Moin, ihr Landratten: Ich habe einen Tag im Hamburger Hafen gearbeitet

© Laura Fiore

Raus aus der Medien-Bubble und rein in andere Berufe: In unserer neuen Reihe "Tagespraktikum" tauchen wir in die verschiedensten Betriebe und Berufsfelder ein und packen für einen Tag richtig mit an. In der zweiten Folge ist Lena mit bei einer Barkassenfahrt im Hafen dabei.

Der Hamburger Hafen: Sehnsuchtsort, Heimatsymbol und Touristenmagnet. Um ehrlich zu sein, meide ich in der Regel den Hafen. Natürlich ist er schön anzusehen und die Strecke zwischen Landungsbrücken über Baumwall bis zum Rödingsmarkt ist unschlagbar, doch meine freien Minuten mit einem horrend teurem Fischbrötchen in einem riesigen Touristenschwarm zu verbringen, ist mir noch nicht in den Sinn geschossen – außer meinen Eltern zu Liebe. Doch das sollte sich heute für mich ändern, denn: Ich habe einen Tag bei Barkassen-Meyer mitarbeiten dürfen und den Hamburger Hafen nochmal ganz anders kennengelernt – rau, familiär und als ganz normalen Arbeitsplatz.

10:00 Uhr: Moin ihr Landratten – wo darf's denn hingehen?

Mein Tag startet mit dem allgemeinen Tagesgeschäft: Ticketverkauf und die Gäste zu den Booten begleiten. Kein Problem und vor allem schön warm – natürlich hat es gestürmt und geregnet, was das Zeug hielt, als mein Praktikumstag am Hafen begann. Alle Tickets werden verkauft und alle Passagiere, die auf hohe See wollen, haben sich am Terminal gemeldet.

Lena beim Tagespraktikum im Hamburger Hafen
© Laura Fiore

10:45 Uhr: Leinen los und Ahoi, ihr Leichtmatrosen! 

Eine dreiviertel Stunde später versammeln Schiffsführer (nein, es heißt nicht Kapitän) Yannik und ich uns mit den Gästen am Steg vor der Barkasse – Tickets entwerten und alle einsteigen bitte. Wir schippern eine Stunde lang durch die hanseatischen Hafenkanäle, vorbei an der Elbphi und Hafencity, durch eine Werft und an etlichen Containern vorbei und die Norderelbe entlang am Fischmarkt wieder zurück zu den Landungsbrücken. Yannik schnackt dabei was das Zeug hält und versorgt uns mit Infos rundum Hamburg und den Hafen. Was eine gelungene Abwechslung.

12:00 Uhr: Anlegen und alle von Board – Lena geht zuletzt.

Nachdem alle Passagiere von Bord waren, sollte ich lernen, wie man ein Boot richtig festbindet. Yannik zeigte mir mit viel Geduld, wie ich was richtig zu verknoten habe. Sein Schiffsführer-Kollege zählte mich aus dem Hintergrund an "Ja, Mensch jetzt aber zackig! Festmachen!" – Hamburger-Hafen-Schnack eben. We like. Für alle, die das Befestigen eines Bootes Zuhaue nachmachen wollen – Spoiler: Es ist nicht wirklich schwierig. Nachdem ich diese Aufgabe gelöst hatte, hieß es für mich: Auf nach Billwerder.

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12:30 Uhr: Mit dem Chef höchstpersönlich das Boot seetauglich machen

Gemeinsam mit Hubert Neubacher, dem Geschäftsführer von Barkassen-Meyer, fahre ich Richtung Billwerder – um genau zu sein in das dort gelegene Dock. Hier liegt ein Schiff trocken und bekommt einen neuen Anstrich. Die Besatzung schwingt in der zugigen Halle schon fleißig den Pinsel und ich darf gleich mitmachen. Herr Neubacher, oder Hubertus hilft mir auf das Gerüst, ich tunke die Malerrolle in in die weiße Farbe und darf mit pinseln. Übrigens: Wie eine Schiffsschraube aus direkter Nähe aussieht und wo der Unterschied zwischen Trockendock und Schwimmdock liegt, weiß ich jetzt auch.

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What a Day …

Das Team von Barkassen-Meyer hat mich sehr herzlich aufgenommen. Ich konnte viel über unseren Hafen als Wirtschaftszweig lernen, mich neu ausprobieren und – ganz ehrlich – ich habe Hamburg noch ein bisschen mehr lieben gelernt. Es geht doch nichts über einen ordentlichen Hamburger Schnack am Hafen.

Ihr wollt noch mehr über meinen Tag bei Barkassen-Meyer wissen? Leinen los auf unser Instagram-Profil – da erfahrt ihr alles, was ihr wissen müsst.

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