Neu: Stückgut in Ottensen verkauft verpackungslos

Das "Stückgut" ist von außen betrachtet ein schöner, ottensen-typischer Laden mit viel Licht, unverputzen Wänden und einem Design-Logo. Es fehlt allerdings etwas, das den neuen Laden "Am Felde" von allen anderen abhebt: Die Verpackungen. Unnützes Plastik, Papier oder Alu ist hier völlig fehl am Platz - denn das "Stückgut" ist der erste Laden in Hamburg, dessen gesamtes Sortiment ohne Verpackungen auskommt.

Vier Gründer stecken hinter dem umweltfreundlichen Konzept: Sonja, Insa, Christiane und Dominik reichte es mit dem Verpackungswahn. Einige Hamburger Stadtteile wären für den Laden in Frage gekommen, letztendlich wurde es die Fläche unweit des Mercado Einkaufszentrums in Ottensen. In Hamburg ist das "Stückgut" nicht ganz der erste Laden seiner Art - die Idee schnell verbreitet sich schnell weiter. "Wir sind regelmäßig im Austausch mit anderen Läden, die ein verpackungsfreies Sortiment anbieten und tauschen uns aus", sagt Sonja. "Uns ist klar, dass das ein Prozess ist, der dauert und sich nicht von Heute auf Morgen einfach überall umsetzen lässt."

Im Sortiment von "Stückgut" findet der bewusste Kunde alles von A wie Apfelringen bis zu Z wie Zahnbürsten. Es gibt neben Pasta, Müsli, Körnern und Mehl auch Vanillepuddingpulver, verschiedene Gewürze, Hundeleckerlies, Olivenöl und Balsamico-Essig zum selber abfüllen. Neben Lebensmitteln aber auch Reinigungsmittel wie Glasreiniger und Waschmittel und sogar Zahnpastadrops zum Zerkauen, sowie die passende Zahnbürste aus Holz. Wer seinen Einkauf hier erledigen will, sollte eigene Abfüllgefäße mitbringen. Wem etwas fehlt, der kann vor Ort Leinenbeutel oder Glasgefäße kaufen und beim nächsten Mal einfach wieder mitbringen.

Neben dem Ladengeschäft soll das "Stückgut" auch ein Ort der Begegnung und des Austausches werden. Am Tresen gibt es Kaffee und Tee, in alten Sesseln kann zusammengesessen werden. Der Plan: einen Laden für den Stadtteil schaffen, in dem sich alle an Umweltthemen und Verpackungsvermeidung Interessierten treffen können, um die Idee immer größer zu machen. Bis es wieder zur Normalität gehört, ein Stück Seife oder 500 Gramm Müsli ohne Plastik-Verpackung mit nachhause zu nehmen.