Neu in Hamburg: Zum ersten Mal in Harburg

Was genau soll ich nochmal in Harburg?

Diese Frage ist momentan gar nicht so leicht zu beantworten, schon gar nicht an diesem kalten, nebligen Novembertag. Aber wenn demnächst die TU wie geplant mehr Studierende aufnehmen wird und am Binnenhafen weiter Wohnungen gebaut und Arbeitsplätze geschaffen werden, kann sich das ganz schnell ändern. Zeit, den weiten und beschwerlichen Weg mit der S-Bahn auf sich zu nehmen und eine Expedition nach Harburg zu wagen.

Die Harburger Fußgängerzone besteht überwiegend aus Nagelstudios, Ein-Euro-Läden und E-Zigaretten-Shops. Ein etwas in die Jahre gekommener Karstadt müht sich im Kampf gegen die zwei großen Einkaufszentren, die direkt an die alte Einkaufsstraße anschließen, einige Läden stehen leer oder werben mit dem großen Räumungsverkauf. Dafür locken zahlreiche Dönerbuden, türkische Holzkohlegrills und als Highlight ein riesiger Supermarkt, in dem sich türkische, russische, spanische und italienische Lebensmittel türmen und der sich selbst "Ethnomarkt" nennt.

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Angeschlossen ist ein kleiner Imbiss, in dessen Auslage mich Lahmacun, Gözleme und andere türkische Snacks anlachen. Wie praktisch, denn eine Stärkung muss jetzt sein, schließlich ist es, wie bereits erwähnt, bitterkalt und neblig an diesem Tag Ende November.

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Nun aber schnell weiter durch die Harburger Innenstadt. Wir kommen am stattlichen Harburger Rathaus vorbei, das an lang vergangene Zeiten erinnert. Harburg war schließlich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine eigenständige Stadt. Auf dem Rathausvorplatz stehen einige Hütten eines kleinen Weihnachtsmarktes, der bestimmt einen Besuch wert ist, den ich aber heute ausnahmsweise links liegen lasse.

Die Harburger Innenstadt wirkt auf mich so, als wären sämtliche Städtebaukonzepte der letzten 100 Jahre dort einmal ausprobiert worden. Aktuell ist der Harburger Binnenhafen dran, dort entstehen neue Wohngebiete, ein großes Hotel wird hochgezogen und Firmen und Universitäten siedeln sich an. Trotzdem ist Hamburg-Harburg von der Gentrifizierung noch ganz weit entfernt - zumindest momentan.

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Zwischen Dönerbuden, Leerstand und Bierschwemme

Ich komme an den paar Straßenzügen vorbei, die mir als "Harburger Altstadt" angekündigt wurden. Und tatsächlich finde ich dort ein paar wirklich alte Fachwerkhäuser und die Ruine einer im Krieg zerstörten Kirche. Ihr Neubau versprüht hingegen gleich wieder spröden 50er-Jahre-Charme.

Sogar eine Kneipenstraße gibt es. Sie wirkt so seltsam ungroßstädtisch. Ein sich edel gebender Italiener, ein Irish Pub, der in Hamburg unvermeidliche Burgerladen, einige Gebilde, die im Hellen schlimmste Großraumdiskoerinnerungen wecken und ein einladendes Lokal namens "Bierschwemme", in dem es sicher vormittags die erste Happy Hour gibt. Damit gibt es eigentlich alles, was den verwöhnten Schanzenhipster stirnrunzeln lässt. Und dennoch (oder gerade deswegen?) als gebürtige Bremerin fühle ich mich hier zwischen Dönerbuden, Leerstand und Bierschwemme sofort wie Zuhause. 

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