11 Tipps für einen Sonntag im November

So langsam wird es ziemlich winterlich: Die Temperaturen sinken teilweise auf unter null Grad, ab 16:30 Uhr ist es dunkel und wer einen Kamin hat, der macht ihn immer öfter Abends zum gemütlichen Fernsehen an.

Wenn es in Hamburg nicht gerade aus Eimern schüttet, sollte man an November-Sonntagen aber das Haus verlassen. Es gibt nämlich tolle Cafés zum Brunchen, super Kunstausstellungen und auch den ersten Weihnachtsmarkt zu bestaunen. Auf, auf - hin da!

© Franzi Simon

1.
Deftig speisen im Broderson

Die Kurzversion des Broderson? Leckere Hausmannskost im Souterrain einer prächtigen Jugendstilvilla. Von Labskaus über Pannfisch bis hin zu Bauernfrühstück bekommt ihr hier alles, wonach euer deftiges Herz verlangt. Der Mittagstisch wechselt wöchentlich. Zur kalten Jahreszeit, aber immer vertreten: Grünkohl! Mit allen erdenklichen Beilagen. Uns knurren schon die Mägen.

© The Richard Avedon Foundation
© The Richard Avedon Foundation

2.
Amerikanische Fotografien betrachten bei The Concept of Lines

In der Ausstellung  werden Werke von den amerikanischen Fotografen  Richard Avedon, George Hoyningen-Huene und Irving Penn aus der Sammlung F.C. Gundlach gezeigt. Ihr begebt euch auf eine Zeitreise durch die amerikanische Fotogeschichte des 20. Jahrhunderts. Porträts, Modefotografien, Akte und Körperbilder werden hier nebeneinander in chronologischer Abfolge arrangiert. Der Fotograf George Hoyningen-Huene (1900-1968) inszenierte Modefotografien ab 1926 für die VOGUE und später für Hapar’s Bazar. Seine Arbeiten gaben  den beiden anderen Fotografen Irving Penn (1917-2009) und Richard Avedon (1923-2004), der nachkommenden Generation, eine Inspiration für die eigenen Projekte.

3. Dokumentation über die Elbphilharmonie gucken

instagram @fabiscreative

Fast ein Jahrzehnt wurde gebaut, die Kosten haben sich verzehnfacht, jetzt aber ist Hamburgs neues Konzerthaus fertiggestellt. Yeah! Erste Besucher strömen seit dem 31. Oktober auf die Plaza der Elbphilharmonie, um den wahnsinnigen Ausblick zu genießen. Haben wir auch schon getan. Wenn ihr das noch nicht geschafft habt und euch für den gesamten Bau des Gebäudes interessiert, empfehle ich die Dokumentation „Elbphilharmonie - Von der Vision zur Wirklichkeit“, die im NDR lief und jetzt in der Mediathek auf Abruf ist.

© Sara Baumann

4.
Reiten und austoben an der frischen Luft auf Ponyhof Niendorfer Gehege

Auf einer vorgegebenen Runde werden pferdebegeisterte Kids hier samt Pony durch die weitläufige Grünzone in Niendorf geführt. Die Eltern haben dabei die Zügel in der Hand und können dabei selbst ein bisschen Sauerstoff tanken. Vielleicht reicht die Energie dann noch für einen Besuch im Wildgehege oder auf dem Waldspielplatz mit Kletterhaus?

© Isabel Rauhut

5.
Feine Gerichte essen im Marseille

Das französische Fischrestaurant Marseille ist klein, aber sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Die Karte ist überschaubar, aber fein. Die Kategorien Vorspeise, Fisch, Fleisch und Dessert bieten jeweils vier bis fünf Gerichte zur Auswahl – mehr braucht ein gutes Restaurant ja oft auch nicht. Saltimbocca vom Steinbeißer mit Erbsen-Minzsalat , Shiitake und Topinambur oder rote Meerbarbe mit Balsamico-Tomaten und Safranreis sind Speisen, die definitiv hier probiert werden sollten!

6. „Panikherz“ von Benjamin von Stuckrad-Barre lesen

© Presse /Benjamin von Stuckrad-Barre

Benjamin von Stuckrad-Barre erzählt eine Geschichte, wie man sie sich nicht ausdenken kann: Er wollte den Rockstar-Taumel und das Rockstar-Leben, bekam beides und folgerichtig auch den Rockstar-Absturz. Früher Ruhm, Realitätsverlust, Drogenabhängigkeit.

Ständig an seiner Seite ist Udo Lindenberg. Mit Bret Easton Ellis inspiziert er einen Duschvorhang, er begegnet Westernhagen beim Arzt und Courtney Love in der Raucherecke und geht mit Thomas Gottschalk zum Konzert von Brian Wilson. Andere sind tot und werden doch gegenwärtig, wie etwa Kurt Cobain und Helmut Dietl.

Ein wunderbares Buch - gemacht für einen ruhigen Hamburger November-Sonntag.

© picture alliance / AP Photo
© picture alliance / AP Photo

7.
Sports/No Sports

Die Ausstellung Sports/No Sports befasst sich mit den Wechselwirkungen von Mode und Sportbekleidung. Das Phänomen, dass Sportbekleidung Einzug in unseren alltäglichen Dresscode gefunden hat ist allgegenwertig. Sneaker, Hoody und Co tragen wir nicht nur, wenn wir schwitzen und uns bewegen. Aus Bequemlichkeit und Stylegründen sind das feste Bestandteile unserer Alltagbekleidung sowie sogar unserer Arbeitskleidung geworden.

Die Ausstellung behandelt mit 110 Kleidungsstücken, Fotografien und Filmen den kulturhistorischen Wandel von Sportbekleidung , sowie die wechselnden Körperideale und den Einfluss von Textiltechnologie auf Kleidung. Ausgehend von der bewegungseinschränkenden Gesellschaftsmode des 18. und 19. Jahrhunderts (before sports) entwickelt sich die Liberalisierung der Kleidung. Die tatsächliche Sportkleidung seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts (sports) wird modischen Hybrid-Formen (sports?) gegenübergestellt. Die zeitgenössische Avantgardemode (beyond sports) verneint jegliche Funktionalität und schöpft aus vielen verschiedenen Quellen.

Ein spannender Einblick in die Welt der Mode, dessen Trends wir oft blind folgen, ohne uns Gedanken zu machen, welche kulturhistorischen Mechanismen einen Einfluss darauf haben, was wir tragen.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 02. September–26. Februar 2017 | Dienstag bis Sonntag: 10 - 18 Uhr
  • 12 Euro, ermäßigt 8 Euro
Café Geyer Hamburg Park Fiction
© Maria Anna Schwarzberg

8.
Fußläufig zum Hafen: Café Geyer

Das Café Geyer am Hein-Köllisch-Platz, gleich hinter dem Park Fiction, zählt trotz bester Lage nicht zu den überfüllten Cafés der Stadt. "Eintreten, Platz nehmen, satt essen", könnte das Motto sein, das genau wie das Café ganz ohne hippe Attitüde auskommt. Zwanzig Jahre hat das kleine Eckcafé schon auf dem Buckel und steht einzig für gutes Essen und die Auszeit vom Alltag. In dem in Leder gebundenen Menü finden sich eine Auswahl an Frühstücksvariationen und frisch zubereitetem Mittagstisch. Vom Französischen Frühstück mit Croissant bis zu Rührei mit Speck ist hier alles möglich.

© shutterstock

9.
Skandinavische Weihnachtsmärkte

Die nordischen Seemannskirchen in Hamburg stehen in der Ditmar-Koel-Straße, die zwischen Michel und den Landungsbrücken liegt und direkt auf den Hamburger Hafen zuläuft. Hier finden sich die Dänische Seemannskirche, die Finnische Seemannskirche sowie die Norwegische und die Schwedische Seemannskirche. Die Kirchengebäude wurden im 20. Jahrhundert von Gläubigen für ihre seefahrenden Mitglieder erbaut. Die beiden Seemannskirchen von Finnland und Schweden stehen auf der Hamburger Denkmalschutzliste.

Jedes Jahr finden die bei Hamburgern und Touristen sehr beliebten skandinavischen Weihnachtsmärkte der Seemannskirchen statt. Hier treffen sich zigtausend Einheimische und Besucher um in skandinavisch-adventliche Stimmung zu kommen. Ihr könnt die Märkte bequem zu Fuß besuchen und so von Ausstellung zu Ausstellung bummeln. Der dänische Weihnachtsmarkt kostet 1 Euro Eintritt, ansonsten ist der Eintritt frei.

©Lucas Alexander

10.
Geschlossen Zum Afternoon Tea ins Hotel Louis C. Jacob

Herbstzeit ist Teezeit, völlig klar. Den fallenden Blättern und den grauen Regenwolken könnt ihr bei einer Tasse Tee und Scones mit Clotted Cream oder Sandwiches am besten vom Hotel Louis C. Jacob aus zuschauen. Und das direkt an der Elbe und vor dem Kaminfeuer!

© Franzi Simon

11.
Klassisches Franzbrötchen kaufen in der Bäckerei Backecht

Eine Bäckerei, die alten Originalrezepten vertraut: das Backecht gibt es neben der Filiale im Grindelhof auch noch zwei Mal in Eppendorf. Das Franzbrötchen ist mit echtem Plunderteig, Ceylon-Zimt, Zucker und Marzipan gebacken. Der Teig ist saftig, aber nicht matschig. Hier gibt es übrigens nur das klassische Franzbrötchen, das den ganzen Tag frisch gebacken wird.

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