Artvergnügen: 11 Kunsttipps, die ihr im April nicht verpassen solltet
Viele spannende Ausstellungen gibt es im April in Hamburg zu entdecken. In der Kunsthalle erlauben gleich zwei Schauen eine neue Perspektive auf die Malerei. Im Museum für Kunst und Gewerbe darf gleichzeitig gekuschelt und rebelliert werden. Rebellisch waren auch die 80er, wie eine Ausstellung im Kunsthaus beweist. Fehlen darf in diesem Jahr die Sesamstraße nicht. Zum 50. Geburtstag gibt es verschiedene spannende Ausstellungen.

1. Ragnar Axelsson - Where the World is Melting
Seit mehr als 40 Jahren dokumentiert Ragnar Axselsson die Folgen des Klimawandels. Im hohen Norden sind sie besonders stark spürbar und sichtbar. Der isländische Fotograf begibt sich immer wieder in die abgelegensten Regionen der Arktis, Nordkanada oder Grönland. Seine beeindruckenden Fotografien zeigen, was sich dort in der Natur getan hat und wie der Klimawandel bereits die Landschaft verändert hat.

2. Valentina Karga: Well Beings
Bei der Ausstellung von Valentina Karga wird es kuschelig und ungemütlich zugleich. Aufgrund ihrer Angst vor ökologischen Krisen entwickelte die griechische Künstlerin Modelle verschiedener Selfcare-Produkte, die eine beruhigende Wirkung auf den Menschen haben sollen. So finden sich Kuscheltiere, Gewichtsdecken oder Umarmungskissen in der Ausstellung "Well Beings" Natürlich nicht direkt in der Form, wie wir sie aus dem Geschäft kennen.

3. The F* word – Guerrilla Girls und feministisches Grafikdesign
Die Guerilla Girls haben das Museum für Kunst und Gewerbe übernommen, denn ihr Hauptwerk befindet sich jetzt im Besitz der Hamburger Institution. Das Kollektiv gründete sich in den 80er-Jahren in New York, ist bis heute aktiv und setzt sich gegen Sexismus, Machtmissbrauch und Korruption in Konstitutionen ein. Die Arbeit der Guerilla Girls bietet den Ausgangspunkt, der insgesamt 400 Werke, die das Museum zeigt. Dabei steht die Arbeit von Grafikkünstlerinnen im Mittelpunkt.

5. Exzentrische 80er
Die 80er-Jahre haben bis heute eine interessante Faszination. So gibt es viele Menschen, die diese Zeit nie erlebt haben und sich trotzdem häufig in sie zurück träumen. Auch in der Mode und Kultur wirkt dieses Jahrzehnt bis heute nach und hat große Spuren hinterlassen. Diese ergründet die Ausstellung "Exentrische 80er" im Kunsthaus. Vielmehr geht es um die Subkulturen. Im Mittelpunkt stehen die Künstlerinnen Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen und Rabe perplexum, deren Werk aus heutiger Sicht neu betrachtet wird.

6. 50 Jahre Sesamstraße – mehr als eine TV-Show
Im Auswanderermuseum BalinStadt wird die Sesamstraße gefeiert. Ein halbes Jahrhundert wird die besonders wertvolle Unterhaltung für Klein und Groß alt. Das ist auch in den Hamburger Museen spürbar. Im Auswanderermuseum wird ein Blick auf die Geschichte der Sendung geworfen. Zu sehen gibt es Puppen und Requisiten und für junge Besucher*innen bietet die Ausstellung besonders viele Interaktionsmöglichkeiten, wie beispielsweise eine Schnitzeljagd. Ab dem 7. Mai geht die Geburtstagparty weiter mit der Partnerausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe.

6. Hermann Scherer
Bei einem Ausflug in den wunderschönen Jenisch-Park lohnt sich nicht nur ein Besuch im Jenisch-Haus. Etwas versteckt dahinter befindet sich das Ernst Barlach Haus, das immer wieder interessante Ausstellungen in einer spannenden Architektur bietet. Die aktuelle Werkschau ist dem schweizerischen Künstler Herman Scherer gewidmet. Seine Kunst kann auch dem deutschen Expressionismus des frühen 20. Jahrhunderts zugerechnet werden. Zugleich arbeitete er auch viel mit Holz und fertigte Schnitte und Skulpturen an.

7. color it!
Minimalistisch und trotzdem unglaublich wirkungsvoll sind die Bilder der Künstlerin Anke Völk. Die Bewegung des Pinsels steht im Mittelpunkt ihrer Ausstellung, die im Drawing Room zu sehen ist. Kontrastreich überträgt die Wahlberlinern Völk dabei die Bewegungen ihres eigenen Körpers mit dem Pinsel auf eine schwarze Leinwand. Das Ergebnis sind effektvolle Bilder.

8. 1923: Gesichter einer Zeit
Der Förderverein der Kunsthalle wird 100 Jahre alt und das ist der Anlass, um auf die Kunst aus dem Gründungsjahr zurückzublicken. In der Schau sind die Werke von Künstler*innen zu sehen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aktiv waren, und damals die Kunstwelt maßgeblich prägten. Dazu gehören bekannte Namen wie Otto Dix, George Grosz, Karl Hofer, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz. Viele dieser Künstler*innen sind heute noch relevant und Teil vieler großer Ausstellungen auf der ganzen Welt. Der Blick 100 Jahre zurück ist aber zudem spannend, weil sich damals die Welt im Umbruch befand und schwere Krisen die junge Weimarer Republik erschütterten.

9. Gabriele Münter. Menschenbilder
Als eine der wenigen Frauen konnte sich Gabriele Münter zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Künstlerin durchsetzen. Eine wunderschöne Ausstellung im Bucerius Kunst Forum beleuchtet jetzt das Werk der Künstlerin aus einer besonderen Perspektive. Im Mittelpunkt stehen ihre Menschenbilder und Portraits. Auf den dunklen Wänden des Ausstellungsraums kommen die bunten Bilder von Münter fantastisch zur Geltung und entfalten ihre ganze Kraft.

10. Hamburg und Tirol – eine Alpenfreundschaft?
Hamburg und Tirol könnten kaum unterschiedlicher sein. Trotzdem gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Regionen. Diese Verbindung stellt zumindest eine aktuelle Ausstellung im MARKK da. Aus der eigenen Sammlung gibt es zahlreiche Belege für eine Tirolbegeisterung in der Hansestadt. Ihren Ursprung hat sie mit dem aufkommenden Massentourismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Viele reiche Hanseaten entdeckten Triol für sich. Aus dieser Zeit gibt es, zahlreiche Ausstellungsstücke zu entdecken.

11 Keine Illusionen – Malerei im Raum
Wer Interesse an moderner Malerei hat und an den alten Meistern eher vorbeigeht als ehrfürchtig stehen zu bleiben, könnte Gefallen an der neuen Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle finden. Gleich mehrere zeitgenössische Künstler*innen stellen ihre Werke aus, die sie zum Teil extra für die Ausstellung kreierten. Damit loten sie die Grenzen der Malerei aus und zeigen, was heutzutage möglich ist. Material, Farben und Darstellungsformen sollen gezielt entfesselt auf den Betrachter losgelassen werden.