11 Gedanken, die eine Hamburgerin in Barcelona hat

© Franzi Simon

Auch wenn Hamburg und Barcelona einiges gemeinsam haben – zum Beispiel eine Kirche als Wahrzeichen, den Hafen und Einwohner, die im Rest des Landes als nordisch kühl gelten – die Ähnlichkeiten enden spätestens auf dem Tapas-Teller. Als Fischkopp zieht man in der Metropole dann verblüfft die Augenbrauen hoch. Einige der wichtigsten Erkenntnisse und Fragen, die einem Hamburger in Barcelona kommen:

1. Die tanzen vielleicht ganz gut Flamenco. Aber wir können Schlepperballett!

Seien wir mal ehrlich, die Deutschen sind nicht für ihren lockeren Tanzstil bekannt. Dass wir uns so grazil bewegen wie die Schlepper beim Hafengeburtstag, ist dann aber doch etwas hart formuliert. Während wir also lieber mit dem Fuß wippen, lassen die Spanier deutlich gekonnter ihre Hüften schwingen. Das muss man als Hamburger neidlos zugeben.

© Giphy

2. No, una hamburguesa no es para comer.

Der Wortwitz mit den Burgern ist ja nicht wirklich neu. Aber für Spanier anscheinend sehr lustig. Deshalb darf sich jeder Hamburger, der in Barcelona nach seiner Herkunft gefragt wird, gerne erstmal einen schlechten Burger-Spruch anhören. Witzig.

© Giphy

3. Kann man Boquerones auch im Brötchen mit Remoulade essen?

Die Spanier lieben frittierte Sardinen und servieren sie bei fast jeder Tapas-Einladung. Und da man als Hamburger im Ausland kreativ werden muss, um ein Fischbrötchen zu bekommen: Boquerones sind DER Geheimtipp!

© Giphy

4. So spät wie man hier essen geht, ist es ja schon fast Zeit für den Fischmarktbesuch!

Während wir schon längst den Nachtisch verdaut haben, fangen die Spanier in der Regel erst mit ihrem „Entrada“, also der Vorspeise, an. Vor 21 Uhr sind die Restaurants wie leergefegt, danach wird es bis Mitternacht rappelvoll. Und man braucht nicht zu glauben, dass nur leichte Gerichte auf den Tisch kommen!

5. Wie, draußen cornern und trinken ist nicht erlaubt?!

Für Hamburger, mindestens aber für die Schanzenbewohner, ist „cornern“ so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Anders in Barcelona. Denn das Trinken auf der Straße ist in der Regel nicht erlaubt. Da soll noch einer sagen, wir Hamburger wären nicht locker.

6. Küsschen rechts und links? Entschuldigung, ich bin aus Norddeutschland

Hände schütteln oder eine vorsichtige Umarmung gehören bei uns zum guten Ton. In Barcelona allerdings fallen Begrüßung und Verabschiedung deutlich, sagen wir, intensiver aus. Daran muss man sich als Hamburger erst einmal gewöhnen!

7. Vielleicht sollte man die Kritik an den Hamburger Radwegen nochmal überdenken...

So schlimm ist es in Hamburg ja dann doch nicht... Bei diesem Gedanken ertappt man sich schnell während einer Fahrradtour durch Barcelona. Die Stadt investiert zwar kräftig in den Ausbau der Fahrradwege, Critical Mass hätte aber trotzdem seine helle Freude.

8. Sind Churros die neuen Franzbrötchen?

Sie sind süß, klebrig und nichts für Kalorienzähler. Die Rede ist von spanischen Churros. Und die länglichen, in Zucker getunkten Krapfen sind für die Einwohner Barcelonas das, was für den Hamburger die Franzbrötchen sind.

9. 20 Grad, leichte Wolkendecke, warum sitzt hier eigentlich niemand draußen?

Wenn die ersten Sonnenstrahlen zum Vorschein kommen, ist bei uns Hamburgern kein Halten mehr. Dann wird es höchste Zeit, die Regenjacke fallen zu lassen und das Gesicht in den Himmel zu strecken. Während hier kollektives Verständnis herrscht, wird man in Barcelona eher erstaunt angeschaut.

10. Ist „Moin“ nicht schon genug gesabbelt?

Wer noch nie einen spanischen Redeschwall erlebt hat, sollte definitiv mal zu einem lokalen Bäcker gehen. Oder in der Bushaltestelle sitzen. Das Sabbeln liegt den Spaniern definitiv mehr im Blut als uns Hamburgern...

11. Interessant, hier sind Töpfe also die neuen Pflastersteine...

Die Katalanen schmeißen zwar keine Pflastersteine. Dafür greifen sie auf eine alte, südamerikanische Tradition zurück: Sie schlagen auf Töpfe und stimmen damit ein schepperndes Konzert für die Unabhängigkeit an. Topfschlagen mal anders!

Zurück zur Startseite