Konzertvergnügen: 11 Konzerte, die ihr im Oktober nicht verpassen solltet
Es gibt viel Nachholbedarf in den Konzerthallen und Clubs Hamburgs. Das ist auch im Oktober spürbar. Auf den kleinen und großen Bühnen gibt es ein sehr abwechslungsreiches Programm. Mit dabei sind Weltstars, aber auch Künstler*innen, die es sich noch zu entdecken lohnt. Egal ob ihr Fans von Hip Hop-Beats oder melancholischen Lyrics seid, sich für diese 11 Konzerte fix Tickets zu organisieren, lohnt sich auf jeden Fall!
1. Àsgeir
Musiker*innen aus Island schaffen es immer wieder, dass ihre Herkunft am Klang zu erkennen ist. So ist es auch bei Àsgeir. Bereits vor zehn Jahren gelang dem heute 30-Jährigen der Durchbruch mit seinem stimmungsvollen Debüt-Album. Damals noch mit Texten auf isländisch. Das darauffolgende Werk In the Silence machte ihn anschließend weit über die Grenzen der kleinen Insel bekannt. Seitdem begeistert er uns mit verträumten und gleichzeitig modernen Folk-Songs, die eine Sehnsucht nach nebligen Hügeln und unendlichen Landschaften wecken, wie sie nur auf Island zu finden sind.
Markthalle | Klosterwall 11, 20095 Hamburg | 1. Oktober | 20 Uhr | Eintritt: 30,15 Euro | Mehr Info
2. Zugezogen Maskulin
Grim 104, der erst kürzlich mit Imperium ein fantastisches Solo-Album produzierte, in dem er das Geschichtenerzählen im Deutschrap auf ein neues Level brachte, und Testo, der vor wenigen Monaten ein autobiographisches Buch über seine Kindheit in Ostdeutschland veröffentlichte, bilden gemeinsam das Duo Zugezogen Maskulin. Die beiden verwehren sich gemeinsam der Protzkultur, die ansonsten den deutschen Hip-Hop prägt. Sie erzählen in ihren wütenden Songs stattdessen vom Aufwachsen auf dem Land zwischen Nazis und Tristess oder dem Kampf um Anerkennung in der Großstadt. Diese Energie bringen sie auch auf die Bühne mit ihren gefeierten Live-Shows.
Übel und Gefährlich | Feldstraße 66, 20359 Hamburg | 7. Oktober | 20 Uhr | Eintritt: 28,20 Euro | Mehr Info
3. José Gonzáles
Das Kampnagel wird diesen Herbst 40 Jahre alt und das wird natürlich mit einem großen und vor allem spannenden Programm gefeiert. Dazu gehören natürlich auch Konzerte. Besonders hervorzuheben ist der Auftritt von José Gonzáles. Der Schwede hat sich trotz seiner eher ruhigen Musik weltweit einen Namen gemacht. Atmosphärisch und melancholisch sind die Gitarrenstücke von José Gonzáles. Perfekt geeignet also für die stimmungsvolle Kulisse des Theaters Kampnagel.
Kampnagel | Jarrestraße 20, 22303 Hamburg | 10. Oktober | 20 Uhr | Eintritt: 44,95 Euro | Mehr Info
4. The Düsseldorf Düsterboys
Welch freche Lüge! Die Düsseldorf Düsterboys kommen eigentlich aus Mainz und Essen. Das zeigt auch direkt, dass nicht alles bei der Band so ernst zu nehmen ist. Ihre Musik klingt oft monoton und minimalistisch, die Texte sind verspielt, melancholisch und zugleich aufheiternd und humorvoll. Das erschließt sich nicht immer direkt beim ersten Hören, und es gibt in der Musik der Düsterboys, deren Mitglieder auch einen großen Teil der ebenfalls fabelhaften Band International Music ausmachen, viel zu entdecken. Am 7. Oktober erscheint ihr neues Album und kurz darauf spielen sie im Kampnagel.
Kampnagel | Jarrestraße 20, 22303 Hamburg | 11. Oktober | 20 Uhr | Eintritt: 20 Euro | Mehr Info
5. Eivør
Musikerinnen von den Faröer-Inseln gibt es nicht so viele. Schnell wird auch klar, dass Eivør seit mittlerweile mehr als 20 Jahren keinen gewöhnlichen Pop macht. Nicht grundlos wird sie auch die färöische Björk genannt, was schon ein starkes Statement ist - aber nicht unverdient. Zusätzliche Bekanntheit erlangte Eivør zuletzt mit ihrem Beitrag zur Netflix-Serie Last Kingdom. Noch mehr lohnt sich ihr grandioses Live-Album, das im vergangenen Jahr erschien. Dieses gibt auch einen guten Vorgeschmack auf das, was die Besucher im Mojo Club erwartet.
Mojo Club | Reeperbahn 1, 20359 Hamburg | 12. Oktober | 20 Uhr | Eintritt: 28 Euro | Mehr Info
6. Kendrick Lamar
In den vergangenen Jahren gab es wohl nur wenige Künstler, die so politisch waren wie Kendrick Lamar, und dabei gleichzeitig noch einen riesigen Einfluss auf die Popkultur hatten. Klar ist auf jeden Fall, dass Kendrick Lamar zu den größten und wichtigsten Künstlern unserer Zeit gehört. Natürlich braucht er für seine Show auch eine große Bühne, leider ist es die wenig stimmungsvolle Barclays Arena. Allerdings sollte man sich die Gelegenheit, Kendrick Lamar live zu sehen, trotzdem nicht entgehen lassen. Seine Shows sind einzigartig und sehr oft hat sich Lamar bisher noch nicht auf deutschen Bühnen blicken lassen.
Barclays Arena | Sylvesterallee 10, 22525 Hamburg | 13. Oktober | 19.30 Uhr | Eintritt: ab 65,90 Euro | Mehr Info
7. Dagobert
Dagobert macht Schlagermusik. Aber das ist kein Grund, jetzt hier mit dem Lesen aufzuhören. Denn Lukas Jäger, der gebürtig aus der Schweiz kommt, macht unter seinem Künstlernamen Dagobert in Berlin die wohl interessanteste Schlagermusik Deutschlands. Diesen Superlativ hat sich der Musiker durchaus verdient, denn so schafft er es, mit seinen intelligenten Arrangements und witzigen Texten vor allem Schlagermuffel zu begeistern. Nicht grundlos steht er auf der Bühne des Molotows, diese ist schließlich nicht wirklich dafür bekannt, eine Heimat für Schlagermusiker zu sein.
Molotow Musikclub | Nobistor 14, 22767 Hamburg | 14. Oktober | 19 Uhr | Eintritt: 20 Euro | Mehr Info
8. Die Sterne
Kaum eine Band hat das Genre Hamburger Schule mehr geprägt als Die Sterne. Folgerichtig kommen sie auch mit ihrem neuen Album Hallo Euphoria ins Übel und Gefährlich. In ihrer mehr als dreißigjährigen Bandgeschichte haben die Musiker um Frontmann Frank Spilker immer wieder mutige Experimente gewagt und ihren Stil immer weiter entwickelt. Trotzdem sind der Wiedererkennungswert und die treue Fangemeinde nie verloren gegangen. So lohnt es sich auch noch, 2022 auf ein Konzert von den Sternen zu gehen.
Übel und Gefährlich | Feldstraße 66, 20359 Hamburg | 21. Oktober | 20 Uhr | Eintritt: 27,95 Euro| Mehr Info
9. Placebo
Placebo gehören ohne Frage zu den ganz großen Bands der Indie- und Alternativemusik. Schon in den 90er-Jahren widmeten sie sich in ihren Songs Themen wie sexueller Identität, psychischen Problemen und dem ganz großen Weltschmerz. Das hat sich auch 2022 nicht geändert. Nach einer langen Pause sind sie mit einem neuen Album und einer Tour wieder zurück. Viele haben offensichtlich darauf gewartet, denn das Konzert in der Barclays Arena ist schon fast ausverkauft. Ein paar Plätze gibt es aber noch.
Barclays Arena | Sylvesterallee 10, 22525 Hamburg | 22. Oktober | 20 Uhr | Eintritt: 55,25 Euro | Mehr Info
10. Alfa Mist
Der junge Brite Alfa Mist vereint die wundervollen Harmonien des Jazz mit modernen Klängen aus Hip-Hop und Elektronik wie kaum ein anderer Musiker. Manchmal sind es traumhafte Instrumentalstücke, in die sich der Zuhörer fallen lassen kann, und dann sind es wieder aufrüttelnde Rapzeilen oder sogar Gedichte, die er in seine Shows einbaut. Mit dabei sind immer verschiedene Gastmusiker*innen und eine talentierte Band. Der Stil von Alfa Mist passt zudem perfekt in den atmosphärischen Mojo Club, direkt unter der Reeperbahn.
Mojo Club | Reeperbahn 1, 20359 Hamburg | 27. Oktober | 19 Uhr | Eintritt: 23 Euro | Mehr Info
11. The Libertines
Peter Doherty wurde viele Jahre lang missverstanden und durch die Klatschpresse als drogensüchtiger Skandalrocker gereicht. Dieses Leben hat er seit ein paar Jahren hinter sich gelassen. Jetzt wird noch viel mehr deutlich, was Peter Doherty wirklich ist: ein genialer Songwriter und Musiker. Ziemlich roh und rockig wird es mit seiner ersten Band The Libertines, die Anfang der 2000er-Jahre zwei Meilensteine des britischen Gitarrenrocks herausbrachte. Nach vielen Krisenjahren und der gefeierten Wiedervereinigung, sind sie jetzt wieder öfter auf den Bühnen Europas zu sehen. Nach Hamburg haben es Peter Doherty und Carl Barat aber lange nicht mehr gemeinsam geschafft. Es lohnt sich also absolut, die beiden auf der Bühne zu erleben. Bei den zahlreichen Indie-Hymnen, die sie geschaffen haben, stimmen die treuen Fans bei jedem Song lautstark mit ein.
Edel Optics Arena | Kurt-Emmerich-Platz 10-12, 21109 Hamburg | 28. Oktober | 20 Uhr | Eintritt: 49,90 Euro | Mehr Info