11 Zitate von Benjamin von Stuckrad-Barre, die dein Leben bereichern
Benjamin von Stuckrad-Barre ist für viele ein Held: mit Anfang Zwanzig erschien sein Debüt-Roman "Soloalbum", das den Zeitgeist der 90er-Jahre so gut einfing, wie kaum etwas anderes es konnte. Danach war es lange still um den Hamburger Autor, der mit Drogenproblemen kämpfte. 2016 erschien dann sein Buch "Panikherz", in dem er genau diese Zeit noch einmal durchlebt.
Für Matze Hielscher ist Benjamin von Stuckrad-Barre ein Idol, das er für seinen Podcast "Hotel Matze" treffen durfte. Über vier Stunden sprachen die beiden über das Schreiben, Freundschaften und Udo Lindenberg. Dabei herausgekommen sind viele Lebensweisheiten, die Matze in seinem neuen Buch "Die Schule meines Lebens" festgehalten hat, und von denen wir euch hier schon einmal ein paar mit auf den Weg geben. Wenn ihr noch mehr schlaue Sachen von schlauen Menschen erfahren wollt, könnt ihr das Buch von unserem Gründer Matze jetzt kaufen!
1.
Ich habe immer morgens geschrieben, also direkt nach dem Aufwachen, ohne aufs Handy zu gucken, ohne mit jemandem geredet zu haben, fast noch im Schlaf. Das ist ganz gut zum Schreiben.
2.
Das ist etwas, was ich als sehr schön empfinde: Werken und Menschen folgen. Dazu gehört das gesamte Werk inklusive der Durchhänger und alles, was noch über jemanden zu lesen ist.
3.
Ich schreibe mir die ganze Zeit Sachen auf. Was ich gehört hab, wie jemand spricht. Was aus der Zeitung, was aus dem Fernsehen. Wörter, die ich lustig finde oder die für irgendwas stehen, was ich noch gar nicht weiß.
4.
Ich spreche die ganze Zeit beim Schreiben. Das wirkt ein bisschen, als sei man verrückt, aber es sind ja keine anderen Leute im Zimmer.
5.
Je nach Tageszeit, Verfassung, Laune, Verliebtsheitsgrad oder Wetter zum Beispiel – echt wichtig, ehrlich gesagt – bin ich ganz panisch oder zuversichtlich, aber jedenfalls immer in einem wackeligen Stadium.
6.
Feste Abläufe sind ganz wichtig, wenn man keinen Boss hat, der einem sagt: So, jetzt ist Kernarbeitszeit.
7.
Man kann sowieso nie heranreichen an die persönlichen Götter. Das ist aber auch überhaupt nicht die Idee. Das wäre ja wahnsinnig vermessen, Vollidiotentum sozusagen.
8.
Die echten, tollen Freunde sind ja die, die man – je nachdem, welche Kurven das Leben gerade nimmt, auch mal ein, zwei Jahre gar nicht spricht, und dann läuft man sich wieder über den Weg und kann sofort, bam, weitermachen.
9.
(...) Freunde, mit denen es auseinander gegangen ist. Nicht durch Tod, sondern durch einen Streit, durch eine Entwicklung, durch Zeit, durch das Leben. Die sind immer noch da und es schmerzt genauso wie der Tod oder das Ende einer Liebe, wenn etwas anderes als der Tod einen scheidet. Das ist natürlich grauenhaft bei ganz engen Freunden, mit denen man sich überwirft. Darüber gilt es zu weinen.
10.
Das ist meine Rettung, ich habe ausreichend tolle Freunde.
11.
Immer, wenn was gelungen ist, ist das die ehrliche Rückseite davon: Scheiße, das krieg ich nicht noch mal hin. Da kann man drüber jammern (...), aber es hilft ja nichts. Nur weitermachen, einfach weitermachen.