Kleine, geile Firma: El Rojito – Kaffee solidarisch

© Anne Moldenhauer

El Rojito macht richtig guten Kaffee. Aber nicht, um damit Profit zu erzielen. Sondern um südamerikanische Bauern zu unterstützen. Den selbst gerösteten Kaffee gibt es auch im eigenen Café in Ottensen. Dort treffen wir Roman Witt in einer gemütlichen Ecke mit einem Cortado vor sich.

Hallo Roman! Jetzt wo es so verlockend vor uns dampft – erstmal Prost. Und dann erzähl doch mal. Wer seid ihr?

El Rojito ist eigentlich ein Verein, den es schon seit über 30 Jahren hier in Hamburg gibt. Wir vertreiben Kaffee aus Nicaragua, Bolivien, Kolumbien, Honduras und El Salvador, um den Menschen vor Ort zu helfen. Dabei handeln wir nach dem Prinzip „solidarische Ökonomie“.

© Roman Witt

Was heißt das denn?

Wir arbeiten direkt mit den Kooperativen zusammen, in denen die Kaffeebauern organisiert sind. Es gibt also keine Zwischenhändler, die Gewinn abschöpfen können. Die Ernten finanzieren wir teilweise vor und garantieren den Produzenten einen Mindest-Abnahmepreis. Auf den Preis kommt dann noch eine Bio-Prämie und eine Fairhandelsprämie, durch die Projekte und Workshops in den Kooperativen finanziert werden können. Da wir als Verein organisiert sind, fließen alle eingenommenen Überschüsse wieder komplett zurück in die Produktionsländer.

Ist euer Name eigentlich als politisches Statement zu verstehen?

El Rojito ist zum einen die Anspielung auf reife, rote Kaffeekirschen. Uns findet man aber eben nicht nur in Supermarktregalen, sondern auch auf Demos, wo wir Kaffee mit unserem Fahrrad ausschenken.

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Wo gibt es euren Kaffee sonst noch?

In Bio-Supermärkten und auch in einigen normalen Supermarktketten. Dann natürlich bei uns hier im Café und im Online-Shop. Außerdem in ganz vielen Restaurants und Cafés in Hamburg. Bald sind wir auch wieder bei der Millerntor Gallery mit einem eigenen Stand.

Warum seid ihr nicht nur für die Bauern in Südamerika, sondern auch für uns Hamburger*innen so wichtig?

Na, sonst gäb's doch hier nur schlechten Kaffee! Unsere Kaffeebohnen werden alle langzeitgeröstet, damit sie das volle Aroma entfalten und sind dadurch relativ mild. Wir sind außerdem Lobbyisten für fair gehandelten Kaffee. Hier können wir die Geschichten erzählen, die wir vor Ort erleben.

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Was ist deine persönliche Lieblingssorte aus eurem Sortiment?

Mal kurz überlegen. Ja, definitiv der gesegelte Kaffee, der aktuell im Sortiment ist. Wir haben drei Tonnen Kaffeebohnen mit einem Segelschiff hierhin gebracht. Die Bohnen sind sechs Wochen lang neben Kardamom-Säcken über den Ozean geschippert und haben dadurch dieses besondere Aroma angenommen. Hier, riech' mal!

© Anne Moldenhauer
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Von Kaffeetrinker zu Kaffeetrinker: Fließt eigentlich schon koffeinhaltiges Blut durch deine Adern?

Ich trinke nur vier Tassen pro Tag – ist doch noch im Rahmen, oder?

Wenn du mal in die Zukunft von El Rojito schaust, was wünschst du dir?

Ich wäre schon glücklich, wenn es auch noch in 30 Jahren Kaffee gibt. Das ist nämlich gar nicht sicher. Mit den steigenden Temperaturen durch den Klimawandel sind auch viele Kaffeepflanzen in Gefahr. Es wäre toll, wenn wir mit unserer Arbeit dagegen ankämpfen können.

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