11 Sätze, die ich als Barkeeperin in Hamburg nicht mehr hören kann
Bars – für viele sind das Zufluchtsstellen oder zumindest Locations, auf deren Besuch man sich so richtig freut. Für mich, nach 15 Jahren Erfahrung vor und hinter zahlreichen Tresen, sind sie manchmal mein Arbeitsplatz. Das heißt auch, dass die Gäste und die weirden Sachen, die diese manchmal von sich geben, mittlerweile hart nerven können. An manchen Abenden – natürlich immer dann, wenn die Schlange bis vor die Tür geht und mir die Suppe schon den Rücken runterläuft – kommen die richtig intelligenten Fragen in einer Tour. Murphy's Law wahrscheinlich. Hier sind 11 meiner Hass-Sätze, die ich einfach nicht mehr hören kann und die ihr bei eurem nächsten Besuch in einer Bar in Hamburg bitte einfach sparen solltet. Spoiler: Wo das Klo ist, darf übrigens jede*r fragen!
1. Ich nehm' ein Bier.
Das ist ja interessant, wüsste ich bloß, welche unserer zehn Sorten gemeint ist, würde mir das eine Menge Gerate ersparen. Pro-Tipp: Fragt doch einfach, was wir führen und dann finden wir schon was, das euch schmeckt!
2. Lach' doch mal!
Nein, einfach, nein. Würdet ihr auch nicht machen, wenn ihr eure Gruppe an nicht mehr geradeausguckenden Touris hättet reinkommen sehen.
3. Habt ihr Pommes?
Ich kann es voll nachfühlen, nach einigen Drinks richtig Hunger zu haben. Dann muss schnellstmöglich etwas Fettiges her. Leider führen die meisten Bars keine Speisen, was auch Barkeeper*innen schade finden, glaubt es mir. Aber wir können gern zusammen Pizza bestellen...
4. Wie heißt du eigentlich?
Für euch heute am allerliebsten "Eure Hoheit" aber ganz sicher nicht "Mäuschen" oder "Schnecke"!
5. Kannst du mir einen Fuffi wechseln?
Klar, aber nur, wenn ihr kein Problem damit habt, dann zehn Fünfer in der Hand zu halten. Sonst: Nein, ich bin keine Bank. Selbst die nehmen dafür mittlerweile meist Gebühren!
6. Machst'n Guten, nä?
Jetzt erst recht nicht! Barkeeper*innen hassen kaum einen Satz mehr. Wenn ihr "einen guten" Drink wollt, bestellt ihn halt. Mehr Alkohol kostet extra, Punkt.
7. Warte, ich hab noch Kupfergeld!
Nochmal: Ihr seid in einer Bar, nicht am Sparkassen-Schalter. Außerdem gibt man in Deutschland Trinkgeld und wir haben extra keine Centpreise. No need for Kupfergeld also.
8. Wir brauchen Shots!
Siehe Punkt Eins. Sich am Abend 20 Mal ein halbwegs freundliches "was für welche denn?" rauszuquälen ist der Grund, wieso wir irgendwann keine Energie mehr haben, zu lächeln.
9. Ich mache das ja sonst nicht, aber würdest du mir deine Nummer geben?
Wenn ich jemandem meine Nummer geben möchte, dann tue ich das schon. Das hier ist schließlich mein Tanzbereich und ihr seid die Gäste.
10. Können wir bitte, bitte nochmal vier Bier? (Obwohl die letzte Runde lange durch ist.)
Der Grund, wieso es in Bars eine Ansage gibt, wenn die letzte Runde ansteht, sollte eigentlich easy nachvollziehbar sein. Aber gut, here we go: Barkeeper*innen beginnen dann alle Gläser zu spülen, die Zapfhähne zu spülen und den Tresen zu putzen. Ergo, wenn man euch neue Drinks macht, war alles umsonst und ich will halt irgendwann auch nach Hause. Bye!
11. Mach mal 10! (bei einer Rechnung von 9,90 Euro)
Wow, daaaaanke! HASSSSS!