Artvergnügen: 11 Kunsttipps, die ihr im April nicht verpassen solltet
Der Frühling klopft an die Tür! Das heißt: mehr Sonne, mehr Wärme und natürlich auch mehr Kultur. Wir haben 11 Tipps für den April, bei dem sich Ausstellungsbesuche mit kleinen Spaziergängen zwischen den Museen und Ausstellungshäusern entlang an Hamburgs Sehenswürdigkeiten wunderbar verbinden lassen. Etwa bei dem MK&G und dem Kunstverein, die beide nah an der HafenCity und der Elbe liegen. Oder wie wäre es mit einem Besuch in der Kunsthalle und dem Bucerius Kunst Forum, den man mit frischer Luft an der Alster verknüpft?
1. Made in China! Porzellan
Made in China – dieses Label ist in der heutigen Warenwelt allgegenwärtig. Der unübertroffene Exportschlager aus China: Porzellan. Trotz 3000-jähriger Tradition erzielen chinesische Porzellane selbst heute noch Rekordsummen. 36 Millionen US-Dollar zahlte ein Milliardär aus Shanghai im Jahr 2014 für einen „Chicken Cup“, ein Schälchen aus dem 15. Jahrhundert. Was macht Porzellan so besonders, dass es Menschen seit Jahrtausenden fasziniert? Dieser Frage geht das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) in der Ausstellung mit 180 Exponaten aus der Sammlung nach.
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) | Steintorplatz, 20099 Hamburg | bis 20. August 2023 | Dienstag–Sonntag: 10–18 Uhr; Montag: geschlossen; Donnerstag: 10–21 Uhr | Eintritt regulär 12 Euro; ermäßigt 8 Euro; Donnerstag: ab 17 Uhr 8 Euro; unter 18 Jahre frei | Mehr Info
2. Von Mischwesen. Skulptur in der Moderne
Seit über 20 Jahren zeigt die Hamburger Kunsthalle erstmals wieder eine thematische Skulpturen-Ausstellung. Rund 25 Werke international renommierter Bildhauer*innen, wie Julio González, Karl Hartung, Marino Marini sowie Henry Moore könnt ihr besuchen. Von handtellergroßen Objekten bis überlebensgroße Figuren aus Bronze, Stahl, Messing oder Marmor: Die ausgewählten Skulpturen führen dich in bedrohliche Welten von Absurdität und Surrealität.
Hamburger Kunsthalle | Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg | ab 25. April 2022 | Dienstag– Sonntag: 10–18 Uhr, Montag: geschlossen, Donnerstag: 10–21 Uhr | Eintritt regulär 14 Euro; ermäßigt 8 Euro | Mehr Info
3. Freilichtmuseum Kiekeberg
Bei welchem Ort lässt sich Frühling, Sonne und Museumsbesuch besser verbinden als im Freilichtmuseum am Kiekeberg? Ob eine Zeitreise in das bäuerliche Leben von vor 200 Jahren anhand alter Wohnräume in reetgedeckten Häusern, oder ein Besuch des Agrariums, das die Entwicklung der Landwirtschaft beleuchtete. Auf dem 12 Hektar großen Areal des Museums erwarten euch sowohl alte Scheunen, Speicher und historische Gebäude als auch viele tierische Bewohner.
Stiftung Freilichtmuseum am Kiekeberg, Am Kiekeberg 1, 21224 Rosengarten-Ehestorf | Dienstag–Freitag: 9–17 Uhr, Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen: 10–18 Uhr, Montag: geschlossen|Eintritt 9 Euro; Besucher*innen unter 18 Jahren frei| Mehr Info
4. Was konnten sie tun? Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939–1945
Manche Menschen verbreiteten Informationen ausländischer Rundfunksender, druckten Flugblätter und verteilten sie. Andere halfen verfolgten Jüd*innen, Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen. Und einige versuchten, Hitler zu stürzen, um seine verbrecherische Herrschaft und den Krieg zu beenden. Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig die Formen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus waren und erzählt die Geschichten von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Dietrich Bonhoeffer, der Weißen Rose und vielen mehr.
Museum für Hamburgische Geschichte | Holstenwall 24, 20355 Hamburg | 20. April bis 6. Juni 2022 | Montag & Mittwoch–Freitag: 10–17 Uhr; Samstag–Sonntag: 10–18 Uhr; Dienstag: geschlossen | Eintritt regulär 9,50 Euro; ermäßigt 6 Euro; Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt | Mehr Info
5. Bilderinflation
In den 1970er-Jahren setzte sich Ludwig Schönherr mit der Rolle des Fernsehens im Alltag auseinander. Er kontaktierte Sender in den USA und in Deutschland und zog wissenschaftliche Analysen zurate, um Informationen über die Auswirkungen des Fernsehens auf die Zuschauenden einzuholen. Auch heute noch werden wir jeden Tag von Bildern bombardiert und abgelenkt. Sei es durch Werbung, Urban Screens oder soziale Medien. Schönherrs Fotografieprojekt Bilderinflation (1978) beschäftigt sich mit dem inflationären Flimmern der Bilder, die seit der Verbreitung des Fernsehens Ende der 1960er- Jahre in immer mehr Haushalten zu erleben waren.
Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23, 20095 Hamburg | bis 1. Mai 2022 | Dienstag bis Sonntag: 12–18 Uhr | Eintritt regulär 5 Euro; ermäßigt 3 Euro | Mehr Info
6. Minimal Art
Minimal Art entstand in den 1960er-Jahren als Gegenbewegung zum Abstrakten Expressionismus. Künstler wie Carl Andre, Dan Flavin, Donald Judd und Sol LeWitt rebellierten gegen jegliches Subjektive, Symbolische und Illusionistische. Durch die reduzierte Formensprache, die Verwendung neuartiger, industriell gefertigter Materialien und einem hohen Maß an Oberflächenästhetik revolutionierten sie die Kunst. Das Bucerius Kunst Forum führt euch durch die Minimal Art und stellt US-amerikanische und deutsche Vertreter*innen gegenüber.
Bucerius Kunst Forum | Rathausmarkt 2, 20095 Hamburg | bis 24. April 2022 | Täglich: 11–19 Uhr; Donnerstag: 11–21 Uhr | Eintritt regulär 9 Euro; ermäßigt 6 Euro; montags (außer Feiertags) 6 Euro | Mehr Info
7. I Offer You a Journey Without Direction, Uncertainty and No Sweet Conclusion
War Kontrolle nicht auch schon vor der Pandemie eine Illusion? Der Kontrollverlust, der sich mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie eingestellt hat, ist Ausgangspunkt für die Gruppenausstellung in Harburg. Das Gefühl von Unsicherheit und die Erkenntnis, die eigenen Pläne, – private, berufliche, gesellschaftliche – nicht mehr in der Hand zu haben, prägen unser aktuelles Leben. Die Ausstellung zeigt künstlerische Positionen, die sich dem Thema Reise als Moment der Ungewissheit, des Ausgeliefertseins oder Festsitzens nähern.
Kunstverein Harburger Bahnhof, Im Fernbahnhof über Gleis 3 & 4 Hannoversche Straße 85, 21079 Hamburg | bis 15. Mai 2022 | Mittwoch–Sonntag: 14–18 Uhr | Eintritt frei | Mehr Info
8. Farbe trifft Landkarte
Dank Landkarten kann man im wahrsten Sinne des Wortes die Welt begreifen. Als System von Linien und Farben bilden sie Länder, Grenzen und Kontinente ab. Das MARKK präsentiert in der aktuellen Ausstellung europäische und ostasiatische Landkarten vom 15. bis 20. Jahrhundert. Bei einem Besuch lernt ihr nicht nur, wie die detailreichen Karten hergestellt wurden, sondern erfahrt auch mehr über den kolonialen Kontext und die wirtschaftlichen Motive hinter den Besitzer*innen der Landkarten.
MARKK | Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt, Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg | bis 29. Mai 2022 | Dienstag–Sonntag: 10–18 Uhr; Montag: geschlossen; Donnerstag: 10–21 Uhr | Eintritt regulär 8,50 Euro; ermäßigt 4,50 Euro | Mehr Info
9. Ernst Wilhelm Nay. Retrospektive
Expressionismus, Abstraktion, die deutsche oder die internationale Moderne: Ernst Wilhelm Nay hat in seiner künstlerischen Karriere die Malerei geprägt. Nay hatte schon früh Anerkennung als Künstler gefunden, war in bedeutenden Ausstellungen vertreten und hatte erste Preise erhalten. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Werke von ihm in Museen beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs sein Bekanntheitsgrad rasch. Mit der mehrfachen Beteiligung an der documenta in Kassel, den Biennalen in São Paulo und Venedig sowie Ausstellungen in New York etablierte er sich als feste, viel diskutierte Größe in der Kunst der Modernen. Mit rund 120 Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen präsentiert die Ausstellung Nays komplexes Werk in allen Phasen.
Hamburger Kunsthalle | Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg | bis 7. August 2022 | Dienstag– Sonntag: 10–18 Uhr, Montag: geschlossen, Donnerstag: 10–21 Uhr | Eintritt regulär 14 Euro; ermäßigt 8 Euro | Mehr Info
10. Knotenpunkt Festival 2022
Laute Farben, Street-Art, Graffiti, 1000 künstlerische Positionen auf 400 Quadratmetern: Das ist Knotenpunkt. Im Herzen von St. Pauli präsentiert die Affenfaust Galerie die größte Urban Contemporary Art Ausstellung Nordeuropas. Das diesjährige Knotenpunkt Festival versteht sich als flexibles Gewebe, das in seiner Laufzeit dynamisch wächst. Es werden neue Ideen entwickelt, Verbindungen geknüpft und Pläne geschmiedet. Die gezeigten Kunstwerke werden in einem stetigen Wechsel präsentiert, sodass wiederkehrende Besucherinnen und Besucher miterleben können, wie sich neue Sichtachsen ergeben und wie durch die Wechselwirkung der Arbeiten unentdeckte Kontexte entstehen.
Affenfaust Galerie | Paul-Roosen-Straße 43, 22767 Hamburg | bis Ende 2022 | Mittwoch, Donnerstag und Samstag: 14–18 Uhr | Eintritt frei | Mehr Info
11. Trickkiste und Wolkentheater
Die große Welt des Trickfilms fasziniert Klein und Groß! In dieser Ausstellung präsentiert das Altonaer Museum zeitgenössische Animations- und Trickfilme aus Altona und Hamburg — darunter bekannte Charaktere wie „Werner“. Das beliebte Wolkentheater (oder Eidophusikon), das regelmäßig von Ehrenamtlichen des Museums bespielt wird, und historische Apparaturen lassen die Geschichte der Kinematographie lebendig werden.
Altonaer Museum | Museumstraße 23, 22765 Hamburg | Montag, Mittwoch bis Freitag: 10–17 Uhr; Dienstag: geschlossen; Samstag bis Sonntag: 10–18 Uhr | Eintritt regulär 8,50 Euro, ermäßigt 5 Euro, freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren | Mehr Info