11 Dinge, die eine Bayerin über Hamburg denkt
Auch, wenn die Bundesländer Bayern und Hamburg in einem Land liegen, die Unterschiede sind groß und gravierend. Und jetzt nehmt mal eine 1,63m kleine Dorfbraut aus dem Allgäu und lasst sie ins große Hamburg ziehen. Der Schock sitzt tief und um den zu verarbeiten, gibt es hier 11 Gedanken, die eine Bayerin in Hamburg hat:
1. "Ganz schön flach hier..."
Wenn man in der schönsten Gegend Bayerns, nämlich dem Allgäu, aufwächst, gehören Berge zu einem wie die Mayo auf den Pommes. Meine Heimatstadt Kempten liegt auf fast 700m über dem Meeresspiegel. Hamburg hingegen erklimmt sich gerade mal auf 10m ü. NHN. Ich bin es nicht gewohnt, dass man keinerlei Anstrengung braucht hier von A nach B zu kommen und man dafür nicht einen winzigen Hügel erklimmen muss.
2. "Warum um Himmels Willen gibt es in Bayern keine Franzbrötchen?"
Ihr Hamburger seid ganz schön fies. Als Erfinder des wohl leckersten Gebäcks, was je meine Geschmacksknospen berührt hat, würde ich diese Leckerei wohl auch nur für mich behalten. Bevor ich nach Hamburg gekommen bin, habe ich noch nie von Franzbrötchen gehört. Vergeudete Zeit würde ich sagen! Ab jetzt gibt es für mich nur diese Zimtkomposition!
3. "Wieso sagt man auch am Abend 'Moin' ?"
Wieso begrüßt man sich hier zu jeder Tageszeit mit "Morgen"? Wieso benutzt ihr anstatt eines zu jeder Tageszeit geltendem "Hallo" immer "Moin"? Das fühlt sich einfach nicht richtig an!
4. "Ich weiß gar nicht, was ich als erstes machen soll."
Wer schon mal in Bayern war, weiß dass es wunderschön ist. Wer entspannen und mal runterkommen möchte, ist hier genau richtig. Wer, aber jung und dynamisch ist und gerne Sachen abseits von Wandern und Wintersport unternehmen möchte, hat es schwer. Ich liebe Hamburg für die unzähligen Möglichkeiten. International essen gehen? Null Problemo! Konzerte besuchen? Auf welches möchtest du denn? Second Hand Shopping? Mach mal Platz im Kleiderschrank!
5. "Wieso schafft ihr es nicht anständige Brezen zu machen?"
Was süßes Gebäck angeht, ist Hamburg schon ziemlich weit vorne. Was euch aber nicht wirklich gut gelingt ist Laugengebäck. Eine Breze (nicht BrezeL!) sollte schön fluffig, ein bisschen salzig und am besten mit Butter bestrichen sein. Die Brezen, die ich bisher in Hamburg gegessen habe, waren allesamt staubtrocken, hart und nicht mehr verzehrbar. Da verzichte ich lieber ganz und gönne mir erst wieder eine Breze, wenn ich auf Heimatbesuch bin. Oder habt ihr gute Tipps für mich?
6. "Geil, ich kann nach 20 Uhr noch einkaufen gehen!"
In Bayern kann der Lebensmitteleinkauf zu einem ziemlich großen Struggle werden. Wer Vollzeit berufstätig ist und 40 Stunden die Woche arbeitet, dem bleibt nicht viel Zeit um einkaufen zu gehen. Pünktlich um 20 Uhr werden nämlich die Türen des Supermarkt verriegelt und dann steht man da...Da bleibt einem nur noch eine Option: Sich Samstags in die Einkaufshölle begeben. Ein Glück gehört das nun meiner Vergangenheit an.
7. "Fahrrad fahren hat hier nichts mit gemütlich ankommen zu tun."
Dazu muss ich nicht mehr viel sagen. Hier könnt ihr meine Meinung über den Hamburger Straßenverkehr nachlesen.
8. "I will 'ne Halbe und koi Alster!"
Wenn man Bayern als Emoji symbolisieren müsste, wäre es wohl das Bier-Emoji. Die Bayern können richtig gutes Bier brauen und noch besser können sie das trinken. Gutes Bier gehört einfach zur Kultur. Und liebe Hamburger, so gern ich es hier und euch mag. Gutes Bier könnt ihr leider nicht.
9. "Eigentlich regnet es hier doch gar nicht so viel."
Wahrscheinlich kommen jetzt viele Aufschreie á la "Wart es nur ab!" oder "Der Sommer war 'ne Ausnahme". Aber es ist wie es ist. Bisher konnte ich mich absolut nicht über das Wetter in Hamburg beklagen. Strahlender Sonnenschein und heiße Temperaturen lassen mich vergessen, dass ich in die Regenstadt Deutschlands gezogen bin.
10. "Ganz schön schöne und stylische Menschen hier."
Richtig, richtig gut gefällt mir, dass man hier in Hamburg genau das anziehen kann, was man will, ohne krumm angestarrt zu werden. Wenn man sich im Süden trendtechnisch ausprobieren wollte, waren mindestens hochgezogene Augenbrauen garantiert. Es ist so erfrischend hier so viele verschiedene Stile auf den Straßen zu sehen, ohne dass sich die Leute hinter hervorgehaltener Hand darüber pikieren. Weiterer Pluspunkt: Neben dem Kleidungsstil sind natürlich auch die Menschen unter den Klamotten ganz nett anzusehen.
11. "Wo krieg ich meine Leberkässemmel?"
Eine Sache geht mir schon ziemlich ab hier. (Anm. der Redaktion: Das bedeutet so viel wie "Eine Sache fehlt mir hier ziemlich.") Fischbrötchen sind lecker, keine Frage. Aber – ich vermisse schon sehr doll eine gescheide Leberkassemmel. Als Snack oder gar ganze Mahlzeit hat mich die gute Leberkässemmel schon oft vor dramatischen Hungerattacken gerettet. Hier hab ich noch keinen Stand gefunden, der diese Leckerei anbietet.