Artvergnügen: 11 Kunsttipps, die ihr im November nicht verpassen solltet
Wir haben das perfekte Mittel gegen das triste und graue Wetter vor der Tür. Denn im November gibt es gleich zahlreiche bunte, abwechslungsreiche sowie politische Ausstellungen in den Hamburger Museen und Galerien. Große Künstler*innen und spannende Newcomer*innen lassen euch den nahenden Winter für viele Stunden vergessen.

1 Rosanna Graf - Ordinary Women – Carrier Bags of Friction
Die Künstlerin Rosanna Graf hat für das Hamburger Kunsthaus Video- und Soundinstallationen unter dem Titel Ordinary Women – Carrier Bags of Friction produziert. Für die Protagonistinnen ihrer Arbeit ließ sich die Künstlerin von Frauen inspirieren, die in den 70er-Jahren Bekanntheit erlangten. Dazu gehören beispielsweise Akteurinnen wie die RAF-Terroristin Susanne Albrecht, die deutsch- bolivianische Guerilla-Kämpferin Monika Ertl oder die Schauspielerin Ingrid van Bergen. Bundesweit sorgten sie für Schlagzeilen und schockierten Rache, Mord und Widerstand. Dabei steht über allem die Frage nach weiblicher Wut und Wirkmacht.

2 Geniale Frauen. Künstlerinnen und ihre Weggefährten
Viele herausragende Künstlerinnen, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert aktiv waren, stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung Geniale Frauen. Künstlerinnen und ihre Weggefährten im Bucerius Kunst Forum. Was heute in der Kunstgeschichtsschreibung oft vergessen wird, die Frauen waren bereits damals als Künstlerinnen sehr erfolgreich. Sie wurden Hofmalerinnen, Lehrende, Unternehmerinnen, aber auch Verlegerinnen und darüber hinaus mit höchsten Auszeichnungen versehen. Auch darum geht es in der Ausstellung.

3 Das Rathaus der Speicherstadt
Eine Premiere beim Artvergnügen. Zum ersten Mal empfehlen wir eine Ausstellung im Speicherstadtmuseum. Zugegeben, so oft gibt es dort auch keine Ausstellung. Vielmehr wird umfassend die Geschichte der Hamburger Speicherstadt präsentiert. Jetzt präsentiert das Museum Fotos von Manfred Stempels, die das Rathaus der Speicherstadt in den Fokus rückt. Das Gebäude hat eine reiche Geschichte und beeindruckende Architektur. Der Bau, der heute die Unternehmenszentrale der HHLA ist, wurde 1904 fertiggestellt.

4 Glauben und glauben lassen
Glaubensfreiheit gibt es in Altona bereits seit 1601. Global gesehen, ist das freie Ausleben der Religion allerdings vielerorts nicht ohne Konflikte möglich. Die Freiheit ist nach wie vor nicht selbstverständlich. Im Kontext der aktuellen Geschehnisse im Gaza-Streifen hofft das Altonaer Museum mit der kurz vor dem Konflikt eröffneten Ausstellung einen Gesprächsanlass bietet, „um sich über die Bedeutung von Glaubensfreiheit auszutauschen“. Und auch darüber, wie eine vielfältige Gesellschaft in gegenseitigem Respekt zusammenleben kann.

5 Tim Smith - In the World but Not of It – The Hutterites
Der kanadische Fotograf Tim Smith entführt mit seinen Fotos in eine fremde Welt, zu der nur wenige Zugang haben. Seine Bilder zeigen das Leben und den Alltag der Menschen in der Glaubensgemeinschaft der Hutterer. Innerhalb der Gemeinschaft pflegen sie eine Lebensweise, die vor Jahrhunderten üblich war. Deswegen erinnern sie auf den ersten Blick an die Amish. Heute leben über 45.000 Mitglieder in zahlreichen Kolonien in den USA und Kanada.

6 Migrationskarikaturen
Die Satirezeitschrift Don Quichotte hat unter dem Titel „Die Türkei auf dem Weg zur EU-Migration aus der Türkei-Integration & Assimilation– 60 Jahre Gemeinsam“ zu einem Wettbewerb aufgerufen. Die Ergebnisse daraus sind jetzt in der Säulenhalle im Altonaer Museum zu sehen. Dabei ist eine Sammlung mit Karikaturen aus aller Welt entstanden, die vielseitige Perspektiven auf das Thema Migration bieten.

7 Katharina Spitz
Die junge Künstlerin Katharina Spitz ist die erste Residentin im Bereich Mode im Förderprogramm Fonds für Junges Design am MK&G. Zu sehen ist in der Ausstellung ihre Abschlussarbeit „Forget Me Not“. In den Arbeiten der Designerin Spitz finden sich komplexe gesellschaftliche Themen wieder. Performances sind ebenfalls ein Teil der Ausstellung.

8 Cindy Sherman – Anti-Fashion
Die Ausstellung "Anti-Fashion" beleuchtet mit 50 Werken aus fünf Dekaden umfassend den Umgang von Cindy Sherman mit der Modewelt. Die Künstlerin hatte bereits in den 80er-Jahren regelmäßig Aufträge von renommierten Modehäusern wie Chanel, Designerinnen wie Stella McCartney sowie internationalen Modemagazinen. Was bei diesen Arbeiten herausgekommen ist und wie der Sherman auf die Modewelt blickt, ist in der Ausstellung zu entdecken.

9 Figur und Landschaft
Die Werke aus zwei Privatsammlungen sind in der Hamburger Kunsthalle im Rahmen der Ausstellung Figur und Landschaft zu sehen. Normalerweise wären die Bilder nur den Augen ihrer Besitzer vorbehalten. Somit bietet die Ausstellung eine einmalige Gelegenheit Landschafts- und italienischer, französischer, deutscher sowie einiger englischer Künstler*innen zu sehen. Darunter sicherlich auch einige, die sonst nicht so oft in den großen Kunstmuseen zu finden sind.

10 Kathrin Linkersdorf – Works
Kathrin Linkersdorf bewegt sich zwischen Fotografie und Wissenschaft. Das Ergebnis sind faszinierende Aufnahmen aus der Welt der Botanik. Die Spezialität der Fotografin sind wunderschöne und detailreiche Fotos von Blumen, die gleichzeitig ihre Schönheit und Zerbrechlichkeit offenbaren. Mit der Hilfe von Mikrobiologie setzt sie den Zerfall besonders in Szene.

11 Dix und die Gegenwart
Otto Dix war ein bahnbrechender Künstler und gehört zu den wichtigsten Malern des frühen 20. Jahrhunderts. Eine interessante neue Ausstellung in den Deichtorhallen beleuchtet sein Werk während der NS-Zeit. Dix wurde von den Nazis geächtet und boykottiert. Sein Werk „Der Krieg“ war zentraler Bestandteil der Ausstellung Entartete Kunst, die von den Nationalsozialisten organisiert wurde. In den Deichtorhallen wird das Schaffen von Otto Dix zudem in den Kontext moderner Kunst gesetzt.