Artvergnügen #12 - 11 Kunsttipps, die ihr im Juli nicht verpassen solltet

Wer nicht gerade in tiefster Vorbereitung auf den G20 Gipfel steckt und lieber den kreativen Protest bevorzugt, sollte nun die Ohren spitzen. Her mit der Aufmerksamkeit, denn hier kommt der Stoff für den kreativen Rausch:

Auf keinen Fall verpassen solltet ihr gleich zu Beginn des Monats die Millerntor Gallery. Die Jungs und Deerns haben einiges für euch vorbereitet! Mitte des Monats sorgt dieAbsolventenausstellung der HfbK wieder für ein avantgardistisches Highlight und ab Ende Juli dürft ihr euch dann auf die Open-Air-Galerie am Reiherstieg freuen. Das MS Artville lädt zum Kunst gucken ein - aber auch in der einen oder anderen Galerie und Museu gibt es viel Kunst zu entdecken. Komm, Hamburg, gib' dir einen Ruck! Der Juli wird ganz arty farty, aufregend und bunt!

© Benedetto Bufallino

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MS Artville

Auch in diesem Jahr findet am Reiherstieg in Wilhelmsburg wieder das Kunst und Kultur Festival Artville statt, welches einen gebührenden Abschluss mit dem MS Dockville findet. Eine Open-Air-Galerie, die zum Kunst gucken aber auch zum Austausch und zum künstlerischen Prozess einlädt. Die Besucher sind an den Wochenenden eingeladen zu bestaunen, was in den kreativen Schaffensprozessen der Künstler/innen entsteht und haben darüber hinaus die Gelegenheit in den direkten Austausch mit ihnen zu treten.

Mit dem diesjährigen Thema Oasen verwandelt sich das Gelände in eine temporäre Kunststadt, die räumliche und metaphysiche Oasen zu bieten hat. Wer vor der urbanen, anonymen Großstadtwüste flüchten möchte, findet im MS Artville die Erlösung und kann sich nicht nur räumlich in eine Erholung begeben, sondern wird sich ebenso mit gesellschaftlichen Oasen umgarnen können. Das Thema steht zur freien Interpretation. Die Künstler/innen werden ab Mitte Juli eine Kunststadt entstehen lassen, die bis zum Dockville Festival im vollen Glanz erstrahlen wird. Während des MS Artville gibt es über das Angebot Kunst hinaus ein buntes und kreatives kulturelles Angebot.

© Museum für Kunst & Gewerbe

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Keith Haring Posters

Die Ausstellung im MKG  präsentiert über 100 Plakate des New Yorker Grafitti-Künstlers Keith Haring aus eigener Sammlung, die in ihrer Vollständigkeit weltweit einzigartig ist. Zusätzlich sind zahlreiche kleinere Objekte und Marketing-Produkte zu sehen, die Haring in seinem New Yorker Pop Shop verkaufte.

Seine Plakate brechen nicht vollkommen mit dem Stil seines übrigen Werks, haben jedoch einige Besonderheiten. Die Schrift fällt stark ins Auge, sie findet sich in dieser Form nur auf seinen Plakaten. Die Motive sind einfacher gehalten als in seinen Zeichnungen und Gemälden und bestechen durch ihre Direktheit. Meist geht Haring direkt auf das Thema ein.

  • Museum für Kunst und Gewerbe Steintorplatz 1, 20099 Hamburg
  • 31. Mai - 5. November 2017, Dienstag - Sonntag: 10:00 - 18:00 Uhr, Donnerstags: 10:00 - 21:00 Uhr
  • Eintritt: 12,00€, ermäßigt: 8,00€, Donnerstags ab 17:00 Uhr: 8,00€
© Sarah Baumann
© Sarah Baumann

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Millerntor Gallery #7: YOUTOPIC

Das Millerntor-Stadion wird alljährlich zu einer offenen Plattform für Dialog und Austausch, auf lokaler, internationaler und interkultureller Ebene. Kunstwerke sämtlicher Genres sowie ein vielfältiges Musik-, Kultur- und Bildungsprogramm zeigen, wie alle die Welt positiv mitgestalten können. Interaktionsmöglichkeiten machen die BesucherInnen zu aktiven TeilnehmerInnen an gesellschaftlichen Veränderungsprozessen.

Die Millerntor Gallery als internationales Kunst-, Musik- und Kulturfestival ist initiiert von Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. und dem FC Sankt Pauli. Getreu dem Motto „Art Creates Water“ wird hier Kunst in Wasser transformiert. Gleichzeitig inspirieren sie BesucherInnen mittels der universellen Sprachen Kunst, Musik und Sport zu gesellschaftlichem Engagement. Mit dem diesjährigen Thema YOUTOPIC wird der individuelle sowie gesellschaftliche Willen zur positiven Veränderung analysiert. Jeder hat Handlungsspielräume und Möglichkeiten.

© Rivane Neuenschwander

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Art and Alphabet

Im Fokus dieser Ausstellung steht das vielschichtige Wechselverhältnis von Schrift und Bild in der gegenwärtigen Kunst. Schrift und Buchstaben dominieren ganz unbewusst unseren Alltag. Dabei nehmen wir nicht einmal wahr, welch künstlerischer Mehrwert in Form und Art von Buchstaben und Schrift stecken kann. Zugleich wohnt der Schrift als visuelle Sprache immer auch eine große kultur- und identitätsstiftende Kraft inne. Künstler/innen nehmen den Variationsreichtum verschiedener Alphabete zum Ausgangspunkt, um das Kommunikationsmedium Sprache in die Welt der Bilder zu überführen, um es zu ergründen, zu erweitern und spielerisch zu verwandeln.

Das Alphabet mit all seinen künstlerischen Formen, Silhouetten und Abstraktionen bekommt, in der groß angelegten Ausstellung, die volle Aufmerksamkeit. Präsentiert werden Werke verschiedenster Medien von rund 20 internationalen Künstler/innen, die unterschiedlichste Sprachen und Schriftsysteme mit ihren Bestandteilen erforschen, als visuelle Zeichen verstehen, erweitern und künstlerisch transformieren. Die Ausstellung umfasst künstlerische Positionen der letzten zehn Jahre, mit teilweise eigens für die Präsentation geschaffenen Werkgruppen.

© Viviane Sassen

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Viviane Sassen: Umbra

Mit der international anerkannten Fotografin Viviane Sassen präsentiert das Haus der Photographie Deichtorhallen Hamburg zum ersten Mal eine Einzelausstellung der niederländischen Künstlerin in einem großen deutschen Ausstellungshaus. Bekannt wurde Viviane Sassen durch ihre Farbfotografien, bei denen die Form am Rande der Abstraktion eine starke Rolle spielt.

Mit ihrem sehr persönlichen und einzigartigen Stil setzte Viviane Sassen auch in der Modefotografie Akzente und hebt sich durch ihre emotionale Bildsprache von den weitgehend kommerziell ausgerichteten Modefotografen ab. In Werbekampagnen für weltbekannte Marken wie Stella McCartney, Adidas, Miu Miu, Hermès, Bottega Veneta oder Louis Vuitton bildet sie den kreativen, experimentellen und modernen Charakter der zeitgenössischen Mode ab. Die Werkserie UMBRA (lat. Schatten) ist das wohl persönlichste Werk der Künstlerin. Die Schau konzentriert sich auf das Spiel zwischen Licht und Schatten, ein besonderes Stilmittel Sassens.

  • Deichtorhallen Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg
  • 13. Mai bis 20. August 2017, Dienstag - Sonntag: 11:00 − 18:00 Uhr und jeden 1. Donnerstag im Monat: 11:00 − 21:00 Uhr
  • Eintritt: 10,00 Euro, ermäßigt: 6,00 Euro, Dienstagskarte: 5,00 Euro (ab 16 Uhr)
© Frank Schinski

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Frank Schinski – Ist doch so

Der Fotograf Frank Schinski arbeitet viel mit dem Motiv der Alltagssituation und schafft dabei witzige, manchmal melancholishe Momente in seinen Fotografien festzuhalten. Auch wenn seine Darstellungen sehr realitätsnah sind, kommt es immer zu einem ironischen Bruch. Thematisiert werden vor allem die Arbeits- und Freizeitwelt. Die Bilder veranlassen den Betrachter zum Denken und das macht viel Vergnügen.

  • FREELENS Galerie Steinhöft 5, 20459 Hamburg
  • 20. Juli – 14. September 2017, Montag bis Donnerstag: 11:00 – 18:00 Uhr, Freitag: 11:00 – 16:00 Uhr
© Andreas Mühe

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Andreas Mühe: Pathos als Distanz

Die in enger Zusammenarbeit zwischen Andreas Mühe und Ingo Taubhorn, Kurator des Hauses der Photographie, inszenierte Ausstellung »Pathos als Distanz« unternimmt den Versuch eines Deutschlandbildes aus den Augen des Künstlers. Arbeiten aus allen Werkkomplexen Andreas Mühes finden im vom Großen Festsaal« des Hamburger Rathauses inspirierten Hauptraum der Ausstellung im Zentrum des Hauses der Photographie in einer einzigartigen Inszenierung zusammen. Wie selbstverständlich werden Bezüge unter den Bildern aus bekannten Werkzyklen wie „Neue Romantik“, “Obersalzberg“ oder “A.M.“ aber auch bisher unveröffentlichte Arbeiten aus „Wald“ oder »Jagd« sichtbar. Drei gesonderte Kabinette stellen in intimeren Rahmen Arbeiten aus drei Werkkomplexen vor, die als geschlossene Serien gezeigt werden, darunter „Haltung“.

Seine Werke beschäftigen sich mit Stimmungsklischees der Deutschen, Überhöhungen, Inszenierungen und Brechungen des Machtvollen. Jenseits von Heldenposen entsteht dabei eine bildnerisch geheimnisvolle Präsenz, so etwa in den Fotografien des Arbeitszimmers von Konrad Adenauer, den Häusern der DDR-Oberen in Wandlitz, dem italienischen Botschafter in seiner Vertretung oder den akribisch choreografierten Portraits von Künstlern und Politikern.

  • Deichtorhallen Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg
  • 19. Mai − 20. August 2017, Dienstag - Sonntag: 11:00 − 18:00 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat: 11:00 − 21:00 Uhr
  • Eintritt: 10€, ermäßigt: 6€, Dienstagskarte: 5€ (ab 16:00 Uhr)
© Museum für Hamburgische Geschichte

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Alt-Hamburg – Ecke Neustadt. Ansichten einer Stadt um 1900

Die Sonderausstellung „Alt-Hamburg - Ecke Neustadt. Ansichten einer Stadt um 1900“ widmet sich bisher selten gezeigten Zeichnungen, Aquarellen, Pastellen und Künstlerdrucken, deren vielfältige Motive dem Betrachter eine Vorstellung vom Erscheinungsbild Hamburgs in der Zeit zwischen 1850 und 1913 vermitteln. In diesen Jahren veränderte sich das Aussehen der Stadt tiefgreifend. Denn aus der von Wallanlagen eingefassten Stadt mit engen Gässchen und winkligen Fachwerkhäusern entwickelte sich ein Hamburg, das sich immer mehr über die alten Stadtgrenzen hinaus ausbreitete - mit großen Straßen, eindrucksvollen Geschäftshäusern und einer modernen Infrastruktur.

Viele Künstler der Zeit waren fasziniert von der Stadt an der Elbe und hielten sie in oft romantisierenden, gelegentlich humorvollen Darstellungen fest. Diese künstlerisch und historisch interessanten Stadtansichten sind in der Ausstellung zu neun Spaziergängen geordnet, bei denen sich der Besucher einen detailreichen Eindruck der Altstadt Hamburgs um 1900 verschaffen kann.

  • Museum für Hamburgische Geschichte Holstenwall 24, 20355 Hamburg
  • 7. Juni - 5. November 2017, Dienstag - Samstag: 10:00 - 17:00 Uhr, Sonntags: 10:00 - 18:00 Uhr
  • Eintritt 9,50 Euro, ermäßigt: 6,00 Euro

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Altonale 2017

In diesem Jahr heißt es wieder zwei Wochen voller Kunst, Kultur, Kulinarik und Unterhaltung auf der Altonalen. Ganz Ottensen verwandelt sich in eine bunte und kreative Vergnügungsstätte und lädt zum Kunst gucken und stöbern ein. Lasst euch von dem bunten Angebot berieseln und konsumiert ganz unbeschwert und in voller Leichtigkeit das tolle und kreative Programm und tankt ein wenig Ottensener Lebensgefühl.

© Affenfaust Gallerie

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Abdalla al Omari: The Vulnerability Series Extended

Die Affenfaust Galerie lädt anlässlich des G20 Gipfels zu einer anderen Art des Gipfeltreffens ein. Mit dem Künstler Abdalla Al Omari, einst aus Syrien geflohen, und seiner Illustrationen „The Vulnerability Series“präsentiert die Galerie eine eigene Interpretaion des Gipfels. Die Politiker werden als Flüchtlinge in den Bildern von Abdalla Al Omari dargestellt. Er nimmt den Personen ihre wichtigste Eigenschaft, die Macht. So werden sie ebenfalls wie Menschen mit Fluchterfahrung verwundbar gezeigt.

Al Omaris neue Arbeiten der Fortsetzung „The Vulnerability Series Extended“ werden in der Affenfaust Galerie erstmals öffentlich gezeigt. Auch hier stehen Macht und Ohnmacht nah beieinander. Im Rahmen des bevorstehenden G20 Gipfels gewinnt das Projekt eine ganz besondere Relevanz. Aus aktuellem Anlass ist die Ausstellung nur zu empfehlen. Die kreative Auseinandersetzung regt eventuell für eine kreative und friedvolle Reflexion mit dem Ereignis an.

© Filmstill/ HfbK

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HfbK Absolventenausstellung 2017

Und wieder lädt die avantgardistische Elite ganz Hamburg ein, um die Abschlussarbeiten der diesjährigen Absolventen zu präsentieren. Am Donnerstagabend eröffnet mit der Vernissage die HfbK Absolventenausstellung 2017 und bietet erneut ein anspruchsvolles und niveauvolles Angebot jeglicher Art von Kunst. Lasst Euch dieses Fest nicht entgehen. Das Beste ist, dass du direkt in den Dialog mit der Künstler/innen steigen kannst, wenn du dich mal wieder fragst: „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ Und weil alle bis auf den letzten Tag auf Hochtouren arbeiten, damit die Ausstellung glänzen kann, wird das ganze gebührend gefeiert und mit einem bunten Rahmenprogramm bestückt.

  • HFBK - Hochschule für Bildenden Künste Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg
  • 13. Juli – 16. Juli 2017; Donnerstag : ab 19:00 Uhr, Freitag bis Sonntag: 14:00 bis 20:00 Uhr
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