11 Gründe, warum Hamburg besser ist als Berlin
Hamburg oder Berlin? Der ewige Streit um die coolste Stadt Deutschlands wird nun ein für alle Mal beendet und unsere Hansestadt selbstverständlich zur Siegerin erkoren. Warum? Wir haben uns in diesem Artikel mal auf 11 Gründe beschränkt, die in der Hauptstadt nerven, hier im Norden aber einfach super funktionieren.
Wir als Mit Vergnügen Hamburg mögen vielleicht voreingenommen rüberkommen, aber ich, als jemand, die in beiden Städten bereits gelebt hat, verpasse dieser Liste den nötigen Fakten-Check. Da können mir die lieben Kolleg*innen aus der Hauptstadt gar nix!
1. In Hamburg kommt man schnell von A nach B
Berlins Nahverkehrsnetz ist zwar gut ausgelegt, das ist hier nicht das Problem, es geht vielmehr darum, dass Berlin eher aus zig Dörfern besteht, die irgendwie miteinander verbunden sind. Man kennt den Spruch: JEDE FAHRT in Berlin dauert über 30 Minuten. In Hamburg kommt man in unter einer halben Stunde sogar auf die andere Elbseite. BÄM, das nennt sich ein normal verständliches und übersichtliches Öffi-Netz! Und auch wer Rad fährt, ist rasant im nächsten Viertel.
2. Hamburg gibt Energie zurück, Berlin entzieht sie
Fragt mich als Ex-Berlinerin und Wieder-Hamburgerin jemand, was der größte Unterschied zwischen den beiden Städten ist, ist das meine Antwort. Berlins Vibe ist unheimlich anstrengend und kräftezehrend. Alle hustlen, aber keine*r macht so wirklich was, niemand bleibt lange und keine*r chillt mal einen ganzen Tag hardcore ab und wenn ja, ist das auf 'nem ehemaligen Rollfeld. Betonwüste ist nicht sexy.
In Hamburg kann man sich im Sommer in den Stadtpark fläzen und zwei Bücher durchlesen, den ganzen Samstag durch Planten un Bloomen spazieren gehen und Vögel beobachten und die Freund*innen finden, dass man einen krassen Tag hatte. No-Hustle-Culture einfach beste!
3. Berlin hat zu viel Auswahl, Hamburg gerade genug
Hierzu eine kurze Anekdote aus dem MV-Redaktionsalltag: Hamburg hat gerade seine ersten Handpulled Noodles bekommen (Shoutout geht raus ans Cyn Cyn) und wir mussten uns von unseren ach so foodtrendy Berliner Kolleg*innen anhören, wie spät wir damit doch dran sind. Sorry, aber wir machen halt nicht jeden Trend mit – dafür bleiben unsere Läden aber auch länger. Ätsch bätsch (in Liebe gemeint!). Und das ist uns auch recht so, denn zu viel Auswahl überfordert.
4. Berlins Hauptbahnhof ist noch hässlicher als Hamburgs
Bevor jetzt alle einen Ausraster bekommen, wir finden den Hamburger Hauptbahnhof auch hässlich. Zum Glück soll dieser ja bald eine Komplettüberholung bekommen. Berlins HBF, erinnert mich hingegen an eine amerikanische Mall oder unsere Europapassage – irgendeinen großen Klotz mit Geschäften drin halt. Überall kann man shoppen gehen, es gibt nirgends Toiletten und zum Gleis 7, das nach Hamburg führt, kommt man nur mit einem Zauberspruch. Leider führt dieser nicht nach Hogwarts, sondern nur in die letzte Ecke des Riesengebäudes – die einzige OHNE JEGLICHE SHOPS! Toll, dann steht man da und wartete auf die verspätete Bahn und kann sich nicht mal was zwischen die Kiemen schieben.
5. Hamburgs Airport kann man super erreichen
Berlins nicht. Ende der Durchsage. R.I.P. Tegel, du wirst vermisst.
6. Hamburger*innen mögen nordisch kalt sein, Berliner*innen anzusprechen ist lebensgefährlich
Uns Nordlichtern wird nachgesagt, wir wären kalt und unfreundlich. Das stimmt mal so gar nicht, Gastfreundschaft ist eines unserer höchsten Güter. In Berlin allerdings muss man schon einen Todeswunsch haben, jemandem eine Frage zu stellen – und dann auch noch auf Deutsch. Denn irgendwie spricht jede*r (schlechtes) Englisch und verdreht die Augen, wenn man es nicht auch tut. Ey, kein Hate, ich liebe es, Englisch zu reden, mein Freund ist aus Manchester, aber für manche Touris (man nehme meine Mutter) ist es gar nicht mal so einfach, in Berlin jemanden nach dem Weg zu fragen, denn weder mit einer Antwort auf Englisch noch Berlinerisch kann sie was anfangen.
7. In Hamburg kann man viel besser daten, als in Berlin
Lasst es euch gesagt sein von jemandem, die in Berlin durch die absolute Dating-Hölle gegangen ist: Berlin bricht dir das Herz in Tausend Stücke, verteilt die Teile dann am Wochenende auf den Klos der gängigsten Clubs und lässt dich nach drei Wochen sitzen, um zurück nach Vancouver zu ziehen (Ja Felix, ich meine dich!). Weh tut das und es ist schier unmöglich, alle Teile wiederzufinden. Hamburg ist eher ein bodenständiger Liebhaber, der einen Bausparvertrag und einen Schrebergarten hat und ich mag das. Schnöselig kann es hier an der Elbe werden, ja. Und klar ghosten die Menschen einen hier auch ab und zu, aber zumindest haben wir hier keine Schlagzeilen, wie "Hirnhautentzündung-Ausbruch im KitKat" in der Montagsausgabe der MOPO.
8. Spreewasser oh weh, Alsterwasser olé
Bis die Spree in Berlin ankommt, hat sie viele Strapazen auf sich nehmen müssen, heißt es auf der Website test-wasser.de: Eisenhydroxid und Schwefelsulfat werden aus den stillgelegten Kraftwerken eingespült, Pestizide von den umliegenden Äckern werden dazu geschwemmt und in der Hauptstadt angekommen, muss die noch sieben Milliarden Liter Abwasser schlucken. Wer darin schwimmen mag, ist nicht nur immun gegen alles, sondern mutiert wahrscheinlich auch bald zum*r Hulk. Die Alster lädt zwar auch nicht zum Plantschen ein, aber dafür haben wir ja immer noch das erfrischende Alsterwasser im Glas.
9. Man kommt schneller aus Hamburg raus in die Natur, als in Berlin
In einer Stunde ist man mit dem Auto von Hamburgs Zentrum aus schon so tief in die Niedersächsische, Schleswig-Holsteinische oder sogar Mecklenburgische Idylle eingetaucht, dass all der Großstadtstress im Nu vergessen ist. Anderthalb Stunden und wir sind einfach am Meer und das an gleich zwei verschiedenen! Sorry, aber in der Zeit sitzt man in Berlin immer noch im Stau beim Alexanderplatz.
10. In Hamburger Clubs kann man auch tanzen und nicht nur davor anstehen
Das Berghain, der Club über den alle sprechen, aber in den keine*r reinkommt, ist das Nonplusultra des Hauptstadt-Nachtlebens. Er soll die härteste Tür Deutschlands oder vielleicht sogar Europas haben, was zum einen den unglaublichen Hype auslöst, zum anderen aber auch bedeutet, dass Tausende Feierwütige jedes Wochenende davor stehen und nach Stunden frieren nach einer Alternative suchen müssen.
Wir in Hamburg haben hingehen für jeden Geschmack genau den richtigen In-Schuppen: Uebel & Gefährlich, Südpol, PAL sind alle cool und wer's fancy mag, kann meinetwegen auch ins H1 gehen. Alle weiteren Clubs findet ihr in diesem 11'er-Guide. Ja, 11 und in alle kommt man rein!
11. In Hamburg ist jede*r cool genug!
Berlin hat diesen internationalen Coolness-Faktor, der in den vergangenen Jahren komplett aus allen Proportionen gerissen wurde. OMG BÖÖÖÖRLIN, alle Künstler*innen, DJs und Influencer*innen müssen gefühlt mindestens ein Jahr dort leben, sonst wird ihnen die Coolness entzogen. Aber wie cool ist es wirklich, dort zu wohnen, wo alle wohnen? Wo ist die Individualität von früher geblieben? Das, was in Berlin langsam ausstirbt, wird in Hamburg immer lauter und präsenter. Hmm, vielleicht ist Hamburg ja das neue Berlin, who knows?