Konzertvergnügen: 11 Konzerte, die ihr im November nicht verpassen solltet
Der Herbst ist da und der Winter kommt. Was gibt es dabei Schöneres, als es sich in Hamburgs Clubs und Konzerthallen gemütlich zu machen? Im November stehen viele interessante und spannende Künstler*innen auf den Bühnen der Hansestadt. Und so viel sei schon einmal versprochen: Das Programm ist vielseitiger als das Wetter in diesem Monat.
1. Courtney Barnett
Die Australierin Courtney Barnett steht für entspannte Gitarrenmusik wie kaum eine andere. Seit 2015 begeistert sie ihre Zuhörer mit Slacker-Hymnen wie Avant Gardener oder Depreston. 2019 kam ein fantastisches Unplugged-Konzert dazu und jetzt ist sie auch endlich wieder in Europa unterwegs. Ihre Bühnenpräsenz ist geprägt von einer Mischung aus Leidenschaft und einer gesunden Scheißegal-Attitüde.
Übel und Gefährlich | Feldstraße 66, 20359 Hamburg | 2. November | 21 Uhr | Eintritt: 34,80 Euro | Mehr Info
2. Albert Schweitzer Jugendorchester
Der Einstieg in klassische Musik ist nicht ganz leicht. Die oft konservative Inszenierung und ein verklemmtes Publikum tragen zur Hemmschwelle bei. Wer trotzdem einmal reinschnuppern möchte, kann dies perfekt beim Konzert des Albert Schweitzer Jugendorchesters in der Laeiszhalle machen. Die Musiker*innen sind zwischen 13 und 25 Jahre alt – das macht das ganze schonmal etwas unverkrampfter. Sie spielen unter anderem "Aus der neuen Welt" von Antonín Dvořák. Die Sinfonie ist sehr kurzweilig und kommt einer Filmmusik sehr nahe. Die altehrwürdige Laeiszhalle bietet den dafür passenden Rahmen. Also der perfekte Einstieg für alle, die schon immer einmal ein klassisches Konzert besuchen wollten, sich aber bisher nicht getraut haben.
Laeiszhalle | Johannes-Brahms-Platz, 20355 Hamburg | 5. November| 20 Uhr | Eintritt: 20,70 Euro | Mehr Info
3. Bohren und der Club of Gore
Manchmal sollte man sich den Herbstgefühlen einfach komplett hingeben. Der perfekte Soundtrack dafür kommt von Bohren und der Club of Gore. Die Doom-Jazz-Combo spielt im Kampnagel. Zum Tanzen ist das ganz sicher nichts, denn Doom-Jazz bedeutet vor allem langsame Melodien. Das macht das Konzert aber nicht weniger besuchenswert. Denn Bohren und der Club of Gore haben dieses Genre perfektioniert und präsentieren einen Sound, der direkt aus David Lynchs "Twin Peaks" stammen könnte.
Kampnagel | Jarrestraße 20, 22303 Hamburg |6. November | 20 Uhr | Eintritt: 26 Euro | Mehr Info
4. Alt-J
Alt-J haben sich seit ihrem Überraschungserfolg 2012 dramatisch weiterentwickelt. Viel ausgereifter klingen sie auf ihrem fantastischen Album "The Dream", das 2021 erschienen ist. Dem von perkussiven Klängen und sanften Gitarren geprägten Stil sind Alt-J aber trotzdem treu geblieben. Die größte Entwicklung der Band hat allerdings auf der Bühne stattgefunden, viel selbstsicherer treten sie heute auf. Das macht sich natürlich auch in der Show bemerkbar. An dieser Stelle sei nicht zu viel verraten, aber die Band hat sich für ihre Bühne etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
Alsterdorfer Sporthalle | Krochmannstraße 55, 22297 Hamburg | 7. November | 20 Uhr | Eintritt: 53,05 Euro | Mehr Info
5. Fortuna Ehrenfeld
Fortuna Ehrenfeld ist bereits seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil der deutschsprachigen Indie-Szene. Dabei ist es bereits erfrischend, dass sie eben nicht aus Hamburg, Stuttgart oder Berlin kommen, wie so viele andere Genre-Kollegen. Erst vor wenigen Tagen erschien ihr Live-Album aus der Kölner Philharmonie, auf dem sie beweisen, wie intim und berührend ihre Shows sein können. Mit ehrlichen Texten und eingängigen Melodien begeistern sie ihr Publikum.
Knust | Neuer Kamp 30, 20357 Hamburg | 9. November | 20 Uhr | Eintritt: 25,15 Euro | Mehr Info
6. Wolf Alice
Das letzte große Konzert in der Großen Freiheit 36 ist schon lange her. Während der Coronazeit hat sich der Besitzer mit Verschwörungstheorien zur Pandemie ins Abseits gebracht und war von der restlichen Clubszene isoliert. Veranstalter boykottierten die Große Freiheit komplett. Jetzt gibt es neue Besitzer, die einen frischen Start wagen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die legendäre Hamburger Konzertlocation von der Krise erholen kann. Wolf Alice bietet die perfekte Gelegenheit, der Großen Freiheit 36 endlich wieder einen Besuch abzustatten. Die Band um die charismatische Sängerin Ellie Rosswell vereint verschiedene Stilrichtungen der Rockmusik zu einem runden Gesamtpaket, das die Bühne der Großen Freiheit 36 angemessen wieder mit Leben füllen wird.
Große Freiheit 36 | Große Freiheit 36, 22767 Hamburg | 11. November | 19 Uhr | Eintritt: 35,50 Euro | Mehr Info
7. Sudan Archives
Brittney Denise Parks hat sich das Geigespielen nach Gehör beigebracht. Als wäre das nicht schon beeindruckend genug, gibt die Künstlerin, die besser unter dem Namen Sudan Archives bekannt ist, dem traditionellen Instrument eine ganz neue Richtung. Gemischt mit elektronischen Klängen und feministischen Texten befreit sie die Geige von ihrem angestaubten Image. Auf der Bühne präsentiert sie das mit einer visuell beeindruckenden Show.
Übel und Gefährlich | Feldstraße 66, 20359 Hamburg | 14. November | 20 Uhr | Eintritt: 27,15 Euro | Mehr Info
8. Kakkmaddafakka
Wer in den vergangenen zehn Jahren häufiger das Dockville besucht hat, wird sicherlich auch noch Kakkmaddafakka kennen. Die norwegische Indie-Band war quasi Dauergast auf dem Hamburger Festival und gehörte damals zu den Publikumslieblingen. Mit ihrem sehr leicht tanzbaren Indie-Rock sorgten sie stets für Partylaune. Das soll jetzt im November in der Fabrik in Ottensen nicht anders sein. Die perfekte Gelegenheit, sich den Herbstblues von der Seele zu tanzen.
Fabrik | Barnerstraße 36, 22765 Hamburg | 21. November | 20 Uhr | Eintritt: 29,45 Euro| Mehr Info
9. Kae Tempest
Kae Tempest identifiziert sich selbst als nicht binäre Person. Viele der Songs von Kae Tempest sind als Gedichte definierbar. Klare, moderne Lyrik, die sich mit der britischen Gesellschaft auf kritische Weise auseinandersetzen. Die musikalische Seite von Kae Tempest ist dabei immer weiter gewachsen, der Sound ist heute viel reifer und ausgeklügelter als noch zu Beginn der Karriere. Aber heute wie damals beeindrucken Kae Tempest ihre Zuschauer mit einer kraftvollen Ausstrahlung.
Mojo Club | Reeperbahn 1, 20359 Hamburg | 23. November | 20 Uhr | Eintritt: 37,25 Euro | Mehr Info
10. Die Nerven
Deutschlands wütendste Band ist zurück. Die Nerven um Max Rieger, der mittlerweile als Produzent an unzähligen erfolgreichen Projekten der deutschen Musiklandschaft beteiligt ist, stehen wieder auf den Club-Bühnen. Die Nerven mischen Post-Punk, der direkt aus finsteren britischen Clubs der 80er-Jahre stammen könnte, mit aktuellen Texten. Verpassen sollte man das nicht. Denn die drei Musiker sind laut und sorgen für eine intensive Show, die man so schnell nicht wieder vergessen wird.
Übel und Gefährlich | Feldstraße 66, 20359 Hamburg | 29. November | 20 Uhr | Eintritt: 23,46 Euro | Mehr Info
11. Billy Talent
Ach, die gute alte Zeit der 2000er-Rockmusik. Sie ist sicherlich etwas in Vergessenheit geraten. Aber seid mal ehrlich, in wie vielen eurer Teenie-Zimmer lief die Musik von den Strokes, Kooks, Linkin' Park oder eben Billy Talent? Wer diese Zeit wieder aufleben lassen möchte, hat in der Sporthalle die Gelegenheit dazu. Mit auf Tour sind die zu Billy Talent perfekt passenden Künstler Frank Turner und Pabst. Einem glücklichen, verschwitzten Nostalgieabend steht also nichts im Wege.
Alsterdorfer Sporthalle | Krochmannstraße 55, 22297 Hamburg | 30. November | 19 Uhr | Eintritt: 54,05 Euro | Mehr Info