11 spät-sommerliche Ausflugsziele im Hamburger Süden

"Ich fahr‘ doch nicht nach Bayern!" – Das ist die naserümpfende Reaktion vieler Hamburger*innen, wenn ich für Ausflugsziele Richtung Süderelbe schwärme. Der Süden Hamburgs hat aber trotz seines Schmuddel-Images ein paar richtig hübsche Spots zu bieten, die Viele (bisher) nicht auf dem Schirm haben. Meine Empfehlungen inklusive einiger Superlative kommen hier.

© Lutz Granert

1
Mit dem Rad zum Zollenspieker radeln

Etwa 13 Fahrradweg-Kilometer von Bergedorf entfernt liegt der Fähranleger Zollenspieker, der als südlichster Punkt Hamburgs gilt. Kein Wunder, denn wer auf der seit 1252 bestehenden Fährverbindung nach Hoopte über die Elbe setzt, ist in Niedersachsen. Ein Ausflugslokal mit historischem Ambiente hält für abgestrampelte Radler*innen Stärkungen bereit: Vom Alten Zollenspieker Fährhaus ist die alte Bausubstanz erhalten geblieben.

© Lutz Granert

2
Sich die Riepenburger Mühle anschauen

Auch historisch: Fast 700 Jahre hat Hamburgs älteste und größte erhaltene Kornwindmühle inzwischen auf dem Buckel – und dreht sich immer noch. An zwei Tagen in der Woche kann das Industriedenkmal besichtigt werden. Auf dem Areal befinden sich zudem die Kunsthandwerkerei für kreative Inspiration und das Café Molina, in dem ihr euch Freitag bis Sonntag ein properes Frühstück oder einfach nur einen Koffeinschub gönnen könnt.

© Lutz Granert

3
Die Aussicht von der Bunthäuser Spitze genießen

An dieser Landzunge trennen sich Norder- und Süderelbe, bevor sie etwa 15 Kilometer weiter bei Altona wieder zusammenfließen. Ab 1914 wies dem Schiffverkehr das Bunthäuser Leuchtfeuer den Weg. Heute ist der gerade einmal sieben Meter hohe und inzwischen restaurierte Leuchtturm ein beliebtes Ausflugsziel für Radler*innen. Auf einer kleinen Aussichtsplattform könnt ihr den Blick von Ochsenwerder über die Elbe bis nach Bullenhausen (Niedersachsen) schweifen lassen.

© Lutz Granert

4
700 seltene Pflanzenarten bestaunen im Naturschutzgebiet Heukenlock

Direkt nebenan lohnt sich auf einem schmalen, unscheinbaren Pfad (Länge: ca. 900 Meter) ein Abstecher in eine Natur-Idylle. Auf Sand und Schlick gedeihen direkt an der Süderelbe im urwaldähnlichen Naturschutzgebiet Heukenlock Röhricht und Auwald. Hier und im Naturschutzgebiet Schweensand am anderen Ufer sind etwa 700 zum Teil äußerst seltene Pflanzenarten zuhause – womit sie zu den biologisch vielfältigsten Flächen Hamburgs zählen.

© Lutz Granert

5
Bis nach Hamburgs Innenstadt blicken vom Energieberg

Eine ehemalige Mülledponie klingt erst einmal nicht nach einem verlockenden Ausflugsziel. Doch die 40 Meter hohe Altlast in Georgswerder wurde im Zuge eines Projekts für nachhaltige Stadtentwicklung bepflanzt und umgestaltet. Heute führt ein 900 Meter langer Rundweg einmal über den Hügel und vorbei an Windkraftanlagen. Auf der Gangway bietet sich ein 360 Grad-Panorama, auf dem ihr bis hinein ins Hamburger Stadtzentrum sehen könnt. Ein Informationszentrum am Fuße des Hügels informiert über das Potenzial erneuerbarer Energien.

© Lutz Granert

6
Sich im Inselpark Wilhelmsburg austoben

Willkommen in der "grünen Lunge" Wilhelmsburgs! Auf einer Fläche von 85 Hektar gibt es viel zu entdecken. Farbenfrohe Blumenkübel in Schiffform bestaunen, im bel(i)ebten Biergarten des Lokals Willi Villa anstoßen, eine drei Kilometer lange Kanurundtour über die Wasserläufe paddeln oder im HanseRock-Hochseilgarten klettern: Vieles ist möglich. Und auf den modernen Abenteuerspielplätzen "geheimnisvolle Insel" und "Wüstenwellen" wurden nicht nur Kinder gesichtet...

© Lutz Granert

7
Den Neuländer See umrunden oder drauf wakeboarden

Hamburgs zweitgrößter See war früher eine Kiesgrube. Nach der Renaturierung kann er heute komplett umrundet werden. Die Wiesenflächen direkt am Ufer sind zwar weitläufig, doch Baden ist nicht erlaubt (Landschaftsschutzgebiet). Na ja, nicht ganz: Am Westufer versuchen sich wagemutige Wasserratten auch bei kühleren Temperaturen am Wasserskilift. Wer seine Skills auf dem Wakeboard nicht selbst unter Beweis stellen und – mit etwas Pech – baden gehen möchte, kann sich in trockener Distanz auf der Terrasse des angeschlossenen Lokals an den Fehlversuchen erheitern.

© Lutz Granert

8
Den Container Terminal beobachten am Moorburger Elbdeich

"Warum sollte ich von Finkenwerder nach Harburg radeln?" Gute Frage. Anreiz: Ihr kommt mit wenigen Metern Umweg an zwei direkt nebeneinander liegenden Aussichtspunkten vorbei, an denen ihr Hafenluft schnuppern könnt. Auf der Anhöhe des Moorburger Elbdeichs nahe der Süderelbe habt ihr windgeschützt durch Bäume und Sträucher auf mehreren Bänken die rege Geschäftigkeit des HHLA Container Terminals Altenwerder (CTA) im Blick, das zu den modernsten weltweit zählt.

© Lutz Granert

9
Wandern gehen an der Kärtner Hütte

Fun Fact: Bis 1978 hatte Hamburg einen Skilift – im Wintersportgebiet des Höhenzugs Harburger Berge. Ehemalige Talstation: die mit historischem Wintersportgerät und Sennerzubehör liebevoll eingerichtete Kärtner Hütte. Das Ausflugslokal ist wegen Umbauarbeiten nach Pächterwechsel derzeit geschlossen, dient aber mit einem Wanderparkplatz vor der Holztür und einer Bushaltestelle um die Ecke als idealer Ausgangspunkt oder Ziel für Wanderungen oder Mountainbike-Abfahrten. Es gibt zahlreiche präparierte Trails in der Nähe.

© Lutz Granert

10
Die Alpen Hamburgs erkunden am Hasselbrack

Wo wir schon bei den "Alpen Hamburgs" sind: Gipfelstürmer*innen kommen am Hasselbrack mitten im Wald nicht vorbei. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass der mit 116 Metern über dem Meeresspiegel höchste Punkt Hamburgs direkt an der Grenze zu Niedersachsen liegt. Markierte Wanderwege führen nicht zu ihm – die Challenge für einen Logbucheintrag im Geocache neben ihm ist umso größer. Tipp: Von der Bushaltestelle Waldfrieden (Kehre) in Neugraben und vorbei am Moisburger Stein sind es nur 2,7 Kilometer – wenn ihr den Weg findet.

  • Hasselbrack , 21149 Hamburg
© Lutz Granert

11
Die lilane Besenheide bestaunen in der Fischbeker Heide

Eines der größten Naturschutzgebiete Hamburgs befindet sich im äußersten Südwesten. Am Fischbektal startet für Wanderbegeisterte nicht nur der 223 Kilometer lange Heidschnuckenweg: Im August und September verwandelt die hier wachsende Besenheide den kargen Sandboden in ein lila Farbenmeer. Tipp: Auf dem 7,3 Kilometer langen Rundweg Heideschleife Fischbeker Heide bietet sich von der Aussicht Elbtal ein schöner Blick Richtung Blankenese.

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