Zügellos, wild und heiß: Startschuss der "Super Erotic Group Show"

© Mark Barker via Pressematerial via Super Erotic Group Show

"It's gettin' hot in here, so take off all your clothes" forderte Nelly uns im Jahr 2002 auf und 50 Cent ging 2005 noch einen Schritt weiter, indem er dem Süßigkeitenladen um die Ecke den unbeschwerten Charme nahm und einen Topf sexueller Energie über ihm ausschüttete: "I'll take you to the candy shop, I'll let you lick the lollipop". Beide Lieder dudelten vor über zehn Jahren aus unseren (damals noch) Radios hoch und runter. Was sich seitdem rasend schnell verändert hat? Gefühlt alles – vor allem aber die künstlerische Umsetzung des Thema Erotik.

Nelly und 50 Cent – das waren noch Zeiten…

Lasst uns eine Zeitreise zurück ins 20. Jahrhundert machen (Wer jetzt beschämt einen neuen Tab öffnen muss: Das 20. Jahrhundert ging vom 1. Januar 1901 und endete mit dem 31. Dezember 2000). Inmitten dieser Zeit stellte vor allem ein Thema alle anderen künstlerisch in den Hintergrund: Erotik war das Zentrum des damaligen kreativen Schaffens. Auch wenn's ein bisschen zu spät kam, summen wir nochmal leise "It's gettin' hot in here…".

Doch wo steckt die Erotik in unserer zeitgenössischen Kunst? Die Identifikation durch Künstler*innen scheint ein Randphänomen geworden zu sein, wenn nicht gar ein heikles Vergnügen.

© Pressematerial via Super Erotic Group Show

Aber gefühlt sind doch alle nackig total erotisch aufgeladen

…das ist korrekt und außerdem einer der Gründe, warum erotische Kunst Teile ihrer Bedeutung eingebüßt hat. Der nackte Mensch spielt nicht nur im Internet, sondern auch in den Medien eine zentrale Rolle. Wir werden täglich von allen Seiten mit dem Motto "Sex sells" konfrontiert. Längst ist ein Spannungsfeld zwischen Leidenschaft, Intimität und Erotik entstanden: harte Pornographie und die Ware Sex auf der einen Seite, auf der anderen religiöse Gegenbewegungen. In diesem Spannungsfeld gilt es einen Platz für die erotische Kunst zu finden und mag man jungen Künstlern*innen Glauben schenken, ist das leichter gesagt als getan.

Zeit für eine "Super Erotic Group Show"

Kein Handlungsspielraum also? Das wollen wir doch mal sehen. Am 24. Mai feiert  die "Super Erotic Group Show" Eröffnung im 8. Salon! So viel sei schon mal verraten: Es wird super, super erotisch und eine Gruppenshow! Euch erwarten Filme, Collagen, Zeichnungen, Malerei, Fotografie und Skulpturen von knapp 30 handverlesenen Künstler*innen. In der ersten Juniwoche findet im Rahmen der Ausstellung außerdem eine Veranstaltung mit dem Schauspieler Jörg Pohl statt, der eine Auswahl erotischer (was auch sonst?) Texte liest. Auf die Beine gestellt wurde diese Groupshow in Kooperation mit dem "Institut", einer Initiative junger Künstlerinnen aus Berlin. Sie untersuchen welche Kräfte für die neue Tabuisierung verantwortlich sind und ob Erotik wieder zu einer Verschlusssache wurde, mögliche Exponate mithin nur "aus der Schublade" gezogen werden können.

Jetzt wäre uns der größte Spaß inmitten der ganzen Erotik fast flöten gegangen: Nach der Eröffnung im 8.Salon steigt natürlich noch eine fette im Party im Golden Pudel! Keine Vernissage ohne Party!

Ausstellungszeitraum: 25. Mai-22. Juni | Ort: 8. Salon, Trommelstr. 7 in 20359 Hamburg | Öffnungszeiten: Donnerstag – Samstag: 15-18 Uhr und/oder nach Vereinbarung

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