Neu in Hamburg: Das erste Mal Wilhelmsburg

© Florian Schleinig

Es ist ein schöner sonniger Vormittag, als mein Rad und ich zum ersten Mal durch den alten Elbtunnel nach Wilhelmsburg fahren. Der Radweg geht irgendwie so halb durch den Hafen und über mehrere Brücken und ich frage mich, wie gemütlich der Weg wohl bei Wind und Nieselregen ist. Zwei Mal falsch abgebogen und 30 Minuten später stehe ich endlich verschwitzt auf dem Stübenplatz an der Veringstraße.

Wilhelmsburg erinnert an Neukölln, bevor dort die Gentrifizierung komplett durchschlug

Einen Kaffee und eine Stulle in der „Kaffeeklappe“ später sitze ich schon wieder auf dem Fahrrad, einen so weit verzweigten Stadtteil erkundet man am besten auf dem Rad, wurde mir gesagt. Vorbei an zahlreichen arabischen Geschäften, Simitbäckereien und Grillrestaurants geht es auf den „Loop“, eine Art Fahrradautobahn.

Malte, der heute dankenswerterweise dafür sorgt, dass ich mich nicht verirre, lotst mich zum „Inselpark“, einem ehemaligen Landesgartenschaugelände. In dem Park finden sich eine Kletterhalle, ein Basketballstadion, viele Spielplätze – aber auch einige Schrebergärten, eine Mischung, wie sie deutscher nicht sein könnte.

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Aber weiter im Text:  Der Weg schlängelt sich Fahrrad- und Rollstuhlfahrerfreundlich über die dröhnende B 75, weiter durchs Grün und biegt dann ab Richtung Hafen, der hier auf der „Insel“, wie die Bewohner Wilhelmsburg liebevoll nennen, irgendwie allgegenwärtig ist. Entweder, es riecht plötzlich komisch, zwischen zwei Häusern blitzen Container auf oder man steht auf einmal mitten im Industriegebiet.

Wir kommen an einer großen Freifläche vorbei. Malte erklärt, dass hier ein Mal im Jahr das Dockville-Festival stattfindet. Wir queren den Veringkanal, auf dem einige Hausboote sanft vor sich hin schaukeln. Hier steht auch das Veranstaltungszentrum „Honigfabrik“, dazu gibt es Ateliers, Cafés und einen Club am Wasser, der im Sommer zur Pizzeria wird.

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Wilhelmsburg ist einer der wenigen innenstadtnahen Bezirke, in dem die Mieten noch nicht komplett durchgedreht sind. Kein Wunder, dass hier mittlerweile viele Studenten wohnen. Das Straßenbild diffundiert zwischen Hipstern und kinderreichen Familien hin und her und man hört viele unterschiedliche Sprachen. Wilhelmsburg erinnert an Neukölln, natürlich bevor dort die Gentrifizierung komplett durchschlug. Und so gibt es mittlerweile einige frisch renovierte Bars, Restaurants und Cafés, die Shisha-Bars, Büdchen und klassischen Hamburger Eckkneipen sind aber noch eindeutig in der Überzahl. Noch. Und die Rückfahrt nach St. Pauli dauert dann ohne Verfahren plötzlich auch nur noch 15 Minuten.

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