Artvergnügen – 11 Kunsttipps, die ihr im Juli nicht verpassen solltet

Der Monat Juli beweist: Hamburg kann mit dem Süden temperaturtechnisch ziemlich gut mithalten – auch was die Kunst angeht, passiert viel in der Stadt, die sogar mehr Brücken hat als Venedig. 11 gute Gründe folgen, warum ein Kunstsommer nicht nur auf der Biennale in Venedig, sondern auch in unserer Perle des Nordens ziemlich vielversprechend werden könnte!

© Anna Tiessen

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Gute Aussichten im Haus der Photographie

Das Hier und Jetzt der jungen Fotograf*innen und wird mit dem jährlichen Ausstellungsformat Gute Aussichten auch diesem Sommer wieder im Haus der Photographie gefeiert. Eine neunköpfige Jury hat aus 98 Einreichungen von 40 Institutionen die neun Preisträger*innen ausgewählt, die das Medium Fotografie kritisch hinterfragen und mit dem Blick durch die Kamera neue Perspektiven auf Umgebung, Leben und Gegenwart werfen.

  • Deichtorhallen Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg
  • 13. Juli bis 03. Oktober 2019; Vernissage 12. Juli 2019, ab 19 Uhr⎜Dienstag–Sonntag 11–18 Uhr; jeden 1. Donnerstag im Monat 11–21 Uhr
  • Eintritt regulär 12 Euro; ermäßigt 7 Euro
Richard Goleszowski (*1959) & Christopher Sadler (*1970), Shaun the Sheep – Saturday Night Shaun, 2006, Animationsfilm, 7 Min., Animation: Aardman Animations, © Aardman Animations

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Shaun das Schaf meets Tim Burton im MKG

Nicht Holz, Leinwand, Öl, Gold oder Bronze - nein, in dieser Ausstellung ist Knete das Material aus dem die (künstlerischen) Träume sind. So ungewöhnlich das Material zu sein scheint, so machen die Objekte klar: Musik, Kunst und Kino - die Knete ist fast überall schon gewesen. ALLES KNETEN. Metamorphose eines Materials nimmt ein ungewöhnliches Material zum Mittelpunkt einer Ausstellung und lässt die Grenzen zwischen Kunsthandwerk, Design und bildenden Künsten schwinden.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • bis 3. November 2019 ⎜Dienstag–Sonntag 10–18 Uhr; Montag geschlossen; Donnerstag 10–21 Uhr
  • Eintritt regulär 12 Euro; ermäßigt 8 Euro; Donnerstag ab 17 Uhr 8 Euro, bis 17 Jahre frei
© St. Pauli Museum e. V.

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Das Museum auf dem Kiez

Wer mehr über das berüchtigte Pflaster von St. Pauli wissen möchte, sollte unbedingt das Sankt Pauli Museum in der Davidstraße aufsuchen! Warum ausgerechnet ein Kloster etwas mit dem so wuseligen Stadtteil zu tun hat und wie sich St. Pauli seit dem Mittelalter stets wandelt, erfahrt ihr in diesen Räumlichkeiten. Über die Geschichten und Leben von Musikern, manchmal ziemlich zwielichtige Charakterköpfen, Kneipenbesitzern und Einwohner lernt man einen spannenden Teil der Hamburger Stadtgeschichte kennen.

  • Sankt Pauli Museum Davidstraße 17, 20359 Hamburg
  • Montag – Mittwoch 11–18 Uhr; Donnerstag 11–21 Uhr; Freitag – Samstag 10–23 Uhr; Sonn- und Feiertage 10–18 Uhr
  • Eintritt regulär 5 Euro; ermäßigt 3 Euro
© Hochschule für bildende Künste, Hamburg, HFBK, AtelierBildhauerei, Foto Klaus Frahm

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Was macht die Kunst? Die Absolventenausstellung in der HfbK

Juli bedeutet nicht nur Sommer und Sonne, sondern auch Absolventenausstellung in der HfBK. Wer Lust hat auf kreativen Trubel und ganz viel Kunstschauen wird eingeladen die Kunsthochschule zu besuchen. Vom Keller bis hoch ins Dachgeschoss; ob Malerei oder Performance; Bühnenbild oder Video: Die Vielzahl der Arbeiten und die verschiedenen künstlerische Bereiche lassen keine Wünsche offen. Wann wenn nicht jetzt lohnt es sich einen Blick in Räume und versteckte Winkel der Hamburger Kunsthochschule zu werfen?

  • HFBK - Hochschule für Bildenden Künste Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg
  • 12.–14. Juli 2019; Eröffnung Donnerstag, 11. Juli 2019, 19 Uhr, täglich 14–20 Uhr; Führungen: täglich um 16 und 18 Uhr, Englischsprachige Führung: 14. Juli, 17 Uhr; Führungen für Kinder ab 6 Jahren: 13.+14. Juli, 16 Uhr; Parallel findet Final Cut, das jährliche Screening der aktuell an der Hochschule für bildende Künste Hamburg entstandenen Abschlussfilme, in der Aula der HFBK statt.
  • Eintritt frei, Teilnahme an Führungen kostenlos und ohne Anmeldung
© Lotte Beese, Bauhaus classroom, Dessau 1926, Foto Bauhaus Archiv Berlin

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Ein neuer Blick auf Architektur und ihrer Geschichte im Museum der Arbeit

Die Geschichte der Architektur, der großen Architekten und der innovativen Gebäuden ist eine Gesichte, die oft über Männer erzählt wird. Das Museum der Arbeit will das mit der aktuellen Ausstellung Frau Architekt Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architekturberuf ändern. Hier werden über Kurzportraits, Entwürfe, Modellen und Pläne den Frauen hinter diesen Visionen ein Gesicht gegeben und Vorurteile über diesen Berufsstand kritisch reflektiert.

  • Museum der Arbeit Wiesendamm 3, 22305 Hamburg
  • bis 08. September 2019⎜Montag 10–21 Uhr; Dienstag geschlossen; Mittwoch–Freitag 10–17 Uhr; Samstag–Sonntag 10–18 Uhr
  • Eintritt regulär: 8,50 Euro; ermäßigt: 5 Euro; freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
© Moondog, Jenisch Park, Hamburg, 1974, Fotografie: Beatrice Frehn Courtesy: Moondog's Corner

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I'm just not in the running as I stand beside the track - 1000 Couplets von Moondog

Moondog? Hinter diesem Namen verbirgt sich Louis Harding, ein blinder Künstler, dessen Ausdrucksmedien Sprache und Musik war. Ob in New York, Hamburg, Recklinghausen oder Münster - Sound und Dichtung zogen sich genauso durch sein Leben wie sein Spitzname „Viking of 6th Avenue“ - Wikingerkostüm sei dank. Ein Besuch im Kunstverein Harburger Bahnhof vermittelt diesen ungewöhnlichen Künstler über Sound-Stücke und interessante Dokumentationsmaterialien. 

© Jens J. Meyer

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hapTI[C]K in der xpon-art gallery

Berühren vs. Mausklick? Greifen vs. Entgleiten? In der aktuellen Gruppenausstellung im Herzen des Münzviertels hinterfragen 17 künstlerische Positionen über verschiedene Ausdrucksarten die Lehre vom Tastsinn, von Berührung und von menschlicher Wahrnehmung. Zu sehen gibt es Arbeiten von: Anna Barczi aka Lebigmou, Anna Hohmeier, Barbara Dévény, Christiane Flügel, Florentine Pahl, Freakheads + Liam Tanzen, Jan Thomsen, Jens J. Meyer, Katja Staats, Marianne Janze, Philipp Röhe Hansen Schlichting, Sandra Ratkovic, Siona Grether, Sonja Andrykowski, Sven Wagenbach, Wahida Azhari, Zhifeng Zhang. 

© Untitled - Linda McLean, Australien ©World Street Photography 6

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WORLD STREET PHOTOGRAPHY 6

Street Photography lebt von den spontanen und situativen Momenten im öffentlichen Raum. Ob, im Café, im Bus oder im Geschäft: Der Einzelne oder die Masse werden hier zum Subjekt eines ganz speziellen Genres der Fotografie. Gudberg Nerger bieten in der Neustadt einen Raum, um Fotografien aus aller Welt, das Zusammenleben in Urbanen oder auf dem Land neu zu betrachten.

© Foto: Helge Mundt, Ausstellungsansicht Paul Spengemann Whoa, Hoo-ah Huh! Produzentengalerie Hamburg am Alten Wall, Hamburg, 2019

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Neue Räume und neue Kunst bei der Produzentengalerie

Die Produzentengalerie gibt es nicht nur in der Admiralitätstraße sondern momentan auch am Alten Wall, unweit des gerade eröffneten Erweiterungsbau des Bucerius Kunst Forums. Gezeigt wird hier Whoa, Hoo-ah, Huh!, ist eine Videoarbeit des Hamburger Künstlers Paul Spengemann. Der temporäre Ausstellungsraum wird belebt von Licht und Schatten, Lachen und Pfeifen eines Drachens, der sich die leeren Räume zu eigen gemacht hat.

© Cristina Daura / Âme Nue

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Cristina Daura_ Everything’s ok for now

In bunten und lauten Farben erzählen die Arbeiten der spanischen Illustratorin Cristina Daura persönliche und träumerische Gesichten. Für die „Süddeutschen Zeitung“, dem „New Yorker“ oder der „New York Times“ hat sie bereits gearbeitet und ist längst kein Geheimtipp mehr. Wer ihre Arbeiten sehen will, sollte noch fix dem Ausstellungsraum Âme Nue einen Besuch abstatten.

© Edith Dekyndt, Installationview, The White, The Black, The Blue, Kunsthaus Hamburg 2019, Photo: Hayo Heye

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Kunstpreis Finkenwerder goes to: EDITH DEKYNDT: The White, The Black, The Blue

Wenn die Kunsthalle und das Kunsthaus Hamburg sich treffen, kann das nur eins bedeuten: Es gibt eine Ausstellung der neuen Preisträgerin des Kunstpreises Finkenwerder. Mit einer minimalistischen Bildsprache stellt Edith Dekyndt kritische Bezüge zu Hamburg, dem Hafen und dem ökonomischen Verwertungssystems her. Über Haushaltsobjekte, industrielle Produkte, Stoffe und Möbel spiegelt Dekyndt die Brutalität der Wegwerfmentalität.   

  • Kunsthaus Hamburg Klosterwall 15, 20095 Hamburg
  • bis 04. August 2019⎜Dienstag–Sonntag 11–18 Uhr
  • Eintritt regulär 5 Euro; ermäßigt 3 Euro; Schüler 1,50 Euro
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