Artvergnügen #27 – 11 Kunsttipps, die ihr im Oktober nicht verpassen solltet

Hallo Oktober, hallo Herbst! Die Freizeitaktivitäten für Draußen sind rapide gesunken und es ist an der Zeit sich wieder in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Und damit meinen wir nicht das heimelige Wohnzimmer oder euer kuscheliges Schlafzimmer, nein, es gibt auch schöne andere Orte, in denen es warm und zudem kreativ zugeht. Büropflanzen mit Persönlichkeit anschauen oder der Frage nachgehen, was ein It-Girl zum It-Girl macht? Das und noch viel mehr könnt ihr bei unseren elf Artvergnügen-Tipps erfahren. Viel Spaß!

© Eugéne Isbey (1803-1886): Schiffbruch des Dreimasters >>Emily<<

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Der Klimawandel ist real: Entfesselte Natur – Das Bild der Katastrophe seit 1600

Kein Monat vergeht ohne, dass von einer Naturkatastrophe auf der Welt berichtet wird. Egal, ob Vulkanausbruch, Tornado, Erbeben oder Tsunami – wer bis jetzt immer noch leugnet, dass der Klimawandel Auswirkungen auf die Natur hat, ist ein Träumer. Bei der Ausstellung "Entfesselte Natur" werden Gemälde, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen, Fotografien, Filme und Videos von Katastrophen seit 1600 gezeigt. Die rund 200 Werke kommen aus den Beständen der Hamburger Kunsthalle kommen auch Leihgaben aus dem Musée du Louvre, Musée d'Orsay in Paris, der National Gallery und dem Victoria und Albert Museum in London und dem Kunsthaus Zürich.

© MKG via Mobile Welten Ordnung der Dinge

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Multiperspektivische Blicke zulassen: Mobile Welten


Die Ausstellung Mobile Welten stellt Objekte in einem neuen Zusammenhang unter anderen Perspektiven aus. Ausganglage ist nicht, wie so oft der westlich europäische, eurozentrische, Blick auf die Kunstgegenstände zu richten, sondern einen dezentralisierenden und multiperspektivischen Blick zuzulassen.

Der Ausstellungsmacher und Kritiker Roger M. Buergel wurde durch das Museum für Kunst Gewerbe eingeladen, sich mit der Vielfalt und der Geschichte der Sammlung zu arbeiten. Buergel war 2007 künstlerischer Leiter der documenta 12 und ist heute Direktor des Johann Jacobs Museums in Zürich. Gemeinsam mit der Kultursoziologin Sophia Prinz hat Roger M. Buergel ein Ausstellungskonzept entwickelt, das die eurozentrische Ordnung westlicher Museen in Frage stellt: Anstatt die Dinge wie bisher üblich nach Epochen, Geografien sowie Kunst und Nicht-Kunst einzuteilen, wird die globale Bewegung von Objekten, Menschen und Ideen in Geschichte und Gegenwart sowie die damit einhergehende Verflechtung von kulturellen Formen und Lebenswelten in den Mittelpunkt gerückt.

In Workshops mit Schülern und Studenten der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, der Goethe-Universität in Frankfurt/Main sowie der Erich Kästner-Schule in Hamburg-Farmsen ist eine Sammlungspräsentation entstanden, die  die Perspektive der sozialen, kulturellen und politischen Komplexität der postmigrantischen Gesellschaft spiegelt. Sehenswert und darüber hinaus könnt eure Perspektive auf die Dinge durch den multiperspektivischen Blick erweitern.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 13. April – 14. Oktober 2018 | Dienstag – Sonntag: 10:00-18:00 Uhr; Donnerstag: 10:00-21:00 Uhr
  • Eintritt: 12 Euro, ermäßigt: 8 Euro
© Otto Waalkes, Otto Waalkes nach Edward Hopper, Sitting in the Morning Sun, 2018, Acryl auf Leinwand, 60 x 90 cm, Leihgabe der Walentowski Galerien

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Nicht nur komisch: Otto – die Ausstellung

Otto ist den Meisten als Komiker, Musiker und Schauspieler bekannt. Was viele nicht wissen, ist, dass das Multitalent auch in anderen kreativen Bereichen tätig ist. So hat er 1970 ein Kunstpädagogik-Studium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg begonnen und dort seine Leidenschaft zur Malerei und Zeichnung weiter ausgebaut. Das zeichnerische Repertoire von Otto ist groß und vielseitig. So kennt man seinen Ottifanten, den er schon als Schüler erschuf, aber auch viele Gemälde als Hommage an beispielsweise Leonardo da Vinci, Roy Lichtenstein oder Max Liebermann, gehören in seine Ausstellung.

© Søren Astrup Jørgensen

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Wenn Fotografie zu Kunst wird: Anton Cobijn. The Living and the Dead

Die Ausstellung widmet sich dem Werk des niederländischen Fotografen Anton Cobijn und verhandelt zudem die Frage, ab wann Fotografie zu Kunst wird. Berühmt wurde er mit seinen ikonischen Porträts von Bands und Musikern wie Joy Division, Depeche Mode, Tom Waits, U2 oder den Rolling Stones. Dabei handelte es sich meist um Auftragsarbeiten, bei denen er sich immer wieder den Raum für schöpferische Freiheit erkämpfen musste. Aber über seine Auftragsarbeiten hinaus fotografierte er aus einer anderen Motivation heraus. Um den kritischen Künstler hervorscheinen zu lassen, liegt ein besonderes Augenmerk der Ausstellung auf dem Werk von 2002 „a. somebody“.

Für diese hat sich Corbijn in die Rolle verstorbener Rockstars wie John Lennon, Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Kurt Cobain hineinversetzt und sich in der ländlichen Umgebung seines Geburtsorts Strijen fotografiert.
Die meisten von Euch werden den wunderbaren Film „Control“ über die Band und den Front Sänger von Joy Division kennen und sollten aus diesem Grund über das künstlerische Werk des Regisseurs und Fotografen mehr erfahren.

  • Bucerius Kunst Forum Alter Wall 12, 20457 Hamburg
  • 7. Juni 2018 – 6. Januar 2019 | täglich: 11:00-19:00 Uhr, Donnerstag: bis 21:00 Uhr
  • Eintritt: 8 Euro, ermäßigt: 5 Euro
© credit exhibit

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credit exhibit 2018 – Ausstellung zu Stadt und Raum

Die credit exhibit  ist eine Ausstellung, die Projekten und Ideen zur Stadt Hamburg Raum gibt. Bei der Ausstellung werden credits von jedem Besucher vergeben. Durch Sticker, die einfach auf die favorisierte Arbeit geklebt werden, können credits gesammelt werden. Ziel dieser Ausstellung ist es, viele unterschiedliche Professionen interdisziplinär und unter einem Dach der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Raum für Diskussion zu bieten.

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Leipzig trifft auf Hamburg: Mashup VI vs. Affenfaust Galerie "30 ziehen durch die Stadt"

"30 ziehen durch die Stadt – Sie kommen, halten inne, um weiterzuziehen! Leipzig goes Hamburg. Hamburg goes Leipzig -> back and forward!"

Die temporäre Mashup Galerie aus Leipzig trifft auf die Affenfaustgalerie in Hamburg. 14 Hamburger Künstler und 17 Leipziger Künstler zeigen ihre Kunstwerke. Sie wollen zeigen was die beiden Städte miteinander verbindet. Was verbindet sich in der Kunst? Gibt es Berührungspunkte, Stilrichtungen, die sich überschneiden? Gleiche Interessen an Farbe, Form und Material? In der Kunst? In den Städten? Was verhandeln die Leipziger womöglich anders als die Hamburger? Was verhandeln die Kuratoren untereinander? Was wird gegenübergestellt? Es werden unterschiedliche Fachrichtungen aus Malerei, Skulptur, Fotografie, Video, Installationen und Collagen gezeigt.

© Mit Vergnügen Hamburg
© Mit Vergnügen Hamburg

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KdK Offspace: Überseecontainer mit Caio Jacques

Caio Jacques ist 1997 in Hamburg geboren und hat immer wieder in Brasilien gelebt. Während einer Brasilienreise traf der junge Fotograf auf Lucas Martinelli, der durch Trampen das Land erkundete. Caio folgte Lucas bei seiner Reise und dokumentierte auf 24 Schwarz-Weiß Fotos 3.000 Kilometer des Gefühls zwischen absoluter Abhängigkeit und grenzenloser Freiheit. Zu finden ist die Ausstellung der Reise am Überseecontainer neben dem Haus der Photographie.

© Maciej Dakowicz via Pressematerial Deichtorhallen

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[SPACE] Street. Life. Photography

In der Ausstellung [SPACE] STREET. LIFE. PHOTOGRAPHY wird im Rahmen der 7. Triennale der Photographie Hamburg 2018 eines der wohl spannendsten Themen unserer Zeit beleuchtet: Street Photography. Insgesamt könnt ihr 320 Werke aus 52 fotografischen Positionen unter die Lupe nehmen. Die Bilder sind dabei in zentrale Themenfelder zusammengefasst (bei der Anzahl würde es sonst wahrscheinlich auch ein riesiges Chaos geben): Street Life, Crashes, Public Transfer, Urban Space, Lines and Signs, Anonymity und Alienation. Neben Klassikern der Street Photography wie Diane Arbus, Robert Frank und Lee Friedlander sind auch zeitgenössische Fotograf*innen wie  Maciej Dakowicz, Mohamed Bourouissa und Ahn Jun in der Ausstellung vertreten.

© Jesus Santos via Unsplash

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Staging Realities: Mette Sterre

Bei der Reihe Staging Realities untersucht die Künstlerin Mette Sterre unter dem Motto "A Circuit of Overthinking - A Circus of IT Girls" mit unterschiedlichen Künstlerinnen und Performerinnen die Idee des It-Girls. Wie ist die Position der Frauen in der Gesellschaft, wie ist der männliche und weibliche Blick in den sich verändernden moralischen Wertesystemen? Was heißt es das gewisse Etwas zu haben und kann man es verlieren? Wie wird man zum It-Girl und welche Bedeutung spielt Social Media in dem Kontext? Das sind nur einige Fragen, die sich bei dieser Performance gestellt werden und hoffentlich zum Nachdenken anregen.

© by Paweł Czerwiński via Unsplash

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Die schweigsamen Mitarbeiter: German Business Plants – Frederik Busch

Sie sollen die kargen Büroflächen ein bisschen Leben einhauchen, dabei wird ihnen oft das Leben genommen. Die Rede ist von Büropflanzen. In tragikomischen Fotografien porträtiert der Künstler Frederik Busch den Alltag deutscher Büropflanzen und haucht jeder Pflanze ein bisschen Leben ein, indem er ihnen Namen gibt. Wer wären diese Pflanzen, wenn sie denken, fühlen, sprechen würden? Seit neun Jahren fotografiert Busch in verschiedensten Büros Pflanzen und hat die schönsten Aufnahmen nun in einem Fotoband veröffentlicht. Nach der Erstpräsentation in den Deichtorhallen, zeigt auch Gudberg Nerger nun 30 der limitierten Fotografien aus dem Bildband.

  • Gudberg Nerger Poolstraße 8, 20355 Hamburg
  • Eröffnung: 11. Oktober 2018: 19.00-23:00 Uhr
  • 12. Oktober bis 16. Oktober 2018: Montag bis Freitag: 10:00-18:00 Uhr; Samstag: 12:00-18:00 Uhr
© W3 - Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.

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Vom Sichtbaren und Unsichtbaren des Kolonialismus in der Stadt

Im Rahmen der Themenreihe "Koordinaten des Globalen", wird am 21. Oktober ein akustischer Stadtrundgang von Tania Mancheno und Katharina Pelosi durchgeführt. Bei diesem Rundgang werden Materialien, Erzählungen und Situationen zusammengeführt, die sich mit der Dialektik von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit neo_kolonialer Strukturen und Politiken in der städtischen Gegenwart Hamburgs beschäftigen.

  • U-Bahnhof Baumwall Baumwall, Hamburg
  • 21. Oktober 2018: 12:00-13:30 Uhr
  • Eintritt: 10,- €/ 7,-€ / 3,-€ nach Selbsteinschätzung
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