Theatervergnügen: 11 Stücke, die ihr im Februar nicht verpassen solltet

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Im Februar halten die Hamburger Bühnen viele Premieren und einige Wiederaufnahmen erfolgreicher Klassiker für euch bereit. Auf dem Spielplan stehen Dramen, Performances und viele Inszenierungen, die angelehnt sind an aktuelle Literatur. Viel Spaß im Theater!

1. (R)Evolution – Uraufführung im Thalia Theater

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Wenn Algorithmen die besseren Entscheidungen treffen, werden dann Millionen von Jobs überflüssig? Wie steht es um Big Data in der Kunst? Könnte ein Algorithmus mit Hilfe von Daten über Theater und Publikum eine künstlerisch wertvolle Aufführung erschaffen? Die israelische Regisseurin Yael Ronen ist bekannt für ihre provokanten Auseinandersetzungen mit aktuellen Kontroversen. Für ihr neues Stück R(E)volution hat sie sich von Yuval Noah Hararis Bestseller „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ inspirieren lassen und geht der Frage nach, wie die digitale Revolution in Zukunft unser Leben prägt.

Thalia Theater | Alstertor | Premiere: 29.02.20 | Tickets ab 8 € | Mehr Infos

2. Nichts, was uns passiert – Romaninszenierung im Thalia Gaußstraße

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Anna und Jonas lernen sich im Sommer an der Uni kennen. Sie diskutieren über Literatur, trinken Bier beim Späti, gehen auf Partys und haben Sex. Jonas sagt, es war einvernehmlich. Anna sagt, es war Vergewaltigung und zeigt ihn an. Es steht Aussage gegen Aussage und Annas und Jonas’ Glaubwürdigkeit und Freundschaften stehen plötzlich auf dem Prüfstand. Das Stück nach dem Roman von Bettina Wilpert zeigt, wie sich eine (vermeintliche) Vergewaltigung auf Opfer, Täter und Umfeld auswirkt und wie schwierig ein gesellschaftlicher Umgang mit ‚sexual consent’ ist.

Thalia Gaußstraße | Gaußstraße 190 | Premiere: 16.02.2020 | Tickets ab 20 € | Mehr Infos

3. Eine Frau flieht vor einer Nachricht – Israel-Drama im Schauspielhaus

Deutsches SchauSpielHaus Hamburg: „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ | © Matthias Horn, 2020.

Oras Sohn hat sich freiwillig für einen Militäreinsatz im Westjordanland gemeldet. Ora begibt sich daraufhin auf eine Wanderung durch Israel, um sich unerreichbar zu machen, falls eine schreckliche Nachricht eintrifft. Auf ihrem Weg beginnt sie von ihrer Jugend, ihrer Familie, ihren Söhnen und dem Krieg zu erzählen. Die großen Konflikte der Gegenwart spiegeln sich dabei in ihren Erinnerungen. Der israelische Autor und Friedensaktivist David Grossman, der selbst seinen Sohn bei einem Militäreinsatz verlor, wird im Anschluss an die Premiere ein Gespräch mit dem Regisseur Dušan David Pařízek führen.

Schauspielhaus | Kirchenallee 39 | Premiere: 28.01.2020 | Tickets ab 25 € | Mehr Infos

4. Er ist wieder da – Hitler-Satire im Altonaer Theater

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Keiner weiß warum, aber plötzlich steht er da, mitten im Berlin des 21. Jahrhundert. Über 60 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet Adolf Hitler in der Gegenwart und sorgt für größtmögliche Verwirrung. Er analysiert den „maroden Zustand“ der Gesellschaft und geht zum Fernsehen, um seine Weltanschauung der Öffentlichkeit zu präsentieren – die ihn allerdings für einen politisch nicht ganz korrekten Kabarettisten hält. Die hemmungslose Medien- und Gesellschaftssatire nach dem Roman von Timur Vermes feierte bereits 2015 erfolgreich Premiere im Altonaer Theater und ist dort jetzt wieder zu sehen.

Altonaer Theater | Museumstraße 17 | Ab 19.02.2020 | Tickets ab 17 € | Mehr Infos

5. Lasst mich in Ruhe – Aufstiegs-Drama im St. Pauli Theater

© Kerstin Schomburg

Tagsüber jobbt Martha als Friseuse und abends als Putzfrau, um sich und ihre Tochter Charlotte durchzubringen. Die kleine Familie ist aus Rumänien nach Hamburg immigriert, um hier ihr Glück zu finden. Während die Mutter von Integration und einem Medizinstudium für ihre Tochter träumt, hat diese jedoch ganz andere Pläne als Anpassung und Karriere. Martha versucht, ihre Tochter mit Ritalin-Pillen auf Erfolgskurs zu trimmen, doch dann kommt alles anders. Das Mutter-Tochter Drama mit Ex-Tatort-Kommissarin Eva Mattes in der Hauptrolle wurde 2019 uraufgeführt und kommt nun für drei Vorstellungen zurück auf die Bühne. 

St. Pauli Theater | Spielbudenplatz 29 – 30 | 04., 05. & 07.02 2020 | Tickets ab 19,90 € | Mehr Infos

6. Killing in the Name of – Dokufiktionales Kammerspiel im Lichthof Theater

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Vier Menschen planen ein Attentat, um die Welt von Ungerechtigkeit zu befreien. Wenn es dem höheren Zweck dient, ist jedes Mittel legitim – oder nicht? Was zählt ein Menschenleben? Wann ist töten erlaubt? Steht das Recht über der Moral? Und was unterscheidet einen Freiheitskämpfer von einem Terroristen? Angelehnt an dokumentarisches Material werden die Geschichten der Täter erzählt. Verbaler Schlagabtausch wechselt sich dabei mit musikalischen Parts ab.

Lichthof Theater | Mendelssohnstraße 15 B | Premiere: 28.02.2020 | Tickets ab 8 € | Mehr Infos

7. Das Schloss – Inszenierung nach Franz Kafka im Schauspielhaus

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Der Protagonist mit Namen K. wird vom Grafen eines ländlich gelegenen Schlosses als Landvermesser beauftragt. K. versucht daraufhin zum Schloss zu gelangen, doch die geheimnisvolle Straße führt ihn immer wieder weg von seinem Ziel. Auch im naheliegenden Dorf findet er sich nicht zurecht und die allgegenwärtige und undurchdringliche Bürokratie der Schlossverwaltung macht die Verwirrung komplett. Kafkas „Das Schloss“ ist ein düster-absurdes und deutungsoffenes Romanfragment mit großem Interpretationsspielraum.

Schauspielhaus | Kirchenallee 39 | Premiere: 22.02.2020 | Tickets ab 15 € | Mehr Infos

8. Harry Potter und das verwunschene Kind – Magischer Zweiteiler im Mehr! Theater

© Matthew Murphy

Der Zauberlehrling aus Hogwarts ist zurück: Neunzehn Jahre sind vergangen, seit Harry, Ron und Hermine die Welt der Zauberer gerettet haben. Doch die Schlacht ist noch nicht gewonnen, denn die dunkle Macht ist wieder da… Die Fortsetzung der berühmten Romane feiert im März im extra dafür umgebauten Mehr! Theater Premiere. Harry-Potter-Fans haben jedoch bereits im Februar die Chance, sich den magischen Zweiteiler in den Voraufführungen anzusehen.

Mehr! Theater | Banksstraße 28 | Voraufführungen ab 11.02.2020 | Tickets ab 108 € | Mehr Infos

9. #Freundschaft – Einpersonenstück im Harburger Theater

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Wer gute Freunde hat, glauben Wissenschaftler herausgefunden zu haben, wird seltener krank und lebt länger und glücklicher. Aber was ist ein wahrer Freund oder eine gute Freundin? Wie viele davon haben wir und wie weit geht die Freundschaft? In ihrem neuen Soloprogramm widmet sich Gilla Cremer dem Phänomens Freundschaft und erzählt Geschichten von Vertrauen, Freude und Trost aber auch von Enttäuschung und Verrat.

Harburger Theater | Museumsplatz 2 | Premiere: 27.02.2020 | Tickets ab 17 € | Mehr Infos

10. Aus Staub – Zeitpanorama am Theater Lüneburg

© Pawel Czerwinski Unsplash

1950 bezieht die erste Nachkriegsmieterin das Haus in der Schubertstraße im Frankfurter Westend, mittlerweile wohnen dort höchst unterschiedlichen Vertreter der Geschichte: der italienische Gastarbeiter, der schlaflose Banker, die Durchschnittsfamilie, das lesbische Paar, der demenzkranke Lehrer und die WG aus diskutierwütigen Marxisten, Anarchisten und Spontis. Anhand dieser Figuren lässt „Aus Staub“ ausschnitthaft ein großes Zeitpanorama der Bundesrepublik Deutschland entstehen. Im Anschluss an die Vorstellungen findet ein Nachgespräch mit den Schauspielern und der Dramaturgin statt.

Theater Lüneburg | An den Reeperbahnen 3 | Premiere: 15.02.2020 | Tickets ab 16 € | Mehr Infos

11. No Apocalypse Not Now – Performance nach Jacques Derrida auf Kampnagel

© Frank Sperling

Angelehnt an Jacques Derridas Essay beschäftigen sich der Berliner Regisseur Ariel Efraim Ashbel und sein internationales Team auf ausgelassene und kritische Weise mit dem Ende der Welt und einer Welt nach der Menschheit. Die Vorstellung lädt dazu ein, sich immer wieder zu verlieren und wiederzufinden, Freude ohne Nihilismus zu proklamieren, Optimismus ohne Konformität und Spaß ohne Ironie.

Kampnagel | Jarrestraße 20 | Premiere: 28.02.2020 | Tickets ab 15 € | Mehr Infos

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