Urlaub mit den Eltern und wie sich dieser im Laufe der Jahre verändert
Egal, mit wem ich darüber spreche, alle sind der gleichen Meinung: Urlaub mit der Familie ist und war schon immer eine Sache für sich. Ich habe so viele wunderbare Erinnerungen an unsere zahlreichen Trips, meine Eltern haben sich wirklich bemüht, meiner Schwester und mir möglichst viel von der Welt zu zeigen. Wir haben schon zusammen ein knuspriges Baguette in Paris gegessen und die vorbeifahrenden Schiffe auf der Seine beobachtet, eine köstliche Pizza Margherita auf einer Piazza in Italien verspeist, eine lange Fahrradtour um den Bodensee gemacht und so vieles mehr. Diesen Sommer waren wir zusammen in Amerika, unsere größte Reise bisher.
Es ist schon irgendwie verrückt, wie sehr sich die Beziehung zu unseren Eltern und das Familiengespann im Laufe der Jahre ändern. Früher sind wir als Kinder mitgefahren, heute ist es eine Gruppe von erwachsenen Menschen, die zusammen ihren Urlaub verbringen. Kann das gut klappen? Oder ist inzwischen jede*r in einem eigenen Rhythmus drin und es kommt oft zu Streit? Natürlich habe ich mir vor dem Urlaub meine Gedanken gemacht und wie das Ganze gelaufen ist, das verrate ich euch jetzt.
Sommerferien am Meer
Wie bereits erwähnt, sind wir auch schon als Kinder viel in den Sommerferien mit unseren Eltern verreist. Meine Schwester und ich waren schon immer ein super Reise-Team, weil wir uns eigentlich so gut wie nie gestritten haben. Meine Mutter liebt es, die Reise zu planen und sich Dinge zu überlegen, die wir zusammen unternehmen könnten. Mein Vater ist damals eigentlich nur glücklich gewesen, dabei zu sein und Zeit mit uns zu verbringen. Doch natürlich gab es bei uns auch Meinungsverschiedenheiten, die in erster Linie meistens etwas mit dem Essen zu tun hatten.
Eine*r wollte gerne vegetarisch essen, ein*e andere*r mag kein Gemüse und noch wer anders hatte eigentlich noch gar keinen Hunger. Uffff. Dazu kommt, dass meine Schwester und ich dazu neigen, hangry zu werden, was nicht gerade förderlich für eine gute Stimmung ist. Aber wenn wer als Kinder mit den Eltern mitfährt, ordnet sich im Familiengefüge auch unter. Das letzte Wort, die letzte Entscheidung liegt prinzipiell einfach bei den Eltern. Was natürlich auch Thema war, was ich erst verstanden habe, als ich angefangen habe zu arbeiten, ist das liebe Geld. Klar, Urlaub ist teuer, aber dass man trotzdem ein bisschen aufs Geld achten kann, ist der kleinen Stella damals nicht so ganz in den Kopf gekommen.
Reisegruppe Hamburg in New York
Machen wir nun einen kleinen Zeitsprung in das Hier und Jetzt. Heute hat sich die Beziehung zu meinen Eltern natürlich verändert. Seit fünf Jahren wohne ich nicht mehr Zuhause und auch meine Schwester zieht jetzt aus. Und trotzdem haben wir dieses Jahr eine große Reise zusammen geplant. Nur Papa musste arbeitsbedingt leider in Deutschland bleiben. Das Ziel: Amerika! Was für ein Erlebnis. Aber natürlich habe ich mir vorher Gedanken gemacht, ob wir als Reisegruppe über einen Zweitraum von knapp zwei Wochen auch jetzt noch gut funktionieren würden.
Und ich muss sagen: So sehr hat sich dieser Urlaub gar nicht von denen von früher unterschieden. Sobald ich etwas Zeit mit meiner Schwester verbringe, fühlt es sich wieder so an, als wären wir beide Kinder. Wir teilen uns gerne ein Bett, haben Abends unsere fünf Minuten und auch sonst verstehen wir uns blind. Und Mama war sogar ganz froh, dass sie nicht die komplette Reiseleitung alleine machen musste, sondern dass ich, bzw. wir eigene Vorschläge und Ziele hatten. Den Streit ums Essen gab es trotzdem noch – manche Dinge ändern sich einfach nie. Aber das ist wahrscheinlich bei jeder Reisegruppe mit mehr als einer Person ein Problem.
Für mich war dieser Urlaub einfach noch einmal sehr schön, denn wer weiß, wie oft wir noch für eine so lange Zeit zusammen loskommen.
Auszeit, Kompromisse und eine Portion Liebe
Um also auf meine Frage vom Anfang zurückzukommen: Das kann klappen! Urlaub mit den Eltern und der Familie kann auch als erwachsene Person noch sehr viel Spaß machen. Es ist klar, dass sich kleine Reibereien nicht verhindern lassen, aber ich denke, dass man einiges tun kann, um diese von Anfang an im Zaum zu halten. Das Wichtigste ist wahrscheinlich, dass sich jede*r auch mal Zeit für sich nimmt. Sich zum Beispiel ein bis zwei Stunden mit einem Kaffee oder einem Buch in den Park setzen und sich eine Auszeit gönnen. Natürlich sind auch Kompromisse wichtig, aber mal ehrlich, wann im Leben ist das nicht der Fall? Und dass wir alle unsere kleinen Macken haben ist auch klar und zum Glück kennt die Familie diese ja nur zu gut. Wenn ich also mal wieder maulig werde, weil ich Hunger habe, wissen sie was zu tun ist. Für mich war dieser Urlaub einfach noch einmal sehr schön, denn wer weiß, wie oft wir noch für eine so lange Zeit zusammen loskommen. Wenn erst mal alle arbeiten und meine Schwester und ich vielleicht eine eigene Familie gründen, wird das wohl nicht mehr so einfach gehen. Also habe ich einfach die Zeit genossen, die wir zusammen verbracht haben. Family first!