Artvergnügen: 11 Kunsttipps, die ihr im Oktober nicht verpassen solltet

Die Blätter fallen, die Temperaturen sinken, aber die Ausstellungen nehmen jetzt so richtig an Fahrt auf. Was gibt es Schöneres, als sich an einem ungemütlichen Herbsttag mit Freund*innen zu verabreden und auf Streifzug durch Hamburgs Ausstellungsorte zu gehen? Ob abstrakte Malerei, der Griff nach den Sternen oder junge Talente: Der Oktober begrüßt euch mit einer großartigen Auswahl an vielfältigen Ausstellungen.

Los Angeles, Moskau, Mumbai, New York, São Paulo oder deutsche Städte wie Berlin oder Hamburg: Obdachlosigkeit ist überall. Die neue Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe widmet sich dem Thema und fragt, wie über Architektur neue und würdevolle Lösungen für obdachlose Menschen und innovative Perspektiven für die Stadt geschaffen werden können.

Diesmal steht nicht eine Kunstform oder ein*e Künstler*in im Fokus der neuen Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle, sondern eine Zahl. Ob vier Himmelsrichtungen, vier Elemente oder das Viereck mit seinen — natürlich — vier Seiten: Die Zahl ist in unserem Alltag oder in unserem Verständnis von Kultur und Natur allgegenwärtig. In der Ausstellung erwarten euch bekannte und unbekannte Werke, bereits gezeigte Arbeiten und noch nie präsentierte sowie neue und alte Kunst aus dem Bestand der Hamburger Kunsthalle.

Wer Lust hat, im Herzen der Hamburger HafenCity in ein Stück Hafengeschichte einzutauchen, sollte die aktuelle Sonderausstellung des Internationalen Maritimen Museums besuchen. Hier wird die umfangreiche Geschichte der Hamburg Süd als zweitgrößte deutsche Linienreederei von ihrer Gründung am 4. November 1871 bis zur Gegenwart erzählt. In der Ausstellung werden die wichtigsten internationalen Ereignisse der letzten 150 Jahre betrachtet. Heute gehört die Reederei zu den zehn größten Container-Reedereien der Welt und wird dank internationaler Leihgaben im Museum erfahrbar gemacht.

Der spanische Künstler Misterpiro stellt neue Arbeiten auf St. Pauli aus. In seinen Werken kombiniert er gekonnt die Techniken von Graffiti und Aquarell und gestaltet warme und bunte Farbwelten. Improvisation ist das Herzstück seiner Technik, bei der er die Aggressivität von Sprühfarbe und die Sanftheit von Aquarellfarben auf einer Reihe von verschiedenen Trägermaterialien kombiniert.

Laut und schrill: Das sind die Arbeiten des Leipziger Künstlerduos Doppeldenk. So bunt und spielerisch die Arbeiten wirken, so sehr nehmen Marcel Baer und Andreas Glauch — die kreativen Köpfe des Duos — kritisch die Alltagswelt unter die Lupe. Wer sich für Pop- und Subkultur interessiert, sollte sich ihre Ausstellung in der Affenfaust Galerie im Zentrum von St. Pauli nicht entgehen lassen.

Ihr habt Lust, bei eurem nächsten Ausstellungsbesuch junge Hamburger Künstler*innen kennenzulernen? Dann seid ihr im Kunsthaus genau richtig, denn dort könnt ihr die Arbeiten der vielfach ausgezeichneten und jungen Künstlerin Leyla Yenirce entdecken. Ihre erste Einzelausstellung bietet einen spannenden Blick in ihre künstlerische Praxis. Multimedial setzt sich Leyla mit der Repräsentation von Widerstand sowie kulturellen, medialen und militärischen Dominanzstrukturen auseinander oder thematisiert Lebensgeschichten von unterschiedlichen Frauen, die in extremen Missständen wirkten.

Mariola Brillowska ist in Polen geboren und aufgewachsen und arbeitet heute als bildende Medien- und Performancekünstlerin sowie Autorin, Regisseurin und Produzentin. Mit 20 Jahren ging sie nach Deutschland, wo sie Freie Kunst an der HfbK Hamburg studierte und von 2005-13 Kunstprofessorin in Offenbach/Main war. In der Ausstellung präsentiert Mariola Brillowska ihre aktuellsten Zeichnungen, Malereien und Videos. Die Künstlerin hat als Kind im eigenen Garten Blumen gezüchtet, von denen sie die flashige Wirkung der komplementären Farben lernte und das Spiel mit Neonfarben und Formen jetzt in neue Arbeiten übersetzt.

Neuerwerbungen und Auftragsarbeiten für die Sharjah Biennale und die Stiftung lieferten den Startschuss für die Sammlung der Sharjah Art Foundation, die jetzt im Herbst in den Deichtorhallen präsentiert wird. Inzwischen ist sie zu einer der herausragendsten Sammlungen der Golfregion herangewachsen. Thematisch setzt sich die Ausstellung mit der Frage auseinander, was Heimat(en) zwischen Sehnsucht und Zugehörigkeit von Künstler*innen verschiedener Diasporagruppen bedeuten.

Beim Blick in den Himmel und bei den großartigen Aufnahmen der NASA von Planeten und Milchstraße erscheinen Menschen und Erdkugel nichtig und klein. Im Barmbeker Museum der Arbeit könnt ihr im Herbst auf Zeitreise im Weltall gehen: Euch erwartet eine multimediale und interaktive Ausstellung, die mit euch auf die Suche nach der Antworten geht. Was passierte beim Urknall und wie hat sich das Universum in den 13 Milliarden Jahren seither entwickelt?

Der Weg ist das Ziel, sagt man bekanntermaßen. Aber wo ist eigentlich das Ziel? Im Altonaer Museum bekommen Groß und Klein mit der neuen Ausstellung eine spannende Möglichkeit, mehr über Navigation und Orientierung zu lernen. An Mitmachstationen könnt ihr Techniken von Kartenlesen bis Kompass einstellen selber ausprobieren. Dazu gibt es historische Objekte zu bestaunen und spannende Geschichten zu hören: Wofür braucht man ein Handlot, was kann man von einer Seekarte ablesen und wie weiß das Navi eigentlich, wo ich bin?

Seit 1981 zeichnet die Behörde für Kultur und Medien mit der Vergabe von Arbeitsstipendien jährlich zehn besonders herausragende künstlerische Positionen aus und unterstützt bildende Künstler*innen dabei, sich nach Beendigung ihrer Ausbildung künstlerisch weiterzuentwickeln, neue Projekte zu verfolgen und Netzwerke aufzubauen. In der Harburger Sammlung Falckenberg präsentieren die zwanzig Künstler*innen aus den Jahren 2020 und 2021 eine Auswahl ihrer Arbeiten.