Hamburg hakt nach: Woher hat die Krugkoppelbrücke ihren Namen?

© Daria | Unsplash

"Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!": Die Sesamstraßen-Fans unter uns haben diese lebenswichtige Weisheit natürlich längst verinnerlicht. Trotzdem traut man sich bei der ein oder anderen Frage dann doch nicht, sie zu stellen. Weil sie zu banal erscheint – oder man schlichtweg nicht weiß, wer die Antwort kennen könnte. Hier kommen wir ins Spiel! Wir haken für euch nach. Denn wir finden: Fragen – seien sie noch so simpel – sind nicht nur was für Kinder. Schließlich begegnen wir in Hamburg immer wieder kuriosen Dingen, die uns staunend oder fragend zurücklassen. Geht euch genauso? Dann schickt uns eure Fragen – wir beantworten sie oder suchen jemanden, der das kann.

Anna fragt: Ich hab mich oft gefragt, wieso die Krugkoppelbrücke so heißt, was bedeutet der Name?

Man könnte meinen, die Brücke hat ihren Namen daher, dass die Straße, die zur Brücke führt, Krugkoppel führt. Das ist so halb richtig. Wieso die Straße Krugkoppel heißt? Dank einer hanseatischen Gaststätte, die im 16. Jahrhundert wohl eine beliebte Anlaufstelle für die trinkfesten Hamburger*innen war, der Krug Koppel. Was ein Krug ist, brauchen wir euch vermutlich nicht zu erklären, ergibt ja auch nur Sinn, seiner Kneipe diesen Namen zu geben. Unter einer Koppel versteht man einen abgetrennten Bereich zur Haltung von Tieren. Vermutlich befand sich also im 16. Jahrhundert im Bereich des Ufers der Brücke eine Koppel.

Es könnte an dieser Stelle nun vorbei sein, zumindest wissen Anna und wir jetzt, woher der Name der Brücke stammt. Aber dafür ist die Krugkoppelbrücke ein viel zu wichtiges historisches Bauwerk in Hamburg. Deshalb tauchen wir mal ein wenig tiefer in die Entstehungsgeschichte ein.

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Erbaut wurde die Krugkoppelbrücke 1891 und war eine der letzten Holzbrücken Hamburgs. In späteren Jahren wurden die Brücken der Stadt entweder direkt aus Beton und Ziegeln erbaut oder die bestehenden mit den genannten Materialien ersetzt. Die 72 Meter lange Krugkoppelbrücke wurde dann ab 1927 mit Eisenbeton in ihre heutige Gestalt verwandelt. An dem Projekt beteiligt waren der bekannte Architekt und Stadtplaner Fritz Schumacher und der Bauingenieur Gustav Leo. Besonders Fritz Schumacher prägte die Stadt Hamburg mit vielen seiner Bauwerke: Darunter auch das Museum für Hamburgerische Geschichte und die Finanzdeputation am Gänsemarkt.

Die Brücke zählte bereits damals zu einem der besondern Bauwerke der Hansestadt. Wenn ihr genau hinschaut, erkennt ihr vielleicht, dass an den drei Brückenpfeilern Muschelornamente eingelassen wurden. An der Brücke befindet sich auch in jeder Fahrtrichtung ein Fähranleger für die Alsterdampfer. Falls ihr noch nie eine Tour mit den Dampfern gemacht habt, solltet ihr das dringend nachholen!

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Und heute?

Heute steht die Krugkoppelbrücke unter Denkmalschutz. Verständlicherweise, denn sie ist ja nun auch schon stolze 120 Jahre alt. Vor allem aber ist die Brücke heute Begegnungsstätte für alle Hamburger*innen – auf dem Land sowie auf dem Wasser. An lauen Sommer oder Herbstabenden kommen die Menschen hier zusammen, setzen sich auf die Brüstung und lauschen den oft herrlich spielenden Straßenmusiker*innen. Unter der Brücke hindurch fahren indes allerlei Kanus, SUP's und die fleißigen Ruder-Teams der Hansestadt. Ein schöner Ort des Zusammenkommens, mit einer lang zurückliegenden Geschichte und einer weiterhin wichtigen Bedeutung für die Stadt Hamburg.

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