Artvergnügen: 11 Ausstellungstipps, die ihr im Dezember in Hamburg nicht verpassen solltet
Im Dezember gibt es nur wenige neue Ausstellungseröffnungen in Hamburg. Dafür startet allerdings eine große Schau, die viele Besucher anlocken wird. Dafür gibt es aber die letzte Gelegenheit, einige lohnende Ausstellungen zu besuchen. Dabei sind auch einige gute Ausflugsziele für die Feiertage oder für den Elternbesuch.
1 Caspar David Friedrich – Kunst für eine neue Zeit
Im Dezember startet in der Kunsthalle eine Ausstellung, die ziemlich sicher in großer Besuchermagnet sein wird. Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich gibt es eine umfangreiche Werkschau des deutschen Künstlers, wie es sie lange nicht mehr gegeben hat. Ohnehin befinden sich bereits viele Werke Friedrichs in der Sammlung der Kunsthalle. Zur großen Ausstellung gibt es aber 60 Gemälde und 100 Zeichnungen zu sehen.
2 Sesamstraße – 50 Jahre Wer, wie, was!
Wir können es nur immer wieder sagen: Besucht diese Ausstellung! Nur noch bis Anfang Januar ist die Jubiläums-Ausstellung der Sesamstraße im Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen. Das ist die perfekte Gelegenheit für einen Ausflug mit der Familie zwischen den Feiertagen! In der Ausstellung gibt es einen großen Einblick in die Produktion der beliebten Serie. Noch nie zuvor waren so viele originale Puppen und Kostüme aus der Sendung an einem Ort versammelt. Außerdem lernen die Besucher*innen auch die kreativen Köpfe hinter der deutschen Version der Sesamstraße kennen.
3 Rosanna Graf - Ordinary Women – Carrier Bags of Friction
Die Künstlerin Rosanna Graf hat für das Hamburger Kunsthaus Video- und Soundinstallationen unter dem Titel "Ordinary Women – Carrier Bags of Friction" produziert. Für die Protagonistinnen ihrer Arbeit ließ sich die Künstlerin von Frauen inspirieren, die in den 70er-Jahren Bekanntheit erlangten. Dazu gehören beispielsweise Akteurinnen wie die RAF-Terroristin Susanne Albrecht, die deutsch-bolivianische Guerilla-Kämpferin Monika Ertl oder die Schauspielerin Ingrid van Bergen. Bundesweit sorgten sie für Schlagzeilen und schockierten mit Rache, Mord und Widerstand. Dabei steht über allem die Frage nach weiblicher Wut und Wirkmacht.
4 Geniale Frauen. Künstlerinnen und ihre Weggefährten
Viele herausragende Künstlerinnen, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert aktiv waren, stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung "Geniale Frauen. Künstlerinnen und ihre Weggefährten" im Bucerius Kunst Forum. Was heute in der Kunstgeschichtsschreibung oft vergessen wird, die Frauen waren bereits damals als Künstlerinnen sehr erfolgreich. Sie wurden Hofmalerinnen, Lehrende, Unternehmerinnen, aber auch Verlegerinnen und darüber hinaus mit höchsten Auszeichnungen versehen. Auch darum geht es in der Ausstellung.
5 Das Rathaus der Speicherstadt
Eine Premiere beim Artvergnügen: Zum ersten Mal empfehlen wir eine Ausstellung im Speicherstadtmuseum. Zugegeben, so oft gibt es dort auch keine Ausstellung. Vielmehr wird hier die Geschichte der Hamburger Speicherstadt umfassend präsentiert. Jetzt präsentiert das Museum zudem Fotos von Manfred Stempels, die das Rathaus der Speicherstadt in den Fokus rückt. Das Gebäude hat eine reiche Geschichte und beeindruckende Architektur. Der Bau, der heute die Unternehmenszentrale der HHLA ist, wurde 1904 fertiggestellt.
6 Tim Smith – In the World but Not of It – The Hutterites
Der kanadische Fotograf Tim Smith entführt mit seinen Fotos in eine fremde Welt, zu der nur wenige Zugang haben. Seine Bilder zeigen das Leben und den Alltag der Menschen in der Glaubensgemeinschaft der Hutterer. Innerhalb der Gemeinschaft pflegen sie eine Lebensweise, die vor Jahrhunderten üblich war. Deswegen erinnern sie auf den ersten Blick an die Amish-Community der USA. Heute leben über 45.000 Mitglieder*innen in zahlreichen Kolonien in Nordamerika.
7 Inspiration Japan: Die Sammlung Walter Gebhard
Das MK&G hat fleißig den Sammlungsbereich Ostasiatische Kunst angepasst. Zum Auftakt feiert das Museum die japanische Gestaltung: Erstmals zu sehen sind Malereien der Edo-Zeit (1615–1868), buddhistische Kalligrafien und Farbholzschnitte der 2021 erworbenen Privatsammlung Walter Gebhard. Über zwei Stockwerke gibt es Bilder, Handwerkskunst, Schmuck und Grafiken, die sich lohnen, sie auszuchecken!
8 Man and Mining
"Man and Mining" beleuchtet den Ressourcenabbau, der aktuell auf der ganzen Welt passiert. Dabei geht es zum einen um die Arbeit und die Folgen, die vor allem den Globalen Süden betreffen. Es geht aber auch um den Umgang der Kunst mit dem Thema. Zu sehen sind verschiedene künstlerische Positionen, von dem Künstlerkollektiv "Unknown Fields", Danny Franzreb, Johnny Haglund, Pieter Hugo, Lu Guang, Andrea Mancini, Lisa Rave, Sebastião Salgado und Gabriella Torres-Ferrer. Sie zeigen Tiefenbohrungen oder utopische Szenarien für die Zukunft.
9 Figur und Landschaft
Die Werke aus zwei Privatsammlungen sind in der Hamburger Kunsthalle im Rahmen der Ausstellung "Figur und Landschaft" zu sehen. Normalerweise wären die Bilder nur den Augen ihrer Besitzer*innen vorbehalten. Somit bietet die Ausstellung eine einmalige Gelegenheit, Landschaftsbilder italienischer, französischer, deutscher sowie einiger englischer Künstler*innen zu sehen. Darunter sicherlich auch einige, die sonst nicht so oft in den großen Kunstmuseen zu finden sind.
10 Eine Stadt wird bunt
Es ist die letzte Gelegenheit, die Ausstellung "Eine Stadt wird bunt" zu besuchen. Die beliebte Schau wirft einen Blick in die Geschichte der Straßenkunst in Hamburg. Genauer gesagt geht es um die Jahre 1980 bis 1999. So stehen insbesondere der Beginn der Kunstform und die Etablierung innerhalb der Popkultur im Mittelpunkt. Wegzudenken sind die Graffitis aus dem Stadtbild zumindest nicht mehr, denn sie sind mittlerweile ein fester Bestandteil Hamburgs.
11 Dix und die Gegenwart
Otto Dix war ein bahnbrechender Künstler und gehört zu den wichtigsten Malern des frühen 20. Jahrhunderts. Eine interessante neue Ausstellung in den Deichtorhallen beleuchtet sein Werk während der NS-Zeit. Dix wurde von den Nazis geächtet und boykottiert. Sein Werk "Der Krieg" war zentraler Bestandteil der Ausstellung "Entartete Kunst", die von den Nationalsozialisten organisiert wurde. In den Deichtorhallen wird das Schaffen von Otto Dix zudem in den Kontext moderner Kunst gesetzt.