11 traditionelle Hamburger Gerichte

Ach ja, die Hamburger Küche. Nicht alles wirkt auf den ersten Blick unbedingt so richtig schmackhaft und einige Gerichte grenzen mit ihrer Ästhetik an etwas, das man sonst eher im Mülleimer findet (ähem, Labskaus). Aber wer all die traditionellen Gerichte einmal probiert hat, der stellt fest – das ist alles ganz schön lecker! Natürlich kommt in Hamburg typischerweise eine Menge Fisch in die Töpfe und Pfannen, aber auch für Zuckerschnuten und Fleischliebhaber*innen haben die Hanseat*innen etwas Passendes parat. Wir haben 11 Gerichte aufgelistet, die euch entweder zurück an Omas Küchentisch katapultieren oder die ihr dringend einmal probieren solltet. Und damit: Goadn Aftit!

1. Fliederbeersuppe

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Fliederbeersuppe kam immer dann auf den Tisch, wenn Oma oder Mama beschlossen, man sehe etwas blass aus, würde ständig niesen und bräuchte dringend eine Portion Vitamine. Traditionell wird die leicht säuerliche Suppe aus reifen Fliederbeeren (für alle südlich der Elbe auch Schwarzer Holunder) mit Apfelschnitzen und Grießklößchen zubereitet. Je nach Empfindlichkeit wird mehr oder weniger Zucker beigefügt, um die Säure zu mildern. Und tatsächlich: Fliederbeeren enthalten eine hohe Menge an Vitamin C und Antioxidantien. Beim Löffeln der Suppe ist absolute Vorsicht geboten – ein Spritzer des dunklen Violetts aufs Shirt versaut die Klamotte auf ewig.

2. Labskaus

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Labskaus ist das perfekte Beispiel dafür, dass ein Essen wirklich super eklig aussehen kann und trotzdem richtig lecker ist! Traditionell besteht Labskaus aus verschiedenen Komponenten: Hauptbestandteil ist der Brei aus gestampften Kartoffeln, Corned Beef oder Pökelfleisch und Rote Beete, dazu gibt es zusätzlich noch Rote Beete in Scheiben, Spiegelei und Rollmops. Häufig kommen auch noch saure Gurken dazu. Klingt nach einer wilden Mischung, schmeckt aber zusammen gegessen richtig lecker!

3. Scholle Finkenwerder Art

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Jeden Mai hat sie wieder Saison: die Scholle. Frisch gefangen kommt sie nach typischer Hamburger Art mit ordentlich durchwachsenem Speck in die Pfanne und wird von beiden platten Seite knusprig angebraten. Dazu einen Haufen frischer Bratkartoffeln (natürlich auch mit Speck), eine Zitronen-Schnitze und ein Lütter zum Verdauen. Herrlich!

4. Rote Grütze

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"Möcht' noch jemand Rode Grütt?", diese Frage ruft direkt das Bild der Großmutter im Kittel und mit Kochlöffel in der Hand hervor. Rote Grütze, eingekochte Rote Johannisbeeren, Kirschen, Himbeeren und Erdbeeren, gehörten zu jedem Großelternbesuch einfach dazu. Oft kamen die Beeren von den eigenen Sträuchern und wurden mit viel Zucker eingekocht. Was dazu gereicht wird, da hat wohl jede*r einen eigenen Favoriten: ein Schuss Milch, Sahne, Vanillesoße oder Eis. Egal wie, die Grützen aus dem Kühlregal können auf keinen Fall mit Omas hausgemachter Roden Grütt mithalten.

5. Pannfisch

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Pannfisch ist ein typisches Überbleibsel aus einer Zeit ohne Wegwerfwahnsinn und als alles, was es an Essen gab, wirklich verbraucht wurde. Übriggebliebene Kartoffeln und Fischreste wurden einfach zusammen in die Pfanne gegeben und mit einer dicken Senfsoße serviert. Hört sich gar nicht nach Resteessen an, das eher "naja" also "oho" schmeckt? Stimmt – ist nämlich wirklich lecker und landet deswegen auch in vielen Restaurants auf der Karte.

6. Franzbrötchen

© Franzi Simon

Ach, das Franzbrötchen. Wir könnten ewig über unser Lieblingsgebäck sprechen und haben hier auch schon einmal eine Liste den besten platten Schnecken der Stadt gewidmet. Nichts macht einen Schietwettermorgen mit Dauer-Pieselregen süßer als das Gebäck aus saftigem Teig und der richtigen Mischung aus Zimt und Zucker. Für das Hamburger Gebäck gibt es mittlerweile sogar Wettbewerbe und wir in der Redaktion kennen einige Freund*innen in anderen Bundesländern, die sich mehr über das mitgebrachte Franzbrötchen freuen als den Besuch. Wir können's verstehen.

7. Aalsuppe

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Aalsuppe ist tatsächlich ein Gericht, das wohl eher die ältere Generation noch so richtig kennt. Die Suppe aus Aalschwänzen (die Viecher bestehen ja quasi auch nur aus Schwanz), die aus der Elbe gefischt werden und zusammen mit Gemüse, Kräutern und Backobst gekocht werden. Dazu kommen Mehlklößchen. Nach und nach findet die Aalsuppe auch wieder Einzug in die Hamburger Restaurantküchen und auch die jüngeren Hamburger*innen können das Traditionsgericht mit der säuerlichen Note wieder kennenlernen.

8. Birnen, Bohnen und Speck

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Mmmh, Birnen, Bohnen und Speck. Das Gericht hat einfach von allem etwas: knackige grüne Bohnen, kräftigen durchwachsenen Speck und die Süße der gekochten Birnen. Jedes Jahr wird mit "Beer'n, Boh'n un Speck" langsam der Herbst eingeläutet, wenn die Birnen im August oder September reif sind und man langsam wieder Lust auf deftiges Essen bekommt.

9. Braune Kuchen

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"Wie, du isst Kekse zum Frühstück!?", in jedem anderen Bundesland sind schräge Blicke garantiert, wenn die Braunen Kuchen auf dem Frühstückstisch landen. Für Hamburger*innen allerdings ein absoluter Klassiker: Ein Weißbrot mit ordentlich Butter beschmieren und mit Braunen Kuchen belegen. Traditionell kommen die von der Marke "Kemm", die 1782 in Altona das Rezept für die "Kemm'sche Kuchen" erfand, knusprige dünne Kekse mit einer Gewürzmischung aus Honig, Nelken, Zimt und Piment. Und das schmeckt einfach ultralecker auf Brot!

10. Hamburger National

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Hamburger National ist noch so ein Gericht, bei dem wild alles zusammengeschmissen wird und am Ende etwas Köstliches dabei herauskommt. Der Eintopf aus Steckrüben, Schweinebauch und Kartoffeln ist das perfekte Winteressen: Steckrüben und Kartoffeln gibt es auch in den kalten Monaten regional zu kaufen und das Ganze wärmt herrlich von Innen, wenn gerade dem dauergrauen Wetter vor der Tür standgehalten werden muss.

11. Heißwecken

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Während das Franzbrötchen wirklich in so gut wie jeder Bäckerei zu finden ist, sind die Heißwecken leider zum Geheimtipp geworden. Das süße Gebäck aus Milchbrötchen-ähnlichem Teig und mit viel Gewürzen verfeinert, wird traditionell aufgeschnitten und mit einer Creme aus Butter, Zucker und Zimt gefüllt. Einige lassen das Brötchen außerdem noch in Milch einweichen, bis es richtig schön matschig wird. Früher wurden die Dienstbot*innen übrigens mit Kissen und Korb ausgestattet zum Bäcker geschickt, damit das frische Gebäck auch bis zum Verspeisen durch die Herrschaften noch warm blieb.

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