beim ersten kühlen Wind eine Steppweste über dem bunten Hemd. Wer also nicht auffallen will, zippt die Weste zu und mischt sich unter die Rudel.

4. Eine Korbtasche für den Wocheneinkauf auf dem Goldbekmarkt

© Franzi Simon

Winterhude ist Heimat vom wunderhübschen Wochenmarkt am Goldbekufer. Hunderte Meter zieht der sich am Kanal entlang und versorgt euch mit frischem Obst und Gemüse, französischen Backwaren, feinstem Käse und frischen Nudeln. Und da ein Hackenporsche vielleicht praktischer, aber ziemlich uncool ist, trägt man in Winterhude den Wocheneinkauf stilvoll im Weidenkorb nach Hause.

5. Ein eigenes Kanu oder SUP

© Talika Öztürk

Wer bist du, wenn du kein Kanu hast? In Winterhude lohnt es sich schon ein Kanu zu besitzen, um an schönen Sonnentage über die Fleete zu paddeln. Extrem Glückliche haben einen eigenen Wasserzugang, weniger Glückliche verstecken die Kanus in der Böschung. Auch eine gute Idee: Das aufblasbare SUP, das easy im Keller verstaut werden kann. Dafür müsst ihr nur an eurem Gleichgewichtssinn arbeiten, sonst heißt es: Absturz in die Entengrütze!

6. Einen Minigrill zum Grillen im Stadtpark

© Talika Öztürk

Sobald die Temperaturen über 20 Grad steigen, pilgert man in Winterhude in den Stadtpark, sucht sich ein Lieblingsplätzchen auf der Grillwiese und schmeißt die Würstchen aufs Rost. Aber Achtung: Erlaubt sind keine Einweggrills und keine Grills, die weniger als einen halben Meter Abstand zum Rasen haben. Also besorgt euch einen kleinen, praktischen Grill und genießt den Sommer in Winterhude!

7. Einen kleinen Hund mit schicker Leine

© Stella Bruttini

Ob Französische Bulldogge oder Pudelmix: Ein Hund ist in Winterhude mehr als nur ein Accessoire. Er wird mit schicker Leine oder hübschem Halsband ausgestattet, bekommt nur das feinste Fressen und einen Platz an jedem Tisch des Viertels. Im Viertel sieht man viele Rassehunde, aber auch einige knuffige Mischlinge. Sogar auf Booten haben wir die Fellnasen schon gespottet! Wer also dazugehören will, sollte über eine Adoption nachdenken.

8. Eine traumhafte Altbauwohnung

Wohnung Hamburg
© Henning Klimczak

Alle schönen Accessoires nützen nichts, wenn man in Winterhude keine Bude findet. Und das ist bekanntlich gar nicht so einfach – wenn man dann aber eine der heißbegehrten Altbaubuden mit Stuck an der Decke und Flügeltür erwischt hat, kann man direkt einen Instagramkanal starten oder in der gefliesten Küche die Ware vom Wochenmarkt zu Rezept-TikToks verwandeln.

9. Und ein Ferienhaus auf Sylt

© Torben Brandt

Wenn die Stadt dann doch mal zu viel wird, geht es mit dem (geliehenen) Flitzer in das Reetdachhaus auf die Insel, das seit mindestens zwei Generationen in Familienhand ist. Pullover im Syltknoten über die Schultern schwingen und dreimal tief die Seeluft einatmen, bis es wieder in die Großstadt geht. Alternativ geht auch eine Ferienwohnung auf Amrum oder ein Häuschen auf Föhr.

10. Den Stammgaststatus im Mad About Juice

Wir haben mal gehört, dass kaum jemand so cool ist, wie die Belegschaft im Mad About Juice am Mühlenkamp. Wer also zu den Cool Kids des Viertels gehören will, sollte sich hier regelmäßig einen Supersaft rausholen und sich gut stellen mit der Tresenkraft.

11. Geld

© Ronja Hartmann

Zu guter Letzt: Natürlich gibt es auch Ecken in Winterhude, die all den Klischees des Viertels widersprechen. Trotzdem gehört zum Stadtteil ein wenig posher Lifestyle einfach dazu. Und wer sich den leisten will, braucht vor allem: Geld.

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