Artvergnügen: 11 Ausstellungen, die ihr nicht verpassen solltet

Vielfältige Ausstellungen treffen in Hamburg aufeinander – von stillen Fotoreportagen über globale Krisen bis zu Streetart, die queere Geschichte in die Stadt bringt. Realistische Malerei begegnet norddeutscher Landschaft, ein Concept-Store im Museum beleuchtet Mode, Identität und Kolonialismus. Online gibt’s interaktive Kunstformate, vor Ort eine neue Plattform für lokale Künstler*innen, Sammler*innen und Community. Was Hamburgs Artwelt im Juni bietet? Scrollt weiter und entdeckt mehr!

© The Voyage – Alex K. and Jeff Taylor

1
Titanic – eine immersive Reise

Taucht ein in die faszinierende Welt der Titanic! In der Ausstellung „Titanic: Eine Immersive Reise“ werdet ihr selbst Teil der berühmtesten Schiffsreise der Geschichte. Über 300 originale Fundstücke, emotionale Geschichten und modernste Technik lassen das Schicksal des Luxusdampfers lebendig werden. Ein besonderes Highlight: Die Virtual-Reality-Experience, bei der ihr in die Tiefen des Ozeans abtaucht – direkt zum Wrack der Titanic.

  • Expo Halle, Neß 9, 20457 Hamburg
  • bis 14. September 2025 | Slots online buchbar
  • Tickets: ab 26 Euro
© Max Ernst | De Hausengel, 1937

2
Rendezvous der Träume. Surrealismus und deutsche Romantik

Vom 13. Juni bis 12. Oktober 2025 lädt die Hamburger Kunsthalle zu einer außergewöhnlichen Zeitreise ein: Über 250 Werke von 55 Surrealist*innen und 25 Romantiker*innen – darunter Max Ernst, René Magritte, Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge – begegnen sich in einer einzigartigen Gegenüberstellung. Anlässlich des 100. Jubiläums des Surrealismus zeigt die Ausstellung die faszinierenden Verbindungen zwischen Traumwelten, Naturgefühlen und dem inneren Sehen der beiden Epochen. Erlebt Meisterwerke aus über 70 internationalen Sammlungen – von der Tate Gallery in London bis zum Museo Reina Sofía in Madrid.

  • Hamburger Kunsthalle | Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg
  • 13. Juni bis 12. Oktober 2025 | Dienstag: 10–18 Uhr Mittwoch – Freitag: 12–16 Uhr, Donnerstag zusätzlich: 18–21 Uhr, Samstag & Sonntag: 10–18 Uhr
  • Tickets regulär: 16 Euro
© Sean Scully. Foto: courtesy the artist

3
Sean Scully: Stories – Abstrakte Erzählungen

Im Bucerius Kunst Forum trifft abstrakte Malerei auf persönliche Geschichte: Die Ausstellung zeigt rund 60 Werke von Sean Scully – darunter Gemälde, Arbeiten auf Papier, Fotografien und Skulpturen. Scully verknüpft seine kraftvolle Formensprache mit Kindheitserinnerungen, politischen Erfahrungen und Reiseimpressionen. So werden seine Werke nicht nur visuell, sondern auch emotional erfahrbar.

  • Bucerius Kunst Forum | Alter Wall 12, 20457 Hamburg
  • 27. Juni bis 2. November 2025 | Dienstag – Sonntag: 11–19 Uhr, Donnerstag: 11–21 Uhr
  • Tickets regulär: 12 Euro
© Lutz Granert

4
Zwischen Krieg und Hoffnung

Manchmal sind es gerade die leisen Bilder, die am meisten sagen. Die Open-Air-Ausstellung "Zwischen Krieg und Hoffnung" am Mahnmal St. Nikolai zeigt noch bis zum 30. September bewegende Fotoarbeiten von 20 internationalen Journalist*innen – ohne drastische Gewaltmotive, dafür mit viel Empathie. Die Bilder erzählen von Schicksalen, vom Überleben, vom Warten und von der Kraft, trotz allem weiterzumachen. Gezeigt werden Szenen aus vergangenen, vergessenen und aktuellen Konflikten weltweit – fotografiert mit Respekt und Feingefühl. Dass die Ausstellung ausgerechnet am Mahnmal St. Nikolai stattfindet, ist kein Zufall: Der Ort selbst steht für Zerstörung und Neubeginn zugleich. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt hier nicht nur Fotografie, sondern echte menschliche Geschichten.

  • Mahnmal St. Nikolai | Willy-Brandt-Straße 60, 20457 Hamburg
  • bis 30. September täglich 10–18 Uhr
  • kostenfrei
© Mathias Meinel und Frauke Gloyer

5
Zwischen Himmel und Erde

Vom nordfriesischen Horizont bis zur schimmernden Pfütze in den Vier- und Marschlanden – die Ausstellung "Zwischen Himmel und Erde" in der Galerie im Elysée zeigt Malerei, die ganz nah an der norddeutschen Wirklichkeit bleibt. Frauke Gloyer und Mathias Meinel – beide Mitglieder der Norddeutschen Realisten – lenken unseren Blick auf die Landschaften der Heimat: mal weit und wolkenverhangen, mal durchzogen von Wasser und Licht. Während Gloyer den Himmel öffnet, richtet Meinel den Blick ins Detail – auf nasse Äcker, Bachläufe und die stille Kraft des Unspektakulären. Ideal für alle, die Landschaftsmalerei lieben!

  • Galerie im Elysée | Rothenbaumchaussee 10, 20148 Hamburg
  • bis 1. Juli 2025
  • kostenfrei
© Kyle Egret

6
Music is not only meant to be heard 2.0

Was passiert, wenn Musik nicht nur gehört, sondern gesehen – und sogar gestaltet werden kann? Die Online-Ausstellung "Music is not only meant to be heard 2.0" auf kleinegegenwart.de geht genau dieser Frage nach. Im Zentrum stehen die Arbeiten des Künstlers Kyle Egret, dessen interdisziplinärer Ansatz Musik, Malerei und digitale Kunstformate miteinander verzahnt. Besucher*innen sind eingeladen, eigene Sounds und Gedanken einzubringen und so Teil des kreativen Prozesses zu werden. Drei Monate lang wächst das Projekt weiter – ein lebendiger Ort für Austausch, Interaktion und die spannende Frage: Wo hören Musik und Malerei eigentlich auf, und wo fangen sie neu an?

  • Galerie Kleine Gegenwart | Hallerplatz 8, 20146 Hamburg | online
  • bis 15. Juli 2025 | Donnerstag – Samstag: 14–19 Uhr
  • kostenlos
© Affenfaust

7
Conjunction

In der Affenfaust Galerie trifft zeitgenössische Malerei auf raumgreifende Installation: "Conjunction" vereint Werke von 32 internationalen Künstler*innen, die mit Farbe, Form und Konzept spielen. Die Ausstellung bewegt sich zwischen intensiven Farbflächen, experimentellen Kompositionen und klarer kuratorischer Handschrift – eine Begegnung von Positionen, die sich gegenseitig herausfordern und ergänzen. Ein besonderes Highlight ist das Keyvisual der Künstlerin Xiyao Wang – kraftvoll, dynamisch und richtungsweisend für die Schau.

  • Affenfaust Galerie | Paul-Roosen-Straße 43, 22767 Hamburg
  • bis 21. Juni 2025 | Mittwoch – Freitag: 14–18 Uhr, Samstag: 14–18 Uhr
  • kostenfrei
© Annik Troxler | Hannah Schulz

8
Flachware & Papiertonnen

Plakate und Grafikdesign sind mehr als nur flache Bilder an der Wand – das zeigt die neue Ausstellung im MK&G auf eindrucksvolle Weise. 120 Arbeiten aus der Sammlung Grafik und Plakat erzählen von politischem Protest, visueller Poesie und gestalterischem Mut. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus rund 400.000 sogenannten "Flachwaren", die im Archiv lagern. Die Schau wirft aber nicht nur einen Blick auf die Werke selbst, sondern auch hinter die Kulissen: Wie wird entschieden, was in die Sammlung aufgenommen wird? Welche Lücken gibt es? Und wie kann das Sammeln diversitätssensibler und inklusiver gestaltet werden?

  • Museum für Kunst und Gewerbe | Steintorpl., 20099 Hamburg
  • bis 12. Oktober 2025 | Montag – Mittwoch & Freitag – Sonntag: 10–18 Uhr, jeden 1. Donnerstag: 10–21 Uhr
  • Tickets: 14 Euro, ermäßigt: 8 Euro, langer Donnerstag: frei
© VG Bild-Kunst Bonn, 2025. Foto: Henning Rogge

9
Wunderbild – Katharina Grosse

Katharina Grosse verwandelt Räume in farbgewaltige, begehbare Installationen. In „Wunderbild experimentiert sie mit offenen Flächen, Durchblicken und Leerstellen – und bringt Malerei in neue Dimensionen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Gemälde, Skizzen, eine Soundinstallation und einen Film über ihre Arbeit. Ein intensives Erlebnis zwischen Farbe, Raum und Wahrnehmung.

  • Deichtorhallen Hamburg | Deichtorstraße 1–2, 20095 Hamburg
  • 5. Juni bis 14. September 2025 | Dienstag – Sonntag: 11–18 Uhr, erster Donnerstag im Monat: 11–21 Uhr
  • Tickets regulär: 13 Euro
© Lukas Gansterer | Galerie Hubert Winter

10
Dead Signs – Leere Zeichen

Was passiert, wenn Konsum, Kolonialismus und kulturelle Identität aufeinandertreffen? Jojo Gronostay geht dieser Frage in seiner Ausstellung "Dead Signs – Leere Zeichen" im Museum für Kunst und Gewerbe auf ebenso kluge wie visuell kraftvolle Weise nach. Der deutsch-ghanaische Künstler inszeniert einen begehbaren Concept-Store mit Kleidungsstücken seines Labels "Dead White Men’s Clothes" – umgeben von Möbelklassikern à la Dieter Rams. Zwischen Mode, Fotografie und Installation lotet Gronostay aus, wie sich Bedeutungen von Zeichen und Dingen im globalen Kontext verschieben – und was das über uns erzählt. Ergänzt wird die Schau durch Textilscans, leuchtende Logo Lamps und Objekte aus der Museumssammlung. Eine Ausstellung, die nicht nur ästhetisch, sondern auch politisch unter die Haut geht – und uns zwingt zu fragen: Wer definiert eigentlich, was wertvoll ist?

  • Museum für Kunst und Gewerbe | Steintorpl., 20099 Hamburg
  • 23. Mai bis 3. August 2025 | bis 26. Oktober 2025 | Montag – Mittwoch & Freitag – Sonntag: 10–18 Uhr, jeden 1. Donnerstag: 10–21 Uhr
  • Tickets: 14 Euro, ermäßigt: 8 Euro, langer Donnerstag: frei
© Blue Heat Haze

11
Blue Heat Haze

Im Kunstverein Gastgarten wird es nicht nur visuell intensiv, sondern auch emotional tief: "Blue Heat Haze" heißt die neue Einzelausstellung von Maik Gräf – und der Titel ist eine direkte Referenz an Derek Jarmans Film Blue. Zentrales Element der Arbeiten ist die Farbe Blau, die sich durch Cyanotypie und Jeansstoff zieht, dabei Erinnerungen, Bilder und Fragmente aufnimmt. Die Werke erzählen von queeren Lebensrealitäten in der Anfangszeit der HIV/AIDS-Krise, greifen Bildmaterial aus Magazinen wie Honcho auf und verweben historische Dokumente zu visuellen Collagen, die zwischen Archiv, Statement und Kunstobjekt oszillieren. Ein Abend für alle, die sich für queere Geschichte, visuelle Tiefe und politische Kunst interessieren – mit offenem Blick und offenem Herzen.

  • Kunstverein Gastgarten | Nordkanalstraße 53, 20097 Hamburg
  • 29. Mai – 15. Juni 2025, 18–22 Uhr
  • kostenlos
Zurück zur Startseite