11 Ausstellungen, die ihr euch im April in Hamburg nicht entgehen lassen solltet
April, April, der macht, was er will – so heißt es doch so schön, oder? Tatsächlich ist es aber nicht nur oft das Wetter, das in diesem Monat verrückt spielt, sondern auch die Kunst-Szene. Das meinen wir natürlich absolut positiv! Die Hamburger Ausstellungshäuser haben nämlich mal wieder einiges zu bieten und überraschen uns mit einer breiten Auswahl an Ausstellungen, Kunst-Installationen und Vernissagen, bei denen die Künstler*innen vor Ort sind – das solltet ihr auf keinen Fall verpassen! Damit ihr nicht den Überblick verliert, haben wir hier mal 11 von ihnen zusammengetragen.
1 Hiroyuki Abe - Die assoziative Kraft der Linie
In der Mikiko Sato Gallery werden ab April die Werke des japanischen Künstlers Hiroyuki Abe präsentiert. Mittelpunkt der Ausstellung sind seine Zeichnungen, die er per Hand aufs Papier bringt. Dafür bedient sich Abe allerlei verschiedener Werkzeuge, malt mit Kohle auf Leinwand, mit Ölpastell auf Folie, oder mit Kugelschreiber auf Papier. Das Besondere: In Japan glaubt man an die Beseeltheit der Dinge – und so spricht der Künstler davon, dass er mit seinem Material stets in den Dialog geht und alles seinen eigenen "Charakter" hat. Daraus entstehen seine Zeichnungen, die mal an Vogel- und Insektenschwärme, mal an Sand oder Pollen erinnern, aber immer wirken, als wären sie nicht nur gemalt, sondern eher organisch gewachsen.
2 aufBRECHEN
Einen Monat lang zeigt die xpon-art gallery im Münzviertel eine Gruppenausstellung von Künstler*innen, die ihre Gedanken zum Überbegriff "aufBRECHEN" in verschiedenste Werke verpacken durften. In Form von Malerei, Fotografie, Film, Sprache, als Objekte oder Installationen drücken sie ihre Emotionen dazu aus oder stellen den Aspekt hervor, den sie mit "aufBRECHEN" verbinden oder gerne näher untersuchen würden. Wer gerne mehr zu den Werken und ihren Künstler*innen erfahren möchte, kann am 14. April um 17 Uhr zum offenen Gespräch vorbeikommen.
3 Transcience of Things
Wer in die faszinierende Welt der Straßen Hongkongs eintauchen möchte, den*die werden die Werke der Fotografin Shirin Mantik mit Sicherheit abholen. In ihrer Fotoausstellung "Transcience of Things" beschreibt sie ihren Blick auf das pulsierende Leben der chinesischen Stadt. Sie zeigt dabei mal geschäftiges Markt-Treiben, mal gespenstisch-ruhige Gassen, hat mal Gebäude, mal Szenen mitten aus dem Leben vor der Linse. Eines ist dabei sicher: Hinter jedem Foto steckt eine Geschichte. Wer dazu mehr erfahren möchte, sollte am 27. April zur Vernissage kommen und kann die Künstlerin selbst nach ihren Erfahrungen und Gedanken fragen.
4 Kunstmeile 2024
Eine ganz gewöhnliche Ausstellung ist das hier mit Sicherheit nicht: Denn anstatt alles auf einem Raum stattfinden zu lassen, zeigt die Kunstmeile Blankenese die Werke von mehr als 50 lokalen Künstler*innen aus Hamburg und Umgebung an über 60 verschiedenen Orten. Dafür verwandeln sich die Schaufenster der Blankeneser Geschäfte in kleine Ausstellungsflächen und zeigen Werke, die Tag und Nacht betrachtet werden können. Den Kunstschaffenden waren dabei keine Grenzen gesteckt, zu ihren Projekten zählen Malerei, Druckkunst, Illustration, Fotografie und Skulpturen. Wer Lust hat, sich über und mit den Künstler*innen auszutauschen, hat am 17. April bei der großen Gemeinschaftsausstellung und Vernissage in der HASPA Blankenese die Chance dazu.
5 Breaking Discrimination with Pictures
Seit mehr als drei Jahren setzen sich muslimische Jugendliche mit dem Thema "Diskriminierung im Alltag" auseinander. Dafür durchliefen sie unterschiedliche Workshops, tauschten sich über Erlebtes aus und überlegten gemeinsam, was man in Zukunft anders machen könne. Mit all diesem Wissen und einem Fotografie-Kurs im Gepäck machten sie sich anschließend auf und begannen, verschiedene Momente aus dem Stadtgeschehen dazu festzuhalten. Die Ergebnisse gibt es nun in der Ausstellung "Breaking Discrimination with Pictures" in Kooperation mit der Schura – dem Rat der muslimischen Gemeinschaften – im Altonaer Museum zu sehen.
6 Mythos Spanien. Ignacio Zuloaga 1870 – 1945
Wer einen Blick auf die Bilder des Malers Ignacio Zuloaga, der kann gar nicht anders, als an Spanien zu denken: Zuloaga zeigt Toreros und Flamencotänzerinnen, charakteristische Landschaften und Porträts wichtiger Spanier*innen. Er wollte, so sagt man, mit seinen Kunstwerken die "spanische Seele" bewahren. Viele sind der Meinung, seine Bilder verkörpern noch heute das "echte Spanien". Die große – und deutschlandweit erste – Retrospektive des Malers umfasst etwa 80 seiner Gemälde aus dem Zeitraum 1890 bis 1941 und wurde in Kooperation mit der Kunsthalle München entwickelt.
7 Sign City II
Runter von der Straße und rein in die Galerie: Hier sucht man vergebens nach schlichter Leinwand und einfachem Rahmen. Stattdessen werden bei "Sign City II" ausschließlich Kunstwerke ausgestellt, die von Künstler*innen auf Verkehrsschilder und weitere Schilder aus dem öffentlichen Raum gesprüht wurden. Über 20 internationale Artists sind dabei und zeigen ihre Kunst, die es ohne die Urbanshit Gallery vermutlich nie in einen Galerie-Raum verschlagen hätte. Übrigens werden die Werke auch nicht gewohnt an der Wand hängen, sondern sind im Raum verteilt – so wie wir sie im "echten Leben" eben auch auffinden würden!
8 Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft
Das Museum für Kunst und Gewerbe zeigt seit März die Ausstellung "Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft". Darin finden sich 75 Arbeiten von internationalen Künstler*innen, die sich mit dem Thema Klimawandel beschäftigten, genauer gesagt mit den verschiedenen Ansätzen gegen dessen Auswirkungen. Ob es also um die Wiederverwendung alter Wassersysteme oder die Herstellung von Textilfarben ohne Wasserverbrauch geht – den Besucher*innen der Ausstellung werden auf künstlerische Art spannende Ideen und Konzepte aus aller Welt nähergebracht.
9 Fragile Schönheiten. Spitze in Mode und Fotografie
Sie steht für Feinheit, für Eleganz und Klasse: Spitze ist etwas, das wir oft ganz behutsam behandeln wollen – und müssen. Auch in der Fotografie. Das zeigt die Ausstellung "Fragile Schönheiten. Spitze in Mode und Fotografie" und präsentiert verschiedenste Werke, die sich allesamt um das Thema Spitze drehen. Unter anderem sind dabei auch Arbeiten der berühmten deutschen Klöppelkünstlerin Leni Matthaei und der bekannten Fotografin Madame d’Ora.
10 Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl
Hier ist nichts, wie es scheint: Das österreichische Duo Jakob Lena Knebl und Ashley Hans Scheirl verwandeln die Räume der Sammlung Falckenberg in ein echtes Wunderland. Auf allen Etagen zeigen die beiden ihre Werke und entführen Besucher*innen dabei in eine ganz andere Welt. Dort werden Körper auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden, es kann mal ästhetisch und auch mal grotesk werden. Wer vorbeikommt, kann allerhand bestaunen und findet alles, von Skulptur, Malerei und Design über Inszenierung, Fotografie und Film. Das Ziel von Knebl und Scheirl ist es, Kunst- und Designgeschichte und deren Rolle in der Konstruktion von Identität aufzuzeigen und sie in einen zeitgenössischen Kontext zu setzen.
11 Claudia Andujar – The End of the World
Die in der Schweiz geborene brasilianische Fotografin Claudia Andujar ist neben ihrer herausragenden Kunst, die unter anderem auch im MoMa in New York zu finden ist, in erster Linie für ihre Arbeit als Aktivistin bekannt. Seit jeher nutzt sie ihre Kunst, um auf soziale Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen und für die Rechte indigener Völker einzustehen. Im Fokus ihres Engagements stehen vor allem die Yanomami im Amazonas im Norden Brasiliens, über deren Leben und Konflikte im Laufe der Zeit 60.000 Fotografien entstanden sind. Die Ausstellung "The End of the World" zeigt die wichtigsten fotografischen Arbeiten und Werkgruppen von Claudia Andujar.