Heimaturlaub: Afternoon-Tea und Gemütlichkeit auf dem Stimbekhof in der Lüneburger Heide

In Zeiten wie diesen, will man die Großstadt gerne ab und an mal hinter sich lassen – und raus in die Natur fahren. Das Wort "Heimaturlaub" hat in diesem Jahr noch einmal eine ganz andere Bedeutung erlangt , denn mit Reisebeschränkungen und Risikowarnungen verbringen wir unsere freien Tage lieber in heimischen Gefilden. Und die sind richtig schön! Einer dieser wunderschönen Orte, ganz in der Nähe von Hamburg, ist der Stimbekhof. Das Gut liegt nicht einmal eine Stunde Fahrt entfernt, mitten in der Lüneburger Heide und ist der perfekte Zufluchtsort für ein langes Wochenende.

Auszeit im Naturschutzgebiet

Das Erste, was uns nach knapp 50 Fahrminuten auffällt, als wir am Stimbekhof unweit von Bispingen ankommen, ist diese wunderbare Ruhe. Kein Autorauschen, kein Hupen, kein Baustellenlärm stört das Rascheln der bunten Blätter unter unseren Füßen auf dem Weg zum Hauptgebäude. So haben wir uns das vorgestellt, die Pause von der Großstadt.

Herzlich werden wir vom Team begrüßt – das aus den vier Freund*innen Jovitha, Sabrina, Björn und Nico besteht. Die vier kommen selber aus Hamburg und haben das gesucht, was sie ihren Gästen jetzt bieten wollen: Ruhe und Gastfreundschaft auf dem Land. Kurz nach Corona haben sie den Hof als Pächter übernommen und seitdem neue Schwerpunkte gesetzt.

Die beiden Paare haben es sich zur Aufgabe gemacht, aus dem Stimbekhof einen Ort des Wohlfühlens zu machen. Und zwar für alle. Den ursprünglichen Charme des alten, Reetdach gedeckten Hofs haben sie erhalten, aber die Zimmer sind gleichzeitig modern und clean. Auch die Gemeinschaftsräume, wie das Lesezimmer (können wir sowas bitte auch Zuhause haben?!) sind urgemütlich und trotzdem überhaupt nicht verstaubt. Bilder von der lokalen Künstlerin Maike Maroska hängen an den Wänden, alte Kachelöfen und Ohrensessel sorgen für das Instant-Wohlgefühl. Bücher und Spiele liegen zum Ausleihen bereit.

Schlafen zwischen wispernden Bäumen

Wir beziehen für unsere kleine Auszeit das Kutscher-Zimmer im Haupthaus. Hier trifft Holz auf kühle Farben, kuschelige Decken und minimale Deko. Der Ausblick ist Schmuckstück genug – wir schauen direkt auf die sich langsam verfärbenden Herbstbäume und die alte Scheune. Gemütlich und wunderbar ruhig, hier stört keine Nachbarwohnung oder Verkehrslärm den Schönheitsschlaf. Wer es noch etwas privater mag, kann eines der Gutsherren-Gemächer buchen, die über eine eigene Terrasse verfügen.

Let's have some tea!

Nachdem wir eingecheckt haben, dürfen wir im Teezimmer Platz nehmen. Ab November bietet der Stimbekhof nämlich eine Heide-Teezeit an – und wir dürfen sie vorab testen! Für Leckereien aller Art sind wir gerne Versuchskaninchen und lassen uns von Björn das Konzept ihres besonderen Afternoon-Teas erklären. Es gibt verschiedene Bio-Tees zur Auswahl und dazu wird uns very british auf einer Etagere das Gebäck gereicht. Alles ist hausgemacht und überall steckt ein Stück Heide drin. Die Sandwiches bestehen so zum Beispiel aus Brot vom regionalen Holzofenbäcker und Heidschnucken-Schinken, die Scones sind mit Cranberries von der benachbarten Farm gebacken und die dazu gereichte Marmelade ist hausgemacht. Natürlich gibt es auch Heideblüten-Tee und, weil wir Urlaub haben, erst einmal einen Weißburgunder Crémant vorweg.

Wir können uns das schon richtig vorstellen für den Winter: erst ein langer Spaziergang durch die frostige Heide und dann einkehren für den Afternoon Tea. Der macht übrigens nicht nur warm, sondern auch richtig satt. Ihr könnt also so richtig ausgehungert einkehren – aber reservieren nicht vergessen!

Feuer und Stramme Mäxe

Und weil ihr ja wisst, wie gerne wir bei Mit Vergnügen essen, geht es nach einem kleinen Nachmittagsschläfchen auch schon direkt weiter. Und zwar mit einem herzhaften Abendbrot in der Stube des Stimbekhofs. Hier bekommt ihr immer wechselnde Suppen, Strammen Max und eine köstliche Brotzeit. Dazu natürlich frisch gezapftes Bier oder einen wärmenden Tee – ganz wie ihr es gerne hättet. Den abendlichen Drink könnt ihr dann richtig stilvoll vor dem knisternden Feuer im Kaminzimmer zu euch nehmen. Wir sind noch nicht einmal einen Tag da und fühlen uns schon herrlich entschleunigt.

Hausgemachtes zum Frühstück

Nach gut 10 Stunden ungestörtem Schlaf taumeln wir noch etwas schlaftrunken zurück in die Stube. Und der Anblick des herrlichen Frühstück-Büffets macht uns direkt ein wenig wacher. Auch hier setzt das Team auf Regionalität: Marmeladen sind hausgemacht, der Aufschnitt kommt aus der Region, ebenso die Eier. Es gibt Müsli, frischen Quark und sogar Orange-Ingwer-Shots für den Kick am Morgen. Dazu natürlich Tee, Kaffee und ein netter Schnack zum Frühstück. So wohlgenährt kann es dann losgehen zu unserem Tagesplan: einem ausgedehnten Spaziergang durch die Lüneburger Heide. Wir sind ja schließlich nicht nur zum Entspannen hier und das viele gute Essen will bei Bewegung verdaut werden.

Auf Wanderschaft durch die Lüneburger Heide

Einmal um die Ecke, vorbei an zwei ziemlich unbeeindruckten Pferden und schon sind wir mitten drin im Naturschutzgebiet. Die einzige Straße endet im Nichts und darauf folgen sandige Wege, die durch die sanften Hügel der Heide-Landschaft führen. Die lilafarbene Blüte haben wir zwar verpasst, dafür leuchten die Bäume in allen Farben und wir entdecken im Unterholz knallrote Fliegenpilze. Ein paar Wanderer kommen uns entgegen, ansonsten haben wir die Heide gefühlt ganz alleine für uns. Und beim Blick von einem Hügel über die Weite der Landschaft, das Rascheln der Bäume das einzig wahrnehmbare Geräusch, merken wir, wie gut dieser kleine Heimaturlaub vor den Toren Hamburgs getan hat.

Voller neuer Energie cruisen wir zurück in die Stadt und wissen – hier kommen wir wieder hin, wenn die Batterien mal leer sind.