11 kleine Dinge, mit denen du im Alltag die Welt verbessern kannst

© Danielle Macinnes (via Unsplash, CC0)

Du wirst sie vielleicht kennen, diese fiese Stimme in deinem Kopf, die dir immer mal wieder ein schlechtes Gewissen macht, weil du deine Zeit lieber mit Binge Watching oder in der Kneipe vertrödelst, als dich irgendwo politisch oder sozial zu engagieren oder sonst wie nützlich zu machen. Aber wo soll man denn auch anfangen, wenn "Nur noch kurz die Welt retten" sogar für jemanden wie Super-Schwiegersöhnchen Tim Bendzko eine Nummer zu groß ist? Wie zum Teufel soll man ganz allein etwas bewirken?

Diese Frage kann jeglichen Willen zur aktiven Veränderung der Zustände sehr leicht ausbremsen. Die Welt retten können wir natürlich nur alle zusammen, aber die Welt ein kleines bisschen verbessern kann jede*r einzelne von uns – und dafür muss man nicht im Schlauchboot vor japanischen Walfangbooten herumkreuzen, in einem Parlament sitzen oder Super(wo)man sein.

Die Welt zu verbessern ist eigentlich so einfach: Alles was du tun musst, ist ein paar alte schlechte Gewohnheiten ablegen und neue gute aufnehmen. Klingt fast so anstrengend wie Sport und gesunde Ernährung, mhm? Ist es aber nicht, es geht schneller und einfacher als du denkst. Um dir eine kleine Starthilfe zu geben, haben wir elf Vorschläge für dich gesammelt, mit denen du in deinem Alltag ohne großen Aufwand ein Weltverbesserer werden kannst.

"Weltverbesserer" ist auch das Motto einer aktuellen Aktion der Techniker Krankenkasse zusammen mit den FC St. Pauli Kiezhelden, die zum Nachdenken anregen und zu Engagement animieren will.

Und um dein Belohnungszentrum im Gehirn gleich mit in die ganze Sache reinzuziehen, laden wir zusammen mit dem FC St. Pauli und der Techniker Krankenkasse insgesamt 1.000 Weltverbesserer zu einem kostenlosen Kaiser Chiefs-Konzert in Hamburg ein – wie ihr an die Tickets kommt, lest ihr hier!

1. Kaufe nur, was du auch wirklich (ver)brauchst
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Der einmalige Wocheneinkauf ist ein feiner Gedanke, funktioniert nur leider so gut wie nie. Meistens fliegt die Hälfte in Müll und das aus ganz verschiedenen Gründen: Entweder habt ihr das Essen in der letzten Ecke eures Kühlschrankes vergessen und es schimmelt vor sich hin oder ihr habt es euch schlichtweg überfuttert, in einem Anfall von Heißhunger aber das halbe Supermarktregal leergeräumt oder ihr gesteht euch ein, dass das frische Essen aus dem Restaurant doch besser schmeckt als eure vorgekochte Gemüsepfanne, die ihr seid drei Tagen in euch reinschaufelt – in allen Fällen fliegt das Essen in die Tonne.

Wenn ihr bedenkt, dass Menschen direkt vor eurer Haustür Geld für Essen erbetteln (vom Rest der Welt mal ganz zu schweigen), bringt euch das keine Pluspunkte auf dem Karmakonto. Also, was tun? Geht einfach mehrmals die Woche einkaufen, macht kleine Einkäufe und nehmt wirklich nur das, worauf ihr grade Lust habt mit und wovon ihr euch sicher seid, dass ihr es auf jeden Fall aufessen werdet.

Und was für Lebensmittel gilt, gilt genauso für Klamotten: Klar macht Shopping kurzfristig glücklich, und die Mode-Industrie versucht bei jeder Gelegenheit und überall, deinen Kaufimpuls zu wecken. Aber vielleicht kannst du ja dem Impuls zuzugreifen auch mal widerstehen oder ganz bewusst verzichten. Und mal ehrlich: Drei Viertel der Sachen in deinem Kleiderschrank ziehst du doch eh nicht mehr an, oder? Minimalismus kann nicht nur ein Kleidungsstil sein, sondern auch eine nachhaltige Haltung beim Thema Fashion. Hier gibt's noch ein paar Tipps zum Thema.

2. Versuche Müll zu sparen – vor allem Plastik
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Zum Glück sind Jutebeutel immer noch angesagt. Das kommt auch unserer Umwelt zu Gute, denn anstatt für fünfzehn Cent eine Plastiktüte zu kaufen, nehmt lieber eure Baumwoll-Bags mit und tut unserer Umwelt und eurem Geldbeutel einen Gefallen. Das gilt übrigens auch für die Plastiktüten bei der Obstauslage – ihr braucht sie nicht. Besorgt euch einfach einen wiederverwendbaren Mikrofaserbeutel, und adé Plastik- oder auch Papiertüte.

Wenn ihr diese zwei Tipps erst einmal verinnerlicht habt, seid ihr bereit für das nächste Level: Keine Coffee-to-go-Becher mehr und keine Plastikstrohhalme.

Keine Sorge, ihr sollt nicht auf euren Kaffee verzichten, sondern einfach nur eure eigenen Becher mitbringen und so viel Vertrauen in den Lokalbetreiber haben, dass ihr auch ohne Plastik-Strohhalm aus seinen Gläsern schlürft – ihr werdet es überleben. Und wer gar nicht auf einen Halm verzichten mag, kann in seiner Lieblingsbar ja mal nett darauf hinweisen, dass es auch wiederverwendbare Varianten aus Bambus oder Edelstahl gibt.

3. Bestell online nur das, was du auch wirklich behältst
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Natürlich sind Online-Bestellung wahnsinnig bequem, und bei den größeren Shops ist die Rücksendung auch noch kostenlos. Warum also nicht statt einer gleich vier verschiedene Hosen-Modelle in jeweils drei Größen bestellen? Und warum nicht zum Vergleich auch noch die zwei anderen Sneaker ordern als nur das eine Paar, was du eigentlich haben willst?

Das bedeutet aber auch: doppelte Wege, doppelte Umweltbelastung. Allein, wenn ihr euch den Weg eurer Pakete über die Sendungsverfolgung genauer anschaut, haben die mehr von Deutschland gesehen als mancher anderer von uns. Wenn man sich darüber eindringlich Gedanken macht, schleichen sich langsam, aber sicher Schuldgefühle ein.

Überlegt euch vorher, was ihr bestellen wollt. Und wenn ihr wegen der Größe unsicher seid, dann geht doch einfach mal wieder in einen Laden, vielleicht sogar zu einem lokalen Einzelhändler statt euer Geld weiter in riesige Onlinekonzerne zu pumpen, die unpersönlich und eh schon viel zu mächtig sind.

4. Wechsel endlich zu einem Ökostrom-Anbieter

Spätestens mit der ersten Wohnung schleicht sich die unangenehme Bürokratie von hinten an dich an und überfällt dich. Auf einmal musst du Wasser anmelden, einen Stromanbieter auswählen, Versicherungen abschließen und, und, und. Ist das erst einmal geschafft, rüttelt in der Regel niemand mehr an dem aufgestellten Konzept.

Auch wenn der ein oder andere jetzt direkt "och nöö" denken wird, gebt euch einen  Ruck für Mütterchen Erde und wechselt endlich zu einem Ökostrom-Anbieter. Eine Übersicht für Hamburg über die verschiedenen Anbieter gibt es z.B. hier. Euer Karmakonto und eure Enkel werden es euch danken!

5. Trenne deinen Müll
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Wer von euch noch öfter mal bei den lieben Eltern zuhause verweilt, der weiß wie wichtig Mülltrennung sein kann: Biomüll, gelber Sack, Papier, Hausmüll, Glas und Pfand – alles penibel aufgedröselt. Ihr Lieben: Das hat überhaupt nichts mit spießig sein zu tun, sondern ist einfach korrekt. Keiner übernimmt sich, wenn er seinen Abfall einfach in verschiedene Säcke stopft – ganz sicher. Das hilft nicht nur den Müllfirmen und deinem Gewissen, sondern auch unserer Natur.

Dass der ganze Abfall zum Schluss auf einem großen Haufen landet und verbrannt oder verbuddelt wird, stimmt nämlich schlichtweg nicht. Es gibt verschiedene Recyclingverfahren, die nur stattfinden können, wenn der Müll einwandfrei getrennt ist. Sollte dies nicht der Fall sein, wird "falscher" Müll "falsch" verbrannt, beispielsweise Plastik. Die giftigen Gase steigen dann in unsere Luft auf und fördern die Klimaerwärmung – also das nächste Mal beim Supermarkt nach blauen und gelben Säcken Ausschau halten.

6. Such dir für dein Geld eine nachhaltige Bank

Eine Bankenkrise jagt fröhlich die nächste, immer wieder kommen schmutzige Geschäfte auch von etablierten Großbanken ans Licht, und dein Geld wird u.a. in Nahrungsmittelspekulationen und Waffengeschäfte investiert. Im Grunde weiß du das aber auch nicht so ganz genau, Hauptsache es fallen keine Kontoführungsgebühren an.

Wie wäre es mit einem Konto bei einer ethischen Bank. Ja, es gibt faire und nachhaltige Banken, die ganz genau hinschauen, wo sie investieren, und zwar nicht nur aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern auch aus moralischen. So gibt es bei diesen Banken Ausschlusskriterien für ihre Investitionen, bei denen z.B. Unternehmen, die Gentechnik, Tierversuche, Kinderarbeit oder sonstige Menschenrechtsverletzungen fördern oder zulassen, ausgeschlossen werden.

7. Engagiere dich ehrenamtlich

Ehrenamtliches Engagement ist eine ziemlich feine Sache, das weiß jeder. Woran liegt es aber dann, dass so wenige mitmachen? Zu wenig Zeit ist die liebste Ausrede aller Drückeberger. Das kann sich in Zukunft aber ändern, z.B. Dank des "kurz und gut"-Programms der Diakonie Hamburg. Hier kannst du dich in einen Mail-Verteiler aufnehmen lassen und dir für Hilfsangebote, die dich interessieren, Stellenausschreibungen zuschicken lassen und dann kurzfristig zusagen. Als Absage gilt es, wenn du nicht auf die Mail antwortest – unangenehme Gespräche bleiben also aus. Wer jetzt hellhörig geworden ist, kann sich unter diesem Link anmelden.

8. Verwende alternative Reinigungsmittel
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Jede*r von uns hat eine ganze Armada von Reinigungsmittel zu Hause, von Wasch- und Geschirrspülmittel über Bad-, Glas- und WC-Reiniger bis hin zu Tabs für den Geschirrspüler oder Schuhcreme. Es gibt viel zu putzen und für alles diverse Produkte. Und zu allen diesen Produkten gibt es auch ökologisch sinnvolle Alternativen, und dafür muss man nicht ins Reformhaus oder sich selbst Mittel aus Sonnenblumenkernen und Stechapfelsamen im Mondlicht zusammenbrauen.

Die meisten Drogerieketten führen mittlerweile Ökoreiniger, die nur wenig teuerer sind als konventionelle Produkte. Sprich du kannst nach und nach alle Reinigungsmittel in deinem Haushalt ganz leicht austauschen und so ultraleicht zu Umweltschutz und Weltverbesserung beitragen. Und wenn deine Drogerie oder dein Supermarkt keine entsprechenden Produkte im Angebot hat, bestell einfach alle nötigen Mittel auf einen Schlag bei einem Online-Anbieter.

9. Steig um auf Naturkosmetikprodukte
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Das Thema Mikroplastik ist aktuell medial sehr präsent, und das aus gutem bzw. schlechtem Grund: Dabei handelt es sich um sehr kleine Kunststoff-Teilchen, die sich vor allem in Kosmetikprodukten befinden und durch das Abwasser in großen Mengen in die Meere gelangen. Und da Plastik in der Umwelt wie ein „Magnet“ für Schadstoffe wirkt, ist die Schadstoffkonzentration an dem Mikoplastik oft hundertmal höher als im Meerwasser. Wenn Fische und andere Meerestiere diese Mikroplastikpartikel fressen, nehmen sie auch die Schadstoffe mit auf und so gelangen diese in die Nahrungskette.

Also, beim nächsten Drogerie-Einkauf ab zum Regal mit der Naturkosmetik und für Duschgel, Shampoo, Bodylotion & Co. nach ökologisch vertretbaren Alternativen umschauen. Die gibt es, sind in der Wirkung den gängigen Industrieprodukten ebenbürtig und unterscheiden sich auch preislich nicht großartig von den konventionellen Angeboten.

Und wenn du schon dabei bist, deine Pflegeproduktpalette zu durchforsten, achte doch am besten bei den Naturkosmetik-Produkten darauf, dass sie auch vegan sind, das ist nämlich nicht automatisch gegeben.

10. Schränke deinen Fisch- und Fleischkonsum ein
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Nicht jede*r schafft es oder möchte seine Ernährung auf vegetarisch umzustellen, aber deshalb muss man nicht in jede Gemüsepfanne noch Hackfleisch reinwerfen – Gemüse schmeckt auch ganz ohne Fleisch oder Fisch.

Und das Fleisch und Fisch aus dem Supermarkt, in Plastik verschweißt zu einem Preis von 99 Cent, weder gesund für dich sind noch du irgendetwas über dessen Herkunft erfährst bzw. erfahren möchtest, dürfte sich mittlerweile allmählich herumgesprochen haben.

Die teure Alternative dazu heißt Bio-Fleisch, das kann man sich dann vielleicht nicht jeden Tag leisten, muss man auch gar nicht. Einfach ab und zu Mal verzichten und den Konsum einschränken – das bedeutet eventuell minimal gefühlt weniger Lebensqualität für dich, aber für Tier und Umwelt eine große Verbesserung.

Bei Fisch reicht eigentlich schon eine sorgfältige Auswahl beim Einkauf. Tipps dazu gibt es im Greenpeace Fischratgeber.

11. Sei freundlich zu deinen Mitmenschen
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Es ist so einfach und doch so schwer, aber so machst du die Welt wirklich jeden Tag ein bisschen besser. Natürlich wirst du damit nicht die ganze Welt verändern, aber du wirst die eines Einzelnen ein ganzes Stück besser machen – versprochen. Lächelt die Kassiererin beim nächsten Mal an, grüßt den Postboten, kauft euch eine Fahrkarte – erspart euch Diskussionen und nehmt eure Eltern oder Freunde ab und an mal in den Arm. Wenn ihr anderen mit Freundlichkeit begegnet, kriegt ihr garantiert auch welche zurück und außerdem, welches Gefühl ist schöner, als zu wissen, dass ihr jemanden den Tag versüßt habt, indem ihr ihn angelächelt habt?

Dieser Beitrag ist von der Techniker Krankenkasse gesponsert.

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