365 Tage 2018: Was ich gelernt habe

Wie schnell ging bitte 2018 rum? Wirklich, kaum zu fassen. Als Kind hat man ja nie verstanden, was die Eltern meinen, wenn sie sagten, die Zeit würde rennen und man wäre schon so groß geworden. Jetzt, Anfang zwanzig weiß ich, wovon sie sprachen. Während die letzten 365 Tage an mir wie ein Fingerschnips vorbeizogen, ich von Festival zu Festival taumelte, der Sommer sich anfühlte, als wäre er ein einziger Tag gewesen, möchte ich zumindest ausschnittweise Revue passieren lassen, was ich alles so gelernt habe…in dieser gefühlten Momentaufnahme 2018.

She's the girl I would die for

Während ich der felsenfesten Überzeugung war, ich hätte in meinen Kindheits- und Jugendfreundschaften bereits meine besten Freund*innen für's Leben gefunden, kam in diesem Jahr ein ganz besonderer Mensch in mein Leben. Überraschung: Ich bin eigentlich kein großer Freund von Mädchenfreundschaften – weil schwierig, viel Drama und Zickerein. Aber mit ihr war das irgendwie anders, ein bisschen wie Liebe auf den ersten Blick. Wir waren von Tag eins an unzertrennlich, verstanden uns ohne Worte und verbringen jeden Tag Zeit miteinander. Ich habe sie nie über, keine Ahnung warum. Vor allem kann es, wenn es nach mir geht, für immer genauso bleiben. Es ist nie zu spät sein Herz für ganz besondere Menschen zu öffnen und den Kreis der besten Freunde um eine Person zu erweitern.

Stagnation ist der sichere Tod

Als ich von einem sehr großen, konservativen Medienkonzern zu Mit Vergnügen wechselte, wollte ich vorerst nur mal gucken, wie es so bei einem Online-Medium funktioniert. Weg vom Print-Tagesgeschäft, hin zu jungem, frischem, hippen Scheiß. Natürlich war meine Zielsetzung zu Beginn meiner Zeit beim gelben Ballon eine völlig andere als sie es heute ist. Während ich also dachte, ich wäre ohne feste Muster verloren und um Karriere zu machen, bräuchte es ganz dringend eine vorgefertigte Leiter (in einem sehr großen, konservativen Medienhaus), deren Sprossen es gilt zu besteigen, hat mir die Mit Vergnügen-Crew gezeigt, wer eigentlich in den Medien wirklich am Drücker ist.

Funfact: Das sind nicht alte, weiße Schnarchnasen in zu engen Anzügen. Ich habe mich in diesem Jahr so stark weiter entwickelt, dass ich das Ziel, was ich schon immer heimlich hatte (bloß dachte, es hätte keine Zukunft), nun klar und deutlich formulieren kann und ambitioniert verfolge. Ich habe gelernt auf meine Fähigkeiten zu vertrauen und durchweg positives Feedback geerntet. Ich bin gespannt auf 2019. Denn ich will noch viel mehr wachsen.

Letzten Endes: Vergesst bitte alle, was irgendwer versucht euch einzureden! Ihr müsst auf euer Herz hören, um euch glücklich und frei zu entfalten. Was mich betrifft: Damit ich nochmal einen sehr großen, konservativen Medienkonzern betrete, muss man mich mit Sicherheit an den Haaren reinziehen.

Be badass!

Wer eine bewegte Jugend hatte, der denkt wahrscheinlich genauso wie ich in vielen Situationen: langweilig, hab' ich schon gemacht, alles schon gesehen, alles schon gefühlt. NEIN! ABSOLUTER QUATSCH!

Ich habe mich in diesem Jahr so oft neu ausprobiert, auf Regeln gepfiffen (manchmal ein bisschen zu doll), war spontan und verrückt. Sowas ist in den Zwanzigern natürlich besonders super, weil einem keiner, gemeint sind natürlich die Eltern, mehr reinreden kann. Ihr zündet eure Wohnung fast an, weil ihr verkatert vor dem Ofen eingeschlafen seid? Euer Problem! Keiner wird euch deswegen fragen, ob ihr noch ganz bei Trost seid. Man muss immer jedes schöne Gefühl mitnehmen und das habe ich getan. Seid ein badass so lange ihr noch könnt. Denn: Ihr wollt doch eigene Geschichten schreiben und nicht ständig die der anderen lesen – oder?

Es gibt noch so viel mehr, als die ganz, ganz große Jugendliebe

Wer denkt, nach seiner ersten großen Jugendliebe käme nichts mehr, was vergleichbar ist, der sollte dringend über seinen Tellerrand hinaus schauen. Ich bin kein großer Freund davon, nach jedem betrunkenen Partykuss sein Herz zu verschenken. Mich hat lange Zeit niemand mehr von Sekunde eins komplett umgehauen, bis zu diesem Jahr. Da war er zum zweiten Mal: Der Boom-Moment von Sekunde eins an. Und es ist relativ egal, wie diese Geschichte für mich ausgegangen ist, was zählt ist, dass ich dank 2018 weiß: Es gibt sie noch für mich, diese Liebe.

Danke 2018 und Hallo 2019

Natürlich könnte ich diese Liste kilometerlang weiterführen, bis ich garantiert ein Manuskript für meinen ersten "Coming-of-Age"-Roman hätte. Ich bin unendlich dankbar für alle guten und schlechten Erfahrungen, alle Ups and Downs und alle Überraschungen des Lebens. Ich liebe es morgens aufzuwachen und nicht zu wissen, was der Tag mir bringen wird. Und genauso starte ich in 2019: Ich weiß nicht, was dieses Jahr für mich bereithält. Was ich aber weiß, ist dass es gut wird. Sehr gut.

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