Artvergnügen: 11 Kunsttipps, die ihr im November nicht verpassen solltet

Zieht euch warm an! Es steht nicht nur der November vor der Tür, sondern auch 11 spannende Kunst-Tipps warten darauf, von euch entdeckt zu werden. Diesen Monat findet in der Hansestadt neben Ausstellungen in Museen und Galerien auch eine Kunstmesse statt. Von Fotografie über Malerei bietet euch die Kunstszene eine großartige Vielfalt an Ausstellungen an, die gerade jetzt, wo die Tage kürzer und ungemütlicher werden, die perfekten Unternehmungen darstellen.

1. Jan Hottmann: Residenz Fonds für Junges Design

© Jan Hottmann

Die ausgestellten Bilder von Jan Hottmann gehen auf Erlebnisse und Begegnungen zurück, die er während seines Aufenthalts in Hamburg gemacht hat: In einer virtuellen Stadt inszeniert er männliche Protagonisten, die sich von verschiedenen Emotionen wie Wut, Einsamkeit, Zerbrechlichkeit und Kontrollzwang leiten lassen. Inspiriert von der eigenen Faszination für Pflanzen, legt er einen fiktiven Garten mit besonderen Gewächsen an, in dem die Protagonisten aufeinandertreffen und in der Begegnung eine persönliche Entwicklung durchmachen.

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) | Steintorplatz, 20099 Hamburg | bis 11. Dezember 2022 | Dienstag – Sonntag: 10–18 Uhr; Montag: geschlossen; Donnerstag: 10–21 Uhr | Eintritt regulär 12 Euro; ermäßigt 8 Euro; Donnerstag ab 17 Uhr 8 Euro; unter 18 Jahre frei | Mehr Info

2. Vistapoints. Postkarten von Kirchner bis Beuys aus der Sammlung des Altonaer Museums

© Ernst Ludwig Kirchner: Otto und Maschka Mueller, 1911, Sammlung Altonaer Museum

Die von zahlreichen namhaften Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts gestalteten Postkarten gehören zu den Besonderheiten in der Sammlung des Altonaer Museums. Mehr als 2.000 Stücke umfasst dieser einzigartiger Fundus. Jetzt stellt das Museum 150 Stück im Herbst aus. Unter den grafisch gestalteten Kunstunikaten befinden sich Arbeiten von bekannten Künstler*innen wie etwa Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff, Franz Marc, Anita Rée, Joseph Beuys, Sol LeWitt oder Andreas Slominski.

Altonaer Museum | Museumstraße 23, 22765 Hamburg | 16. November 2022 bis 29. Mai 2023 | Montag, Mittwoch – Freitag: 10–17 Uhr; Dienstag: geschlossen; Samstag & Sonntag: 10–18 Uhr | Eintritt regulär 8,50 Euro; ermäßigt 5 Euro; freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren | Mehr Info

3. PLAYMOBIL – eine archäologische Zeitreise

© Oliver Schaffer

Deutschlands größte Playmobil-Sammlung ist erstmals in Hamburg zu sehen. Künstler und Sammler Oliver Schaffer verwandelt das Harburger Museum dafür in eine fantasievolle Spielzeug-Landschaft. Große und kleine Besucher*innen können darin auf Zeitreise gehen: Angefangen von den Dinosauriern über die Römerzeit bis zum Mittelalter wird die Vergangenheit mit Playmobil zu neuem Leben erweckt. Die Ausstellung wurde aus 5.000 Figuren und über 50.000 Einzelteilen erbaut. 2009 zeigte Oliver Schaffer einen Teil seiner Sammlung sogar im Pariser Musée des Arts décoratifs im Westflügel des weltberühmten Louvre.

Archäologisches Museum Harburg | Museumsplatz 2, 21073 Hamburg-Harburg | bis 2. April 2023 | Dienstag – Sonntag: 10–17 Uhr | Eintritt regulär 6 Euro; ermäßigt 4 Euro; bis 17 Jahre frei | Mehr Info

4. Charlie Stein: Unimate

© Charlie Stein

In ihren Malereien und Zeichnungen setzt sich Charlie Stein mit der gesellschaftlichen Rolle von weiblich gelesenen Körpern auseinander. Dabei geht sie noch einen Schritt weiter und fragt nach dem Einfluss von Technologien auf soziale Interaktion. Diese Fragen visualisiert sie mit klassischen Motiven wie dem Porträt, mit Körperformen und -Posen sowie mit Formen der Abstrahierung, der Integration textlicher Elemente, oder mit nahezu fotorealistisch anmutenden Ansätzen.

Evelyn Drewes Galerie | Brandshofer Deich 52 (Hamburger Wollfabrik), 20539 Hamburg | bis 20. Dezember 2022 | Dienstag – Freitag: 14–18 Uhr und nach Vereinbarung | Eintritt frei | Mehr Info

5. Jindřich Štreit: Village People 1965–1990

© Jindřich Štreit

Mit den Fotografien von Jindřich Štreit könnt ihr in der Freelens Galerie auf Zeitreise gehen. In dem kleinen Dorf Sovinec ist der Fotograf in den Sechzigerjahren als Lehrer tätig. In seiner Freizeit streift er mit seiner Kamera durch die Umgebung. Wie eine Art Ortschronist dokumentiert er in den tschechischen Regionen Nordmähren und Böhmen die Wirren und Beschädigungen der Weltkriege, aber auch die gemeinsamen Feste und die Lebensfreude der Bewohner*innen.

FREELENS e.V. | Alter Steinweg 15, 20459 Hamburg | 17. November 2022 bis 12. Januar 2023 | Montag – Donnerstag: 11–18 Uhr; Freitag: 11–16 Uhr | Eintritt frei | Mehr Info

6. Die neuen Bilder des Augustus. Macht und Medien im antiken Rom

© Ulrich Perrey

Augustus markierte einen Wendepunkt in der römischen Geschichte. Als erster Kaiser (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) besaß er nicht nur eine immense Macht, sondern bediente sich auch neuartiger Kommunikationsstrategien. Dabei spielten Bilder eine große Rolle. Eine zuvor nicht erreichte Omnipräsenz an Bildwerken, insbesondere des Kaisers, sowie ein großes Interesse an Abbildungen in der Gesellschaft sorgten für einen Bilderreichtum an allen Orten. Anhand von 220 Objekten wie Statuen, Büsten, Reliefs, Wandgemälden, Münzen und Keramiken, die u.a. aus dem Louvre in Paris oder den Uffizien in Florenz stammen, lernt ihr mehr über die Bildsprache und -strategien dieser Zeit.

Bucerius Kunst Forum | Rathausmarkt 2, 20095 Hamburg | bis 15. Januar 2023 | Täglich: 11–19 Uhr; Donnerstag: 11–21 Uhr | Eintritt regulär 9 Euro; ermäßigt 6 Euro; montags (außer Feiertags) 6 Euro | Mehr Info

7. Affordable Art Fair

© Nicolas Doering

85 renommierte Galerien aus 17 Ländern mit Werken zwischen 100 und 7.500 Euro: Auf der viertägigen Kunstmesse in den Messehallen warten internationale Galerien und Arbeiten von bekannten und noch unbekannten Künster*innen mit spannenden Positionen aus Malerei, Fotografie und Plastik auf euch. Ein weiterer Höhepunkt ist die Sonderschau "10 X 10 X 100": Eine kuratierte Schau von zehn Hamburger Emerging Artists der letzten 10 Jahre, die auf 100 Quadratmetern Fläche ihre aktuellen Werke zeigen.

Affordable Art Fair | Hamburg Messe Eingang West, Halle A3, 20357 Hamburg | 10. bis 13. November 2022 | Donnerstag & Freitag: 12–22 Uhr; Samstag: 11–20 Uhr; Sonntag: 11–18 Uhr | Erwachsene regulär: 16 Euro; Rentner*innen, Studierende, Menschen mit Behinderung, Erwerbslose: 14 Euro | Mehr Info

8. Georges Adéagbo: "À l’école de Ernest Barlach, le sculpteur". 
 Hommage zum 80. Geburtstag

© Georges Adéagbo / VG Bild-Kunst, Bonn 2022; Foto: Alessandro Wang

In den 1990er-Jahren wurde die europäische Kunstwelt auf ihn aufmerksam, heute zählt der 1942 geborene Georges Adéagbo zu den bedeutendsten Künstlern aus Afrika. Er war Teilnehmer der Documenta 11 und der Biennalen in Dakar, Johannesburg, São Paulo, Venedig und Shanghai. Seine Arbeiten sind raumgreifende, sich über Wände und Böden breitende Assemblagen. Jenseits westlich geprägter Ordnungsmuster und Hierarchien knüpfen sie ein dichtes Beziehungsnetz der Dinge, Bilder und Gedanken. Dabei sind Adéagbos Arbeiten persönlich und politisch zugleich.

Ernst Barlach Haus | Baron-Voght-Straße 50a, 22609 Hamburg | bis 19. Februar 2023 | Dienstag– Sonntag (an Feiertagen auch Montag): 11–18 Uhr | 7 Euro (Tageskarte berechtigt am Tag des Erwerbs zu ermäßigtem Eintritt in die beiden anderen Museen im Jenischpark: Jenisch Haus und Bargheer Museum) ermäßigt 5 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei | Mehr Info

9. Eine Stadt wird bunt. Hamburg Graffiti History 1980-1999

© Mathieu de Ridder

Das Museum für Hamburgische Geschichte feiert sein 100. Geburtstag mit der kommenden Ausstellung, die sich rund um Hamburgs Graffiti History im Zeitraum von 1980 bis 1999 dreht. Mit Bildern und Objekten, aber auch mittels Inszenierungen und Kunstwerken könnt ihr die Verwandlung von einem grauen und von Nachkriegsarchitektur geprägten Hamburg hin zu einer bunten Stadt, die in Europa neben Paris, Amsterdam oder München zu einem der europäischen Epizentren der Graffiti- und Hip-Hop-Szene zählte, nachvollziehen.

Museum für Hamburgische Geschichte | Holstenwall 24, 20355 Hamburg | 22. November bis 31. Juli 2023 | Montag & Mittwoch – Freitag: 10–17 Uhr; Samstag – Sonntag: 10–18 Uhr; Dienstag: geschlossen | Eintritt regulär 9,50 Euro; ermäßigt 6 Euro; Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt | Mehr Info

10. Cory Arcangel: Flying Foxes

© Cory Arcangel, Flying Foxes, 2022

Photoshop-Farbverläufe, Modifikationen von Videospielen und YouTube-Tutorials: All das ist Inspiration und Werkzeug in der künstlerischen Arbeit von Cory Arcangel. Zwischen digitaler Technologie und zeitgenössischer Popkultur reagiert er auf neueste technologische Entwicklungen in einer zunehmend informationsgesättigten globalen Kultur. Arcangel befasst sich in seinen Arbeiten damit, wie digitale Technologien im Laufe der Zeit zusammenwachsen, wie wir sie ästhetisch wahrnehmen und wie sie über ihre Funktionen unsere Wahrnehmung prägen.

Kunstverein in Hamburg | Klosterwall 23, 20095 Hamburg | 12. November 2022 bis 12. Februar 2023 | Dienstag – Sonntag: 12–18 Uhr | Eintritt regulär 5 Euro; ermäßigt 3 Euro | Mehr Info

11. Paul Magie Sepuya: Daylight Studio / Dark Room Studio

© Paul Mpagi Sepuya and Galerie Peter Kilchmann, Zurich

Der kalifornische Fotokünstler Sepuya verbietet in seinen künstlerischen Projekten über Porträts, queere und homoerotische Netzwerke sowie das materielle und konzeptuelle Potenzial von Blackness. Ob Collagetechniken, Schichtungsverfahren, Fragmentierungen und Spiegelungen: Von den frühen, in seinem Schlafzimmer entstandenen Fotografien bis zu den jüngsten, im Studio des Fotografen produzierten Serien hinterfragt Sepuya die Essenz des Atelierraums und erweitert die Definition dessen, was dieser Raum gewesen ist und was er sein könnte. Konzeptionelle und ästhetische Mittel der Studiofotografie des 19. Jahrhunderts werden neu erfunden, um zeitgenössische Fragen des Porträts zu beleuchten.

Deichtorhallen Hamburg/PHOXXI | Deichtorstr. 1-2, 20095 Hamburg | 25. November 2022 bis 26. Februar 2023 | Dienstag–Sonntag: 11–18 Uhr; jeden 1. Donnerstag im Monat: 11–21 Uhr | Eintritt regulär 8 Euro; ermäßigt 5 Euro | Mehr Info

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