11 (fast) geheime Bademöglichkeiten in und um Hamburg
Uff, bei der Hitze hilft ja nur Abtauchen! Und weil Schwimmbäder in Hamburg gerne mal so überlaufen sind, wie der Strand am Ballermann 6 in der Hochsaison, gibt es hier ein paar Tipps für (teilweise) relativ unentdeckte Bademöglichkeiten und Geheimtipps für einen Tag am See. Dafür nehmen wir auch gerne eine etwas längere oder kompliziertere Anreise auf uns. Aber, pssst, bitte alle für euch behalten!
1 Vom Steg in den Tonteich hüpfen
Für Freibad- UND Badeseefans: Der Tonteich bei Aumühle hat deshalb so klares Wasser, weil es durch Eisensulfat und Schwefelsäure gespeist wurde. Für die Haut soll das genauso so toll sein wie essigsaure Tonerde. Es gibt keine Fische, weil es denen hier zu sauber ist! Die Stege aus Holz, der Sprungturm und der Kiosk plus Bademeisterhäuschen des Naturfreibads wurden so renoviert, dass sie am Charme der 50er-Jahre nichts eingebüßt haben. Einziger Wermutstropfen: Die Liegewiese ist relativ schmal, am besten kommt ihr demnach ganz früh morgens, bevor am Mittag Heerscharen von Kids und Teens am Start sind. Berühmt ist das Tonteichbad auch für seine Freibadpommes!
2 Zwischen Kiefern am Großensee schlummern
Kennt ihr schon die schleswig-holsteinische Dreiseenplatte? Dann wird’s diesen Sommer höchste Zeit. Die liegt bei Trittau im Landkreis Stormarn und besteht aus Mönchteich, Lütjensee und dem Großensee. Hier habt ihr die Wahl zwischen eintrittspflichtigem Schwimmbad am Strand – mit Liegewiese, Beachvolleyballfeld, Basketball und Verpflegung mit durch den Kiosk oder, wer sich den Eintritt sparen will, macht es sich zwischen riesigen Kiefern am Nordstrand bequem (einfach den kleinen Pfad vom Parkplatz aus nehmen).
3 Plantschen mitten in der Natur im Garrensee
In einem der ältesten und artenreichsten Naturschutzgebiete der Region liegt der Garrensee. Hat man nahe der Bundesstraße (53.693072, 10.853264) geparkt, spaziert man in wenigen Minuten zum ringsum bewaldeten See. An den drei nördlichen Badestellen darf geplantscht werden, für den Rest des Sees gilt ein fast flächendeckendes Schwimmverbot. Erste Anlaufstelle ist der schmale Strand mit angrenzender Liegewiese, von der aus sich ein fantastischer Blick auf die Südseite des Sees bietet. Zieht man weiter südlich, entdeckt man eine Lichtung, die gleichzeitig die schmalste Stelle des Sees markiert. Praktischerweise kann hier zur gegenüberliegenden Badestelle geschwommen werden, wo eine kleine Liegewiese mit sandigem Einstieg wartet.
4 Abtauchen im Blunker See
Auch wenn der Blunker See mit seinen 20 Hektar nicht zu den größten Gewässern in Schleswig-Holstein gehört, so zählt er im Hamburger Umland doch zu den beliebtesten Ausflugszielen. Vorbei an idyllischen Wiesen und Feldern führt ein schmaler Pfad zur einzigen öffentlichen Badestelle: der Waldwiese am Nordufer. Hier macht man es sich auf dem Gras gemütlich, während die Kinder am Strand Sandburgen bauen und im flachen Uferbereich plantschen. Im Schatten der riesigen Trauerweiden genießt man den Blick auf die wald- gesäumten Buchten, spielt eine Partie Tischtennis und springt vom Steg aus ins klare Wasser.
5 Etwas Ruhe am Elbstrand genießen in der Hetlinger Schanze
In dem Naturschutzgebiet westlich hinter Wedel sieht man hin und wieder nackte Menschen am Wasser liegen Gebüsch, aber keine Angst: Man muss sich nicht beteiligen und wen FKK nicht stört, erlebt hier einen wunderbaren Ort für Naherholung. Der Strand ist bei Ebbe extrabreit, sieben Kilometer lang und schon, wenn man über den Deich hierher marschiert, erlebt man Urlaubsfeeling und sieht die Containerschiffe vorbeiziehen – sozusagen die gechillte Variante vom Elbstrand Övelgönne.
6 Ganz versteckt baden im Krebssee
Hier ein echter Geheimtipp! So geheim, dass man ihn nicht auf Anhieb findet. Der Krebssee in Lehmrade liegt total versteckt, vom Parkplatz geht es noch mal eineinhalb Kilometer durch übers Feld und durch den Mischwald. Aber dann hat man eine paradiesische sandige Badestelle am Ostufer gefunden – da bekommt das Wort "Waldbaden" eine ganz neue Bedeutung! Durch den hohen Kalkgehalt ist das Wasser türkis und es gibt hier heute noch (daher der Name) Flusskrebse. Auch sehr hübsch: der Seerosenteppich am Westufer des kleinen Sees.
7 Ein ruhiges Plätzchen am Schaalsee suchen
Hier verbringt man am besten den ganzen Tag: Der Schaalsee, Teil eines wunderschönen Biosphärenreservates, bietet jedem etwas: Es gibt klitzekleine Geheimplätze mit Stegen (zum Beispiel östlich des Strandbads von Zarrentin), herrlich altertümliche Fischbuden, kleine Inseln, zu denen man rudern kann und größere Strände und Freibäder. Einen guten Überblick kann man sich auf dem hölzernen Aussichtsturm in Dargow verschaffen. Der See ist übrigens mit bis zu 72 Metern einer der tiefsten Seen Deutschlands. Und, vielleicht relevanter für einen Ausflug hierher: Der See wurde gerade vom Global Nature Fun ausgezeichnet als „Lebendiger See des Jahres“, weil in vorbildlicher Weise das Ökosystem und die Artenvielfalt geschützt werden.
8 Mit dem Seil in den Pipersee schwingen
Das schönste am Pipersee in Sterley, neben seiner Lage im Wald, ist das Seil mit dem man sich immer wieder ins Wasser plumpsen lässt. Dazu muss man recht hoch auf den Baum klettern, aber es gibt genug Möglichkeiten zum Festhalten. Der kleine See (perfekt, falls es am Schaalsee mal zu voll wird!) hat mehrere Zugänge, die teilweise recht schmal und schilfig aussehen. Dafür kann man mit Entenküken schwimmen und hat nebenan im kleinen Campingdorf die Möglichkeit, zu übernachten, wenn man einen Wochenendausflug draus machen will.
9 Den Sonnenuntergang über dem Lankauer See beobachten
Unbedingt bis abends bleiben – in der Dämmerung kann man Fledermäuse beobachten, wie sie im Sturzflug kurz über das Wasser ziehen und dabei nippen! Nicht nur deshalb ist der Lankauer See der Romantiker unter den Badeseen: Obwohl er eigentlich ziemlich zentral im Südosten Schleswig-Holsteins liegt, ist er total abgeschieden. Der kleine Campingplatz Schmidt am Ostufer hat gerade einmal 25 Plätze und ist somit perfekt, wenn ihr einfach nicht wieder wegwollt. Die Wasserqualität hier ist auch hervorragend – das sieht man ja schon an den nippenden Fledermäusen. Übrigens ist die Anfahrt ein wenig komplizierter, lohnt sich aber: Bis Ratzeburg geht's mit dem Auto oder der Bahn, dann sind es noch ca. zehn Kilometer mit dem Rad.
10 Ab zum Wildstrand an der Ostsee nach Rettin
Wildstrand! Allein das Wort löst doch Glücksgefühle aus, oder? Unweit vom Ostseebad Grömitz findet ihr einen Naturstrand, der relativ einsam ist und über tolle Buchten verfügt, es gibt durch die Felsen im Wasser auch ein bisschen Wellenaction. Und gleich nebenan ist der Campingplatz, wo man auch Pizza und Pommes bekommt, falls man es nicht zu wild haben möchte! Oder ihr fahrt anschließend gleich nach Grömitz, wo ihr über die Brücke flanieren, Fischbrötchen essen und einen Sundowner stürzen könnt. Aber wer die Einsamkeit und Nähe zur Natur sucht, ist hier bestens aufgehoben.
11 Auch Costa Kiesa genannt: der Willstedter Baggersee
Allein, um sagen zu können: „Also ich war ja gestern an der Costa Kiesa!“ muss man hierher. So heißt nämlich offiziell die Badestelle am Wilstedter Baggersee bei Tangstedt und Henstedt-Ulzburg. Ihr könnt hier jeden Tag von 6 bis 22 Uhr schwimmen und dabei passt freundlicherweise der DLRG auf Euch auf. Es gibt hier auch einen kleinen FKK-Bereich, über einen Kiosk verfügt der See nicht – an den Sommerwochenenden wird es trotzdem rammelvoll.
Anfahrt: Bis Henstedt-Ulzburg kommt Ihr mit S- und Regionalbahn, danach ein kleiner Fußmarsch oder Ihr habt das Rad dabei